San Francisco

Nördlich der Golden Gate Bridge windet sich eine schmale Serpentinenstraße eine Bergflanke hinauf. Die Aussicht vom Parkplatz auf das goldene Tor ist atemberaubend. Der unruhige Pazifik drückt graugrüne Wellenberge unter dem zerbrechlich wirkenden Brückengeflecht aus Trossen und Trägern hindurch in die tiefeingeschnittene San Francisco Bay. Hauptverbindung quer durch das ehemalige Literatenviertel North Beach ist die Columbus Avenue. Sie beginnt im Stadtzentrum vor der Transamerica Pyramid. Dort erhebt sich die patinagrüne Fassade des zu Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Columbus Tower, der auch Flatiron Building genannt wird. Im Straßenbild fällt die Columbus Avenue durch ihre vom Schachbrettmuster abweichende Schräglage aus dem Rahmen. Die Lombard Street ist die berühmteste, mit 21,3% jedoch bei weitem nicht die steilste Straße San Franciscos. Die nur bergabbefahrbare Straße schlängelt sich in sehr engen, mit Hecken und Hortensienbüschen bewachsenen Kurven hinab. Als der Autoverkehr in den 20er Jahren dichter wurde entschärften die Stadtväter mit dieser Serpentinenstraße den abschüssigen Russian Hill. Die von Fußgängertreppen flankierte Lombard Street zählt zu den wahrscheinlich am meisten fotografierten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Vom oberen Ende fällt der Blick hinunter nach Fisherman's Wharf. Fisherman's Wharf und die Cannery ist eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Ähnlich wie der Ghirardelli Square als Schokoladenfabrik wurde auch diese Anlage industriell als Pfirsichkonservenfabrik genutzt. Nachdem sich der Umbau der Schokoladenfabrik als Erfolg herausgestellt hatte, wurde auch die Cannery umgestaltet. Auf drei Etagen sind Galerien, Restaurants, ein Kino und kleine Geschäfte untergebracht. Wer professionelle Fischer bei der Arbeit beobachten will, muss früh aufstehen. An den Piers warten dann schon die Pelikane auf ihren Happen. Statt rostiger Fischkutter durchpflügen heute Ausflugsboote nach Alcatraz mit jährlich einer Mio. Passagieren die Bucht von San Francisco. Dem 1978 umgebauten Pier 39 hauchte erst ein Zufall maritime Atmosphäre ein. Vor einigen Jahren ließ sich auf den Bootsstegen nebenan eine Kolonie von Seelöwen nieder, die von den Bürgern der Stadt als Haustiere betrachtet werden. Unumstrittene Hochburg der modernen Kunst-Landschaft ist das San Francisco Museum of Modern Art, ein imposanter Bau aus roten Ziegeln mit einem zylindrischen Dachaufsatz im schwarz-weißen Zebramuster, der nach Plänen des Schweizers Mario Botta entstand. Zu den 15000 Kunstwerken der ständigen Ausstellung zählen 4700 Gemälde, Skizzen, Skulpturen und Kollagen, 9000 Fotografien, 1500 Architektur- und Designentwürfe sowie Modelle. Das Aufgebot der Künstler reicht von Henri Matisse über Paul Klee und Ansel Adams bis zu den amerikanischen Malern Clyfford Still und Jackson Pollock.