Brasilien

Du bist ein Vertreter / eine Vertreterin Brasiliens. Du verhandelst mit Deinen Kolleginnen und Kollegen über ein Abkommen, mit dem die Treibhausgasemissionen um bis zu 80% bis zum Jahr 2050 reduziert werden sollen. Dazu müssen sich die Länder auf eine faire Lastenverteilung einigen, mit der dieses Ziel erreicht werden kann.

Die Verhandlungen orientieren sich am Grundsatz einer „gemeinsamen aber differenzierten Verantwortung und Handlungsfähigkeit“: Es muss also sowohl die Leistungsfähigkeit eines Landes berücksichtigt werden (aktuelles Wohlstandsniveau und Entwicklungschancen für die Zukunft) als auch die „historische Verantwortung“ der Industrieländer für die Entstehung des Klimawandels.

Hinweis: In Eurer Verhandlung wird der Vereinfachung halber nur über CO2 verhandelt (ohne CO2-Emissionen, die durch Landnutzungsänderungen freigesetzt werden). Etwa 13 Prozent resultieren aus CO2-Emissionen im Zuge von Landnutzungsänderungen.

Alle Daten sind der folgenden Quelle entnommen, die Du auch für eigene, vertiefende Recherchen nutzen kannst: http://unfccc.int/di/DetailedByParty.do

Mögliche Leitfragen für die Vorbereitung auf die Verhandlung:

  • Wie hoch liegen eure CO2-Emissionen im internationalen Vergleich?
  • Wie schätzt ihr die Weiterentwicklung ein?
  • Erarbeitet eure mittel- und langfristigen Interessen in der Klimapolitik.
  • Welche Argumente gibt es für eure Position, mit welchen Gegenargumenten müsst ihr rechnen?
  • Welche Kompromisse könnt ihr eingehen?
  • Wen könntet ihr als Verbündete gewinnen, um eure Ziele durchzusetzen?

Basismaterialien

Das Kyoto-Protokoll verpflichtet Brasilien nicht zur Reduktion von Kohlendioxidemissionen (kein Annex I Land). Die folgenden Probleme stehen in der aktuellen Diskussion zum Klimawandel im Vordergrund: Zum einen wird die Rolle Brasiliens als zukünftig weltweiter Lieferant von Biokraftstoffen hervorgehoben, zum anderen gewinnt der Amazonas-Regenwald in der als eine Kohlenstoffdioxidsenke eine immer größer werdende Bedeutung. Inzwischen wird sogar über Kohlendioxidemissionsprämien für Brasilien verhandelt, wenn die Abholzung des Regenwaldes vermieden oder wenigstens verringert wird. Schließlich könnte die Ausweitung des Anbaus von Biokraftstoffen zu einer Ausweitung der Anbauflächen zulasten des Regenwaldes führen.

Veränderte Vorlage: Terra Gemeinschaftskunde S.206


Brasilien
China
EU (27)
Nigeria
Tuvalu
USA
Welt
Einwohner
196 Millionen
1.330 Millionen
500 Millionen
146 Millionen
12.373 304 Millionen
6,7 Milliarden
Fläche km2
8.512.000
9.597.000
4.330.000
924.000
26
9.827.000
510.072 Millionen km2
Geburtenziffer (Kinder / Frau)
2,2
1,8
1,5
5
3,14
2,1
2,6
BIP (KPP)
2 Billionen $
7,8 Billionen $
14,8 Billionen $
328 Milliarden $
14,94 Millionen $ 14,6 Billionen $
71 Billionen $
BIP (pro Kopf KPP)
10.300 $
6.100 $
33.500 $
2.200 $
1.600 $ 48.000 $
10.500 $
BIP pro Sektor
Landwirtschaft
Industrie
Dienstleistungen
L 6%
I 29%
D 66%
L 11%
I 49%
D 40%
L 2%
I 27%
D 71%
L 18%
I 51%
D 31%

L 16,6 %
I 27,2 %
D 56,2 %

L 1%
I 20%
D 79%
Landwirtschaft 4%
Industrie 32%
Dienstleistungen 64%
CO2 pro Kopf in Tonnen
1,8
4,3
8,5
0,4
0,3
19
4,3
HDI Platz von 177
70
81
26
158
-
12

KPP = Kaufkraftparität: (engl. purchasing power parity, PPP; Parität = Gleichheit von lat. par = gleich) ist ein Begriff der makroökonomischen Analyse. Die KKP zwischen zwei geografischen Räumen liegt dann vor, wenn Waren und Dienstleistungen eines Warenkorbes für gleich hohe Geldbeträge erworben werden können. Werden zwei unterschiedliche Währungsräume verglichen, so werden die Geldbeträge durch Wechselkurse vergleichbar gemacht.

Quellen:

CIA World Factbook

UNFCCC

Aktuelle Informationen

Regenwald: Kohle machen nicht verbrennen: http://www.zeit.de/2007/50/Amazonien

Brasilien setzt alles auf Zucker: http://www.capital.de/politik/:Gruene-Energie--Brasilien-setzt-alles-auf-Zucker/100032345.html

Die dunkle Seite am Sonnensprit: https://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Brasilien/biosprit.html

Zuletzt geändert: Sonntag, 19. September 2010, 09:40