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Fans

2. Fans

Fans oder Fanatiker haben oft ihre persönlichen Grundlagen verloren. Besonders junge Leute haben sich wegen Problemen oft an ihre Idole geklammert. Mögliche Gründe sind Scheidung der Eltern, schlechten Leistungen in der Schule oder Diskriminierung.

2.1. Besessenheit derFans

Tony Blair wurde in England zum Premierminister gewählt, Menschenmassen jubelten ihm zu, bewunderten seinen Einzug Downing Street Number 10, jeder woll ihn anfassen. Wieder mal eine Siegesparade in Moskau. Die Begeisterung für die großen Führer hat stark nachgelassen. Aber auf dem Fußballplatz kann man noch Stars und Fans in Reinkultur erleben. Da identifiziert man sich nicht nur mit seinem Star und seinen Waden, sondern auch noch mit seinem Clan, dem Fußballclub. Der Kult treibt prächtige Blüten und ist seit Fernsehrechte verkauft werden, ein Milliardengeschäft. Mitgliedsbeiträge, T-Shirts, Schals und Biergläser spielen da beim Umsatz überhaupt keine Rolle mehr.

Viele würden ihr halbes Leben dafür geben und ziehen sich alles aus, um aufzufallen. Es gibt Exibitionisten, die den 'ultimativen Kick' erst dann erleben, wenn sie von den Massen bejubelt und bewundert werden. Alle Filmschauspieler und alle Politiker gehören zu dieser Sorte von Menschen. Das ist ja eine relativ kleine Gruppe von Menschen. Auf der anderen Seite aber sind da die Fans, die endlos auf ihre Idole warten, ihnen um die Welt nachreisen, täglich Briefe schreiben und sich in die Hosen machen, wenn tatsächlich mal ein Shakehand zustande kommt.

Eine Bekannte hatte ca. 1940 das Erlebnis ihres Lebens: 'Der FÜHRER hat mir die Hand gedrückt!!!' Ich hab' das noch im Ohr, so oft hat sie es gesagt.

Wie kommt das, warum wollen Menschen wie Götter behandelt werden und warum ist es auf der anderen Seite so viel leichter, mit dem Leben fertig zu werden, wenn man an einen oder mehrere Götter glauben kann? Einer bei Bayern München, einer in Cannes, eine Göttin in Hollywood und ein großer Gott im Himmel.

Ein fachlich unbestrittenes Ansehen, Kompetenz und schöne Titel bedeuten nichts mehr, wenn man sie hat, aber sie schaffen eine hervorragende Sicherheit und psychische Ausgeglichenheit. Welche Vorteile das hat merkt man erst, wenn man Leute sieht, die zwar mehr als den üblichen Ehrgeiz haben, aber nicht das fachliche Vermögen. Warum aber brauchen die meisten Menschen Vorbilder, Leitbilder, Idole, Helden, Stars, Halbgötter und Götter? Wahrscheinlich auch, weil sie sonst psychisch nicht rund laufen. Sie werden mit sich alleine nicht fertig. Es funktioniert wesentlich besser, wenn man sich in die Rolle eines Vorbilds begibt, sich bemüht, so zu sein wie dieser Held. Mit den Göttern geht es noch einen Schritt weiter, da ist das entscheidende Motiv wahrscheinlich die Suche nach Schutz und Geborgenheit. Wenn 'da oben' einer ist, der alles sieht und alle Gefahren abwendet, dann kann man sich in Sicherheit wiegen. An Stars und Götter zu glauben fällt nur denen schwer, die wissen, dass unsere Einsichten sehr begrenzt sind, dass Stars die gleichen Menschen sind, wie wir auch und dass die Götter unsere Erfindungen sind.

 

Quelle: http://www.bfg-bayern.de/ethik/Grund-Hauptschule/personen_als_vorbild.htm 14.2.2009