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Station 4

Frankreich hat – anders als Deutschland – den Ersten Weltkrieg gewonnen, es ist „Siegermacht“. Arbeite aus M1-M3 heraus, wie die Soldaten und die französische Gesellschaft insgesamt diesen Sieg wahrnahmen.

M1

Beschreibung

© XO Editions, 2013

Der französische Historiker Max Gallo, Autor des Buches „Une histoire de la Première Guerre mondiale: 1918 – la terrible victoire“ („Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs: 1918 – der furchtbare Sieg“), erklärt in einem Interview, was Soldaten im Krieg erlebt haben:

„Das Gefühl, ein Opfer zu sein, ist sehr stark. Zum Beispiel, wenn die Soldaten Heimaturlaub haben – und das kommt vor – müssen sie durch ganz Paris zu ihrem Zug, der sie nach Hause bringt. Dann ist es für sie immer schwer, das alltägliche Leben der Verräter zu beobachten. Denn auch wenn die Passanten Trauerkleidung tragen, auch wenn sie einen ganz traurigen Gesichtsausdruck haben, auch wenn die schwarzen Armbinden zeigen, dass es in ihrer Familie einen Trauerfall gibt, führen sie doch das normale Leben weiter. Die Soldaten fahren an die Front, sie sind Kampfgas und immer brutalerer Gewalt ausgesetzt, und sie sterben. Wie sollten sie nicht den Schluss ziehen, dass die Politiker sich gar nicht für sie interessieren, dass sie von den Politikern absichtlich geopfert werden?“  

M2: Aus einem Informationstext über Frankreichs „verlorenen Frieden“ (2014)

In Frankreich war man bitter enttäuscht über den verlorenen Frieden. Dafür sollte das Land so geblutet haben? Paris zielte dementsprechend darauf ab, noch mehr herauszuschlagen und insgeheim doch noch die Rheingrenze durchzusetzen. Als dies nicht gelang, fielen nach 1923 weite Teile der Gesellschaft in eine tiefe Resignation, die wiederum auf die Politik zurückwirkte.

http://www.bpb.de/izpb/183887/wie-die-weltkriege-endeten?p=all

M3: Eine Historikerin über die französische Wirtschaft nach 1918

Die wirtschaftlichen Verhältnisse Frankreichs nach dem Ersten Weltkrieg sahen nicht so stabil aus. Viele Produktionsstätten hatte der Krieg zerstört, hinzu kamen Schulden bei den Kriegsverbündeten. […] Frankreich hatte im Ersten Weltkrieg einen Pyrrhussieg* errungen. Zwar hatte es nach eigenem Verständnis den Existenzkampf gegen den deutschen Imperialismus gewonnen […], doch nach dem Sieg war die Nation erschöpft. Dem gegenüber stand ein deutsches Reich, das zwar besiegt war, aber wirtschaftlich, und dadurch auch politisch und militärisch, ein ungleich größeres Kräftepotenzial besaß.

Schöberl, Verena: „Es gibt ein großes und herrliches Land, das sich selbst nicht kennt: …Es heißt Europa“: Die Diskussion um die Paneuropaidee in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 1922-1933, Berlin u.a. 2008, S. 37f., mit freundlicher Genehmigung des LIT-Verlags Münster 2016 und der Verfasserin 2016

*Pyrrhussieg: ein Sieg, der in Wirklichkeit eine Niederlage ist

Der 6 février 1934: Herunterladen [docx] [93 KB]

 

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