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M3 – M5

M3: Deutschland

Seit dem Mittelalter hatte das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ existiert, das neben dem heutigen Deutschland auch Teile des heutigen Polen, Frankreichs und Italiens, Österreich und Tschechien umfasste und an dessen Spitze ein Kaiser stand. Dessen Macht war im Lauf der Jahrhunderte aber zusehends geschrumpft. Die eigentliche Macht hatten die einzelnen Fürsten erobert, z.B. der König von Preußen oder der Herzog von Württemberg. Napoleon zerschlug 1806 das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ und schuf u.a. das moderne Baden und Württemberg. Dadurch weckte er Hoffnungen auf weitergehende Reformen. Nach seiner Niederlage forderten deshalb viele Menschen „Einheit und Freiheit“ für ganz Deutschland. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde aber der Deutsche Bund gegründet: ein loses Bündnis von ca. 35 Einzelstaaten, deren Fürsten ihren Untertanen kaum Rechte einräumten. Das enttäuschte die liberale und die nationale Bewegung.

© ZPG Geschichte

M4: Frankreich

Nach der Französischen Revolution von 1789 kam es auch in Frankreich mit der Niederlage Napoleons und dem Wiener Kongress 1815 zu einer Restauration. Die alte Dynastie der Bourbonen, die Frankreich schon vor 1789 regiert hatte, wurde wieder eingesetzt. Die in der Revolution erkämpften Freiheiten wurden eingeschränkt, z.B. waren die 1789 erklärten Menschen- und Bürgerrechte den französischen Bürgern nicht mehr garantiert.

Immerhin: Frankreich war schon seit Jahrhunderten ein Einheitsstaat. Um die Frage, wie die staatliche Einheit hergestellt werden sollte, brauchten sich die französischen Revolutionäre deshalb nicht mehr zu kümmern. Die französischen Liberalen kämpften aber um mehr Freiheit: eine Verfassung mit der Garantie der Menschen- und Bürgerrechte, einem garantierten Wahlrecht und einer unabhängigen Rechtsprechung. Und sie wollten künftig keinen König mehr, sondern wieder in einer Republik leben, wie sie sie schon zur Zeit der Französischen Revolution zwischen 1792 und 1804 erkämpft hatten.

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M5: Polen

Polen

Karte aus: Wlodzimierz Borodziej, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert. München (C.H. Beck) 2010, S. 481 — © Peter Palm, Berlin, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Peter Palm

Polen war seit dem Spätmittelalter eine führende Kontinentalmacht und lange Zeit der größte Staat Europas mit der modernsten Verfassung von 1791. Im 18. Jahrhundert jedoch wurde es in mehreren Schritten von den umliegenden Großmächten Preußen, Österreich und Russland geteilt, die sich immer mehr polnisches Land einverleibten, bis Polen 1795 schließlich ganz von der Landkarte verschwunden war. Die heutige polnische Nationalhymne beginnt deshalb mit den Worten: „Noch ist Polen nicht verloren“ – ein Text, der in der Zeit der Teilung entstanden ist.

Napoleon stellte 1807 im Frieden von Tilsit das Herzogtum Warschau wieder her und überwand so die polnische Teilung. Er gab den Polen ihre moderne Verfassung von 1791 zurück und führte als Rechtsgrundlage, wie in Südwestdeutschland, den Code Napoléon ein. Der Wiener Kongress kehrte 1815 hingegen zur Teilung Polens zurück, setzte die Verfassung von 1791 außer Kraft und schaffte den Code Napoléon als Gesetzbuch ab.

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Restauration: Herunterladen [docx] [1,9 MB]

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