Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Umsetzung an der Schule

Zur Umsetzung eines Sportprofils bedarf es einiger Voraussetzungen und Überlegungen, damit das Profilfach Sport sowohl für die Schule als auch für die Schülerinnen und Schüler gewinnbringend wird. Im Folgenden werden daher Vorschläge vorgestellt, die als Hilfestellung dienen und die Arbeit an der Schule erleichtern sollen.

Voraussetzungen der Schule

Das Profilfach Sport bietet sich vor allem für Schulen an, die Sport bereits in besonderem Maße im Schulprofil verankert haben und sowohl über gut ausgeprägte sportliche Strukturen als auch geeignete Sportstätten verfügen. Schon vorhandene schulische Besonderheiten im sportlichen Bereich wie Kooperationen mit außerschulischen Partnern, AGs oder Neigungsfächer, Schulsporttage, Wettbewerbe und Turniere sowie Einsatz der Schulsportmentoren können im Profilfach weiterentwickelt werden und von der Einrichtung eines Profilfachs Sport profitieren. Bestehende Kooperationen mit außerschulischen Partnern vor Ort können im Rahmen des Profilfachs weiter ausgebaut werden und neue Akzentuierungen erfahren. Neben der sportlichen Praxis setzen sich die Schülerinnen und Schüler im Profilfach verstärkt mit sporttheoretischen Inhalten auseinander. Das Erreichen des E-Niveaus erleichtert beim Übertritt in die gymnasiale Oberstufe eines allgemeinbildenden Gymnasiums oder eines beruflichen Gymnasiums die Belegung des vierstündigen Fachs Sport und die Wahl als Prüfungsfach im Abitur. Die Aufnahme der Inhaltsbereiche „Miteinander/gegeneinander kämpfen“ und „Fahren, Rollen, Gleiten“ in den Pflichtbereich des Bildungsplans für das Profilfach erweitert die Bandbreite der Sportpraxis.

Um das Profilfach Sport an der Gemeinschaftsschule erfolgreich einrichten zu können, bedarf es einiger Voraussetzungen in Bezug auf Sportstätten und deren Ausstattung (Sporthallen, Außengelände mit z. B. Leichtathletikanlage, Fußball-, Basketballfeld o. ä.). Des Weiteren muss die Möglichkeit bestehen, Schwimmunterricht in entsprechendem Umfang und in entsprechender Qualität zu geben.

Zur Bearbeitung der theoretischen Inhalte sind digitale Aufnahme- und Abspielmöglichkeiten in Sporthallen und Theorieräumen sowie Zugangsmöglichkeiten zu mehreren Computern mit entsprechender Bearbeitungssoftware hilfreich. Weitere Arbeitsmittel sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler (z. B. Fachliteratur, Fachzeitschriften, Nachschlagewerke) sollten zur Verfügung stehen.

Im Profilfach unterrichten nur ausgebildete Sportfachlehrkräfte für Sekundarstufe I und II. Erweiterte Anforderungen in verschiedenen Kompetenzbereichen, vor allem im Inhaltsbereich Wissen, machen eine Teilnahme an geeigneten Fortbildungen unerlässlich.

Das Profilfach Sport bietet Gelegenheiten Themen aus dem Bereich Wissen (z. B. Körperbau und Bewegung, Energiegewinnung, Doping) fächerverbindend und fächerübergreifend zu erarbeiten (z. B. Biologie) und sportpraktische Themen projektartig anzulegen (z. B. Natursportarten und Geographie). In Ausnahmefällen ist dabei eine Unterstützung durch außerschulische Experten möglich, die Hauptverantwortung für den Unterricht im Profilfach obliegt jedoch den Fachlehrkräften der Schule (Schulgesetz Baden-Württemberg §38, Absatz 6).

Unter der Perspektive des sozialen Miteinanders und des Ganztagesrhythmus kann das Profilfach Sport Impulse für den Lebensraum Schule geben und sollte im Leitbild der Schule verankert sein. Die Anbahnung des Profilfachs durch verstärkte Vorbereitung im Sportunterricht und in Arbeitsgemeinschaften schon ab Klasse 5 ist sinnvoll.

Kooperationen mit außerschulischen Partnern vor Ort bereichern die Arbeit im Profilfach und können eine wertvolle Ergänzung zum schulischen Angebot bieten. Bereits bestehende Kooperationen mit örtlichen Sportvereinen und Sporteinrichtungen (z. B. Fitness-Studios, Tanzschulen, physiotherapeutische Einrichtungen) können im Rahmen des Profilfachs weiter vertieft oder neu eingegangen werden.

Die Teilnahme der Schule am kulturellen Leben vor Ort, zum Beispiel Besuch und Mitwirkung bei Sportveranstaltungen, ist wünschenswert. Die Planung und Durchführung eigener Sportprojekte mit sozialer Orientierung, wie z. B. gemeinsame Aktivitäten mit Kindergärten, Grundschulen oder Seniorenheimen bieten neue Erfahrungsbereiche im eigenverantwortlichen Handeln für die Schülerinnen und Schüler des Profilfachs Sport.

Als Hilfestellung, welches Profilfach für die Schule geeignet ist, kann die unter Punkt I.2 zu findende Checkliste dienen.

Beratungskriterien für Eltern und Schülerinnen und Schüler

Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch deren Eltern sollten unbedingt auf die motorischen und kognitiven Anforderungen im Profilfach Sport hingewiesen werden, d. h. sowohl die Bedeutung des Inhaltsbereichs Wissen als auch Notwendigkeit der körperlichen Voraussetzungen und der physischen Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler sind darzulegen. Ein Wechsel des Profilfaches ist nur in Ausnahmefällen möglich (z. B. verletzungsbedingt), der Unterrichtsstoff des alternativen, „neuen“ Profilfaches muss nachgearbeitet werden.

Als Entscheidungshilfe für Schülerinnen und Schüler bieten sich Checklisten oder Selbsteinschätzungsbögen an, die die Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler des Profilfachs Sport wiedergeben.

Folgende Bereiche können unter anderem abgefragt werden:

  • Körperliche Fitness
  • Interesse an Sport
  • Grundkenntnisse in diversen Sportbereichen
  • Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Sportarten
  • Bereitschaft mit anderen Sport zu treiben
  • Bereitschaft sich mit praktischen und theoretischen Inhalten des Sports auseinanderzusetzen
  • Bereitschaft zielgerichtet zu üben
  • Bereitschaft sich bei schulischen und außerschulischen Sportveranstaltungen (Planung und Durchführung) zu engagieren
Selbsteinschätzungsbogen

Der ausgefüllte Selbsteinschätzungsbogen kann die Grundlage für ein Beratungsgespräch sein. Er verdeutlicht u. a. die Anforderungen des Profilfachs und kann klären, wo mögliche Entwicklungspotentiale liegen.

Dieser Selbsteinschätzungsbogen befindet sich als Kopiervorlage in Kapitel II.2.5.

 

Die Profilfächer Musik, Sport und BK an der Gemeinschaftsschule: Herunterladen [pdf][5 MB]

 

Weiter zu Organisatorische Fragen