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Weckt die
Einleitung
Interesse und motiviert sie zum Weiterlesen? Nennt sie Autor und Titel des Textes, ggf. den Publikationsort? Führt sie zur Kern der Problematik, die dargestellt und erörtert werden soll? Nimmt sie weder Einzelargumente noch Textaussagen vorweg? Enthält sie keine floskelhaften Überleitungen (wie z.B. „
Im Folgenden werde ich erörtern...“)
oder breit erzählende, künstlich wirkende Hinführungen (wie z.B.
„Als ich kürzlich durch den Wald spazierte, sah ich einige Kinder, die spielten. Vier davon rannten...“
)
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Teil 1 [Schwerpunkt „Erörterung“]
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Erfolgt die Zusammenfassung des Textes unter Berücksichtigung der konkreten Aufgabenstellung? Wird hierbei auf Thesen und Begründungszusammenhänge verwiesen? Wird die Argumentationsstruktur des Textes deutlich?
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Wird die Kernaussage des Textes herauspräpariert? Gerät die Darstellung nie in die Nähe der Nacherzählung? Wird immer Präsens verwendet und die Consecutio Temporum beachtet (Perfekt bei Vorzeitigkeit)?
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Ist immer erkennbar, dass eine fremde Meinung referiert wird? Werden Modus (Konjunktiv I) und Zitate richtig eingesetzt?
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Wird die eigene Meinung aus der Darstellung herausgehalten?
[Bei
Schwerpunkt „Analyse“
: Ist die sprachliche und argumentative Eigenart des Textes adäquat erfasst, mittels Fachsprache beschrieben und funktional mit der Argumentation und der Wirkung des Textes verbunden?]
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Ist eine
Überleitung
als Bindeglied zwischen Teil 1 und 2 erkennbar?
Teil 2
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Ist die
Fragestellung
erfasst? Werden
zentrale Begriffe
(differenziert)
definiert?
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Ist - ganz im Sinne der
Erörterung
- Pro und Contra, Zustimmung und Ablehnung,
These und Antithese
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in einer sinnvollen Struktur
einander gegenüber gestellt? Werden genügend Aspekte des Themas berücksichtigt?
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Sind die Argumente deutlich strukturiert und mit Begründungen, Belegen und Beispielen versehen?
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Dienen die Beispiele sinnvoll der Veranschaulichung?
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Ist die Anknüpfung an den Text und eine eigene Position zur Textaussage klar erkennbar?
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Erwächst die Synthese aus der vorangegangenen Argumentation und ist sie differenziert und einleuchtend begründet?
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Wird Unsachlichkeit, Übertreibung, Ironie u.ä. vermieden? Ist der „Ton“ einer Erörterung richtig getroffen?
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Rundet der
Schluss
den Aufsatz ab
? Wählt die Schülerin / der Schüler aus verschiedenen Variationsmöglichkeiten -
z.B. Ausblick (in die Zukunft, in andere Kulturen...), persönliche Erfahrung oder konkreter Kompromissvorschlag -
eine zu Thema und Aufsatz passende aus
, die eben diese Funktion der Abrundung erfüllt?
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Es wird nicht die Meinung bewertet, die im Erörterungsaufsatz zum Ausdruck kommt, sondern die
Qualität der Argumentation,
die zu einer bestimmten Beurteilung führt. Auch Erörterungen, die zur Lehrermeinung im Gegensatz stehen, können natürlich zu überzeugenden Ergebnissen kommen.
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Im Gegensatz zum Essay ist bei der Korrektur auf klare Argumentations
strukturen
zu achten. Argumente müssen entfaltet und in ihrer Relevanz und Tragweite für die Problemstellung deutlich werden.
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