Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

2.2. Individuelle Unterstützung im Lernprozess

Hinweis Barrierefreiheit

Das nachfolgende Material enthält Elemente, die nicht barrierefrei sind.

Die Lehrkraft unterstützt die Schülerinnen und Schüler individuell in ihrem Lernprozess.

Im Folgenden werden mögliche Arbeitsaufträge für eine Unterrichtssequenz zum Thema „Ableitungen von Multiplikationsaufgaben aus Kernaufgaben finden“ dargestellt. Im Anschluss daran wird aufgezeigt, wie sich das Item 2.2 entsprechend widerspiegelt.

Dabei werden Aspekte ausgeführt, die verdeutlichen, wie auf der Makroeben durch die Unterrichtsplanung und -vorbereitung eine Hilfestellung durch differenzierende Materialien, Methoden sowie vorüberlegte Frageimpulse erreicht werden kann. Die Lehrkraft ermöglicht somit eine Differenzierung des Anspruchsniveaus, des Lerntempos und/oder der Inhalte.

Ableiten von Multiplikationsaufgaben aus Kernaufgaben finden

Hinweis: Verwendug des eines Arbeitsblatts "Ableiten von Multiplikationsaufgaben aus Kernaufgaben!". Das Original befindet sich hier.

Unterstützung der Schülerinnen und Schüler im individuellen Lernprozess durch Arbeitsauftrag sowie Material

Die unterschiedlichen Arbeitsaufträge in Kombination mit dem dargebotenen Material (Rechteck-Punktefeldern) sind einerseits so offen gestellt, dass sie auf unterschiedlichem Niveau bearbeitet werden können.  Zugleich wird durch das bereitgestellte Material allen Lernenden ein Zugang ermöglicht.

Die Rechteck-Punktefelder bieten sich dabei in besonderer Weise an: Im Umgang mit den Punktefeldern entwickeln die Lernenden ihr Operationsverständnis weiter, indem sie sich mit der multiplikativen Struktur des Punktefeldes befassen und den Zusammenhang zwischen Kernaufgaben und abgeleiteten Aufgaben entdecken können. Wie viele Rechteck-Punktefelder die Lernenden für den Arbeitsauftrag 2 erhalten, kann die Lehrkraft ausgehend von den individuellen Lernvoraussetzungen entscheiden. Wichtig ist jedoch, dass alle Kernaufgaben mindestens zweimal zur Verfügung stehen, um das Entdecken allgemeiner Zusammenhänge zu ermöglichen und nicht in eine zu kleinschrittige Engführung zu geraten.

Unterstützung der Schülerinnen und Schüler im individuellen Lernprozess durch Arbeitsauftrag sowie Wortspeicher und Formulierungshilfen

Die Aufforderung, die eigenen Entdeckungen – auf welchem Niveau diese auch jeweils stattgefunden haben – zu beschreiben und zu erklären, fordert die Lernenden auf, sich ihre Entdeckungen selbst bewusst zu machen und durch den Versuch des Erklärens zu vertiefen. Durch die Arbeit mit einem Wortspeicher, der bereits bei der ersten Erarbeitung der Multiplikation entstanden ist und auf den immer wieder zurückgegriffen werden kann, kann die Lehrkraft ebenfalls angepasst an den individuellen Stand der Lernenden unterstützen. Abhängig von den Lernvoraussetzungen bietet es sich zudem an, Formulierungshilfen für die Erklärung der Entdeckungen anzubieten. Auf diese Weise bietet die Lehrkraft Hilfen bei sprachlichen Barrieren an. Sowohl der Wortspeicher als auch Formulierungshilfen werden jedoch nur dann als Unterstützung tragfähig, wenn die Schülerinnen und Schüler damit vertraut sind, weil derartige Unterstützungsmaterialien regelmäßig im Unterricht zum Einsatz kommen.

In Rechteck-Punktefeldern wird gezeigt, was eine Spalte und was eine Zeile ist. Zudem wird die Gruppensprache, wie „das sind 4 Fünfer“ visualisiert.

Abbildung 19: Beispiel für Wortspeicher

Hinweis: Verwendug des eines Arbeitsblatts "Wortspeicher ableiten aus Kernaufgaben". Das Original befindet sich hier.

Zum Arbeitsauftrag passende Formulierungshilfen sind untereinander aufgeführt.

Abbildung 20: Formulierungshilfen

Hinweis: Verwendug des eines Arbeitsblatts "Wortspeicher ableiten aus Kernaufgaben!". Das Original befindet sich hier.

Auf der Mikroebene, wenn es also eher um die ad-hoc Interaktionen zwischen der Lehrkraft und ihren Schülerinnen und Schülern geht, soll eine Passung der Unterstützung hinsichtlich einer Schülerin oder eines Schülers vor dem Hintergrund des jeweiligen Verständnisses erreicht werden.

Unterstützung der Schülerinnen und Schüler im individuellen Lernprozess durch Klärung grundlegender Verständnisprobleme

Bei Arbeitsauftrag 1 könnte das Problem auftreten, dass Lernende noch nicht erklären können (und nicht wirklich verstehen), welche Malaufgabe zum betrachteten Rechteck-Punktefeld passt bzw. wo sie die 5 von 5⋅ 4 bzw. die 4 von 5⋅ 4 sehen, und was die gesamten Punkte mit der Malaufgabe zu tun haben. Die Lehrkraft sollte sich bei einem solch grundlegenden Verständnisproblem gezielt Zeit für einzelne Schülerinnen und Schüler nehmen, denn ein Verständnis für Ableitungen von Multiplikationsaufgaben kann nicht erfolgen, wenn die multiplikative Struktur nicht verstanden und im Rechteck-Punktefeld noch nicht gesehen werden kann.

Dazu könnte die Lehrkraft eine betreffende Schülerin oder einen betreffenden Schüler auffordern zunächst 1 · 4 Plättchen zu legen und diese 4 Plättchen in eine Reihe zu legen. Daneben sollen sodann 2 · 4 Plättchen gelegt werden, so dass 2 Reihen mit je 4 Plättchen liegen. Bereits an dieser Stelle kann es sinnvoll sein nach dem Ergebnis von 2 · 4 zu fragen und sich zeigen zu lassen, wo diese 8 Plättchen zu sehen sind. Anschießend kann das Rechteck-Punktefeld zur Aufgabe 2 · 4 dazugelegt werden mit der Frage, welche Aufgabe zu sehen ist und wo bzw. wie das Ergebnis gesehen werden kann. Analog kann mit den Aufgaben 3 · 4,  4 · 4   sowie 5 · 4  verfahren werden.

Ob in dieser Kleinschrittigkeit vorgegangen werden sollte oder direkt z.B. die Aufforderung 5 · 4 zu legen, das Ergebnis zu zeigen sowie zu benennen und die Analogie zum Rechteck-Punktefeld hergestellt werden kann, hängt selbstverständlich von den Lernenden und ihrem bisherigen Verstehen ab.

Unterstützung der Schülerinnen und Schüler im individuellen Lernprozess durch Rückfragen oder Erklärungen der Lehrkraft anhand von Material

In der dargestellten Unterrichtssequenz bieten die unterschiedlichen Arbeitsphasen Gelegenheit, mit einzelnen oder mehreren Lernenden, die gerade zusammenarbeiten, ins Gespräch zu kommen. Sowohl in diesen Gesprächen als auch während der Gesprächsphasen im Plenum achtet die Lehrkraft darauf, den Schülerinnen und Schülern genug Zeit zu geben, um überlegt auf Fragen antworten zu können. Gerade bei jüngeren Lernenden ist das immer wieder Nachfragen und mit Geduld Abwarten wesentlich, um die Denkwege oder „Umwege“ der Lernenden zu verstehen und dann individuell und situativ unterstützende Maßnahmen und Hilfestellungen anbieten zu können bzw. bei Rückfragen klar und verständlich zu erklären.

Beim oben beschriebenen Arbeitsauftrag 2 könnte die Lehrkraft als unterstützende Maßnahme beispielsweise das Hunderterpunktefeld wie unter Item 2.1 beschrieben sowie einen Trennstab (Schaschlikspieß) einsetzen. Das Hunderterfeld bietet die Möglichkeit, jegliche Malaufgabe des kleinen Einmaleins darzustellen und durch einen Trennstab jeweilige Zerlegungen zu zeigen. Damit ist eine anschauliche Hilfestellung gegeben, die sich individuell an den Lernstand der Schülerinnen und Schüler anpassen lässt. Alternativ können alle Kernaufgaben als Rechteck-Punktefelder bereitgehalten und als unterstützende Visualisierung angeboten werden (Ein Material, mit dem dann noch vielfältige weitere Entdeckungen auf unterschiedlichstem Niveau gemacht werden könnte!).

Literatur

  • Schipper, W., Ebeling, A., Dröge, R. (2015) Handbuch für den Mathematikunterricht 2. Schuljahr. Braunschweig.
  • Selter, C., Zannetin, E. (2019): Mathematik unterrichten in der Grundschule. Inhalte – Leitideen – Beispiele. Seelze.
  • Manual

Internetquellen

Mathe Fachportal GS: Herunterladen (nicht barrierefrei) [docx][1,1 MB]

Mathe Fachportal GS: Herunterladen (nicht barrierefrei) [pdf][1 MB ]

weiter zu Arbeitsblätter