Virtuelle Tour (H5P)
360-Tour Lahr im Mittelalter (H5P)
I. Lahr im Mittelalter
Die heutige große Kreisstadt Lahr/Schwarzwald (Ortenaukreis) zählt knapp 48.000 Einwohner:innen und wurde mit großer Wahrscheinlichkeit bereits im Jahr 1278/79 zur Stadt erhoben. „Die Siedlung und spätere Stadt Lahr [Lare] hat sich im Schutz der staufisch-geroldseckischen Tiefburg entwickelt […].“ 1 Sie verfügt damit über eine bis weit ins hohe Mittelalter zurückreichende Geschichte. Im Jahr 1314 wurde Lahr sogar nach Freiburger Muster „die königliche Verleihung des Stadtrechts“ 2 gewährt, welche eine Privilegienbestätigung der Stadtrechts-Urkunde aus dem Jahr 1279 darstellt. Eine Schlüsselquelle der mittelalterlichen Stadtgeschichte stellt das heute im Stadtarchiv Lahr bewahrte erste Bürgerbuch der Stadt von 1356 dar, welches besonders für die Untersuchung der sozialen Stratifizierung der Bewohner:innen und des Stadtbürgertums des 14. Jahrhunderts dient. Im gegenwärtigen Stadtbild finden sich noch eine Vielzahl von baulichen Reminiszenzen aus dem mittelalterlichen Lahr. Hierzu zählen neben dem Storchenturm (einem Überrest der ehemaligen Tiefburg Lahrs), dem Marktplatz, der Stadtmauer auch sakrale Bauten wie die Stiftskirche.
II. Bildungsplanbezug
Verankert ist die 360-Tour zur Geschichte der Stadt Lahr im Mittelalter insbesondere im Bildungsplan Geschichte der Sekundarstufe 1 aller weiterführenden Schularten der Klasse 7 (3.2.1 Europa im Mittelalter – Leben in der Agrargesellschaft und Begegnungen mit dem Fremden) unter besonderer Berücksichtigung einer regionalgeschichtlichen Perspektive auf „die Lebenswelt der mittelalterlichen Stadt“, die „mit der Gegenwart verglichen“ wird sowie unter domänenspezifischem Einbezug der Leitperspektive Medienbildung.
III. Erstellung einer 360-Tour (H5P)
Erstellt wurde die virtuelle Tour mit dem H5P Plugin „Virtual Tour (360)“, welches in Moodlekurse importierbar ist. Das Plugin bietet die Möglichkeit, 360°-Bilder (hier zum Lernort Lahr/Schwarzwald) zu einer Tour zu verknüpfen (hier insgesamt 12 Stationen), mit interaktiven Elementen (z. B. Abbildungen, Textteilen oder Audioaufnahmen zu verknüpfen) und somit den Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht einen virtuellen Lerngang nach Lahr zu ermöglichen.
IV. Einsatz im Unterricht
Während im vorgestellten Beispiel die Schülerinnen und Schüler den regionalgeschichtlichen Lernort in erster Linie virtuell begehen und erleben (Rezeption) und mittels einer operationalisierten Schreibaufgabe (z. B. Beschriften einer stummen Karte) ihre individuellen Erfahrungen am virtuellen Lernort rezipieren und reflektieren, könnte ebenso auch im Rahmen eines projektorientieren Unterrichtens die Produktion einer eigenen 360-Tour (H5P) zur Stadtgeschichte fokussiert werden. Dabei kann auch die die Frage erörtert werden, inwiefern ein virtueller Stadtrundgang eine Begehung des Lernortes ersetzt bzw. ergänzt und erweitert.
1 Stadt Lahr (Hg.): Geschichte der Stadt Lahr (Bd. 1 Von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters), Lahr/Schwarzwald 1989, S. 103.
2 Ders., S. 109.
Virtuelle Tour (H5P): Herunterladen [pdf][115 KB]
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