Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Elek­tro­nen­bah­nen bei schrä­gem Ein­fall in einen Ge­schwin­dig­keits­fil­ter

Schrä­ger Ein­fall von Elek­tro­nen in Wien-Fil­ter

Wenn ge­la­de­ne Teil­chen wie zum Bei­spiel Elek­tro­nen nicht or­tho­go­nal zum Ge­schwin­dig­keits­fil­ter ein­schie­ßen, son­dern unter einem be­stimm­ten Win­kel α wie in Ab­bil­dung 36b, ent­ste­hen un­ge­wöhn­li­che Flug­bah­nen.

Beschreibung

Abb. 36b: Elek­tro­nen flie­gen schräg in den Ge­schwin­dig­keits­fil­ter ein. Bild­quel­le: Dr. Rolf Pif­fer

Die Elek­tro­nen wer­den in den hier be­rech­ne­ten Bei­spie­len schräg nach rechts oben in den Ge­schwin­dig­keits­fil­ter ein­ge­schos­sen.

Beschreibung

Abb. 39: Die Bah­nen von schräg in einen Wien­fil­ter ein­tre­ten­de Elek­tro­nen. Die vor­aus­ge­setz­ten Pa­ra­me­ter für die Rech­nung sind an­ge­ge­ben. Die dar­ge­stell­ten Bah­nen wur­den hier nur nä­he­rungs­wei­se und ite­ra­tiv be­rech­net. Bild­quel­le: Dr. Rolf Pif­fer

Da­durch, dass die Ge­schwin­dig­keit in x-Rich­tung nur noch eine Kom­po­nen­te der Ge­samt­ge­schwin­dig­keit ist, ist sie klei­ner als im Fall des ge­ra­den Ein­tritts. Die Lor­ent­z­kraft in po­si­ti­ve y-Rich­tung wird dem­zu­fol­ge eben­falls klei­ner. Da die "elek­tri­sche" Kraft aber un­ver­än­dert nur in die ne­ga­ti­ve y-Rich­tung zeigt, ver­schwin­det die re­sul­tie­ren­de Kraft in y-Rich­tung nicht mehr und die Elek­tro­nen wer­den in die ne­ga­ti­ve y-Rich­tung ab­ge­lenkt.

Beschreibung

Abb. 39a: Die Ge­schwin­dig­kei­ten in x-Rich­tung än­dern sich mit der zu­rück­ge­leg­ten Stre­cke x. Die für die Rech­nung vor­aus­ge­setz­ten Pa­ra­me­ter sind die glei­chen wie in Abb. 39. Bild­quel­le: Dr. Rolf Pif­fer

Durch den schrä­gen Ein­fall hat die Ge­schwin­dig­keit beim Ein­tritt auch eine y-Kom­po­nen­te. Diese be­wirkt zu­sam­men mit der ma­gne­ti­schen Fluss­dich­te eine wei­te­re Lor­ent­z­kraft in ne­ga­ti­ve x-Rich­tung - also ent­ge­gen der Ein­flug­rich­tung. Dem­nach wird die Ge­schwin­dig­keit in x-Rich­tung zu­nächst klei­ner (siehe Abb. 39a). Dies hat auch zur Folge, dass die Lor­ent­z­kraft in y-Rich­tung eben­falls klei­ner wird. Das ist der Grund, warum die Bah­nen einen Bogen be­schrei­ben.

Die Be­we­gung der Elek­tro­nen ver­lau­fen in jedem Fall zu­nächst in die po­si­ti­ve y-Rich­tung. Die Be­we­gungs­rich­tung kehrt sich aber wegen der re­sul­tie­ren­den Kraft in die ne­ga­ti­ve y-Rich­tung nach ei­ni­ger Zeit um (siehe Abb. 39). Ab die­sem Zeit­punkt kehrt sich auch die Rich­tung der zu­sätz­li­chen Lor­ent­z­kraft um und zeigt jetzt in die po­si­ti­ve x-Rich­tung. Dies hat zur Folge, dass ab die­sem Zeit­punkt eine Ge­schwin­dig­keits­er­hö­hung in x-Rich­tung ein­tritt (siehe Abb. 39a).

Bei der ver­wen­de­ten Elek­tro­nen­strahl­a­blen­kröh­re konn­te man bei der Ver­wen­dung als Wien­fil­ter be­ob­ach­ten, dass die Bahn zwar am Ende des Kon­den­sa­tors wie­der durch die x-Achse ver­läuft, aber bei nicht zu hohen Be­schleu­ni­gungs­span­nun­gen in der Mitte wie eine Wä­sche­lei­ne etwas "durch­hängt" (siehe Abb. 38). Ver­mut­lich ist nach den obi­gen Er­läu­te­run­gen der Grund darin zu fin­den, dass die Ein­strah­lung in den Kon­den­sa­tor unter einem zwar klei­nen aber end­li­chen Win­kel zur x-Achse er­folgt.

Beschreibung

Abb. 38: Die Bahn von Elek­tro­nen im ein­ge­stell­ten Wien­fil­ter hängt in der Mitte etwas durch. Bild­quel­le: Dr. Rolf Pif­fer

Bei Pro­to­nen tritt die­ser Ef­fekt wegen deren viel grö­ße­re Masse deut­lich we­ni­ger auf. Die Bah­nen der schräg ein­fal­len­den Pro­to­nen ver­lau­fen nach den Mo­del­lie­run­gen quasi ge­rad­li­nig im Wien­fil­ter wei­ter. Zwar ver­rin­gern sich auch hier die Ge­schwin­dig­kei­ten in x-Rich­tung, je­doch än­dert sich die Be­we­gungs­rich­tung der Pro­to­nen über die Fil­ter-Stre­cke von 10 cm nur un­we­sent­lich.

 

Wei­ter zu Lor­ent­z­kraft im Ma­gnet­feld