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Zu­sam­men­fas­sung

In­halt:

"In­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung" ist ein päd­ago­gi­scher An­satz zur Her­aus­bil­dung einer sen­si­blen Ein­stel­lung ge­gen­über eth­ni­schen, kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen Un­ter­schie­den zwi­schen den Men­schen. Ge­gen­stand der vor­lie­gen­den Stu­die ist die Frage, wie in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung und Er­zie­hung in den Klas­sen­zim­mern aus­ge­wähl­ter EU-Län­der - Frank­reich, Deutsch­land, Un­garn, Ita­li­en und Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich - um­ge­setzt wird. Wie sich zeig­te, fin­det un­ge­ach­tet der zu­neh­men­den Viel­falt der Ge­sell­schaf­ten in der EU die in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung im po­li­ti­schen Dis­kurs ei­ni­ger Län­der immer we­ni­ger Auf­merk­sam­keit.

Zu­sam­men­fas­sung

Ge­gen­stand der Stu­die

Die in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung und Er­zie­hung in der Schu­le stellt seit etwa drei Jahr­zehn­ten oder sogar noch län­ger, wenn wir die De­bat­ten im Vor­feld der Ein­füh­rung des Be­griffs "in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung" be­trach­ten, ein wich­ti­ges Thema po­li­ti­scher Dis­kus­sio­nen und Pro­jek­te in­ner­halb eu­ro­päi­scher Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen dar. Grund dafür sind ers­tens die in­ter­na­tio­na­len Mi­gra­ti­ons­be­we­gun­gen, die sich be­son­ders nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­stärkt haben, zwei­tens die his­to­ri­schen mehr­spra­chi­gen und mul­ti­kul­tu­rel­len Werte vie­ler eu­ro­päi­scher Län­der und Eu­ro­pas ins­ge­samt, und drit­tens die Not­wen­dig­keit, die schu­li­sche, au­ßer­schu­li­sche und in­for­mel­le Bil­dung kul­tu­rell of­fe­ner zu ge­stal­ten, damit Kin­der, Ju­gend­li­che und Er­wach­se­ne zu Bür­gern wer­den kön­nen, die sich der Viel­falt be­wusst sind und sie zu schät­zen wis­sen und die zum in­ter­kul­tu­rel­len Dia­log, nicht nur in­ner­halb Eu­ro­pas, son­dern welt­weit und un­ge­ach­tet der Her­kunft, fähig sind. Be­stand­teil die­ses in­ter­kul­tu­rel­len Um­denk­pro­zes­ses bei der Er­zie­hung ist die Auf­ga­be, Schü­lern mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund zu hel­fen, ihren Weg in der Vor­schul- und Schul­bil­dung und in der Ge­sell­schaft zu fin­den, indem eine spe­zi­el­le Sprach- und In­te­gra­ti­ons­för­de­rung so­wohl in der Spra­che des Auf­nah­me­lan­des (L2) als auch in der je­wei­li­gen Mut­ter­spra­che (L1) ge­währt wird. Bei An­wen­dung auf den Pflicht­schul­un­ter­richt ist die in­ter­kul­tu­rel­le Er­zie­hung ein trans­ver­sa­ler An­satz, der sich auf meh­re­re The­men und meh­re­re Ak­ti­vi­tä­ten au­ßer­halb der Schu­le er­stre­cken kann, z. B. Aus­tausch- und Part­ner­schafts­pro­gram­me.

Die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on führt in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den Er­he­bun­gen durch, um zu über­prü­fen, wie die Bil­dungs­sys­te­me der Mit­glied­staa­ten mit der in­ter­kul­tu­rel­len Bil­dung oder ähn­li­chen Kon­zep­ten, wie z. B. mul­ti­kul­tu­rel­le bzw. an­ti­ras­sis­ti­sche Ge­mein­schafts­kun­de oder Er­zie­hung zur Wert­schät­zung der Viel­falt, um­ge­hen. Die jüngs­te Ver­öf­fent­li­chung die­ser Art ist „Die schu­li­sche In­te­gra­ti­on der Mi­gran­ten­kin­der in Eu­ro­pa“ (Eu­ry­di­ce, 2004). Sie ent­hält In­for­ma­tio­nen zu den of­fi­zi­el­len Stra­te­gi­en der EU-Mit­glied­staa­ten und be­schreibt, wel­che Un­ter­stüt­zung Mi­gran­ten­kin­der kon­kret er­hal­ten. Die Spann­wei­te der na­tio­na­len Stra­te­gi­en reicht von spe­zi­fi­schen Hil­fe­maß­nah­men für Kin­der und Ju­gend­li­che mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund bis hin zu um­fas­sen­de­ren An­sät­zen, bei denen die Lehr­plä­ne der All­ge­mein­bil­dung in­ter­kul­tu­rel­le Er­zie­hung für alle oder Ge­mein­schafts­kun­de, Er­zie­hung zur Wert­schät­zung der Viel­falt oder ähn­li­che An­sät­ze ent­hal­ten. Nach der Eu­ry­di­ce-Er­he­bung von 2004 wurde keine sys­te­ma­ti­sche Ak­tua­li­sie­rung ver­öf­fent­licht. Über in­sti­tu­tio­nel­le An­ge­bo­te lie­gen nur spär­li­che In­for­ma­tio­nen der Bil­dungs­sys­te­me ei­ni­ger EU-Mit­glied­staa­ten vor, und nur für we­ni­ge Län­der (Tsche­chi­sche Re­pu­blik, Nie­der­lan­de, Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich, Nor­we­gen, vgl. Eu­ry­di­ce 2004: 60-61) steht eine äl­te­re oder neue­re sys­te­ma­ti­sche Eva­lu­ie­rung der Um­set­zung vor­ge­se­he­ner und er­klär­ter in­sti­tu­tio­nel­ler Kon­zep­te im Be­reich in­ter­kul­tu­rel­le Er­zie­hung (oder ver­wand­ter An­sät­ze) zur Ver­fü­gung.

Mit der vor­lie­gen­den Stu­die soll über­prüft wer­den, ob und in wel­cher Weise sich ein­zel­staat­li­che po­li­ti­sche Stra­te­gi­en ver­än­dert haben, ob in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung (oder ver­wand­te An­sät­ze) in der re­gu­lä­ren Schul­pra­xis um­ge­setzt wer­den und ob Bei­spie­le für be­währ­te Ver­fah­ren vor­lie­gen, die sich wei­ter­ge­ben las­sen. Die ent­schei­den­de Frage lau­tet, ob und wie auf eu­ro­päi­scher Ebene kon­zi­pier­te Stra­te­gi­en, in denen die Ein­bin­dung von Viel­falt, die För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit und des in­ter­kul­tu­rel­len Dia­logs, die In­te­gra­ti­on von Zu­wan­de­rern und an­de­rer kul­tu­rel­ler Min­der­hei­ten sowie glei­che Bil­dungs­chan­cen für alle Schü­ler und Stu­den­ten deut­lich be­für­wor­tet wer­den, in na­tio­na­len Kon­zep­ten und in der täg­li­chen päd­ago­gi­schen Rea­li­tät der Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Union ihren Wi­der­hall fin­den. Diese Frage stellt sich, weil die Me­di­en – in man­chen Län­dern dra­ma­ti­scher als in an­de­ren – immer wie­der über das Schei­tern der In­te­gra­ti­on und über das nied­ri­ge­re Bil­dungs­ni­veau von Schü­lern mit Mi­gra­ti­ons- oder Min­der­hei­ten­hin­ter­grund im Ver­gleich zu ein­hei­mi­schen Schü­lern be­rich­ten. Die­ser Um­stand wird von meh­re­ren For­schungs­be­rich­ten der OECD be­stä­tigt, vor allem nach den Er­geb­nis­sen der in­ter­na­tio­na­len PISA-Er­he­bun­gen ab 2001. Nicht nur Par­tei­en, son­dern auch Ein­zel­ne stel­len die An­ge­mes­sen­heit und Wirk­sam­keit der in­ter­kul­tu­rel­len Er­zie­hung immer wie­der in Frage oder geben ihr die Schuld an einer Ver­schär­fung des Par­ti­ku­la­ris­mus, meist ohne genau zu wis­sen, was sie be­deu­tet, ob und wo das Kon­zept über­haupt ver­wirk­licht wurde oder ob eine em­pi­ri­sche Be­zie­hung zwi­schen der Um­set­zung der in­ter­kul­tu­rel­len Er­zie­hung bzw. ähn­li­chen Kon­zep­ten und der In­te­gra­ti­on und dem Bil­dungs­ni­veau von Mi­gran­ten und Min­der­hei­ten vor­han­den ist.

In der Stu­die be­mü­hen sich die Ver­fas­ser, auf diese kom­pli­zier­te Frage Ant­wor­ten zu geben, indem sie einen Ver­gleich auf meh­re­ren Ebe­nen an­stel­len: ers­tens zwi­schen den Ver­laut­ba­run­gen of­fi­zi­el­ler Grund­satz­do­ku­men­te eu­ro­päi­scher Or­ga­ni­sa­tio­nen und den Er­klä­run­gen in Grund­satz­do­ku­men­ten ein­zel­staat­li­cher Re­gie­run­gen; zwei­tens zwi­schen of­fi­zi­el­len na­tio­na­len po­li­ti­schen Stra­te­gi­en und Leit­li­ni­en und deren Um­set­zung in aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len für be­währ­te Ver­fah­ren. < 1 Drit­tens be­steht eine wei­te­re Ver­gleichs­ebe­ne zwi­schen fünf Län­dern, die für eine be­son­de­re Un­ter­su­chung in die­ser Stu­die aus­ge­wählt wur­den: Deutsch­land, Frank­reich, Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich (Eng­land), Ita­li­en und Un­garn. Diese Län­der ste­hen für fünf un­ter­schied­li­che Arten des Um­gangs mit in­ter­kul­tu­rel­len Fra­gen oder ge­ne­rell mit der Viel­falt.

Eben­falls in die Stu­die auf­ge­nom­men wur­den, wie ge­wünscht, der ak­tu­el­le Stand der Um­set­zung sowie die Wir­kung eu­ro­päi­scher Mo­bi­li­täts- und Aus­tausch­pro­gram­me, die für die in­ter­kul­tu­rel­le Er­zie­hung an Schu­len von Be­deu­tung sind (CO­ME­NI­US und ERAS­MUS). An­de­re in der Auf­ga­ben­stel­lung für die Stu­die ge­nann­te Pro­gram­me er­wie­sen sich für das Thema der Stu­die als nicht si­gni­fi­kant, da sie sich auf die Ein­rich­tung neuer Mas­ter- Stu­di­en­gän­ge be­zie­hen (ERAS­MUS MUN­DUS) oder keine Daten zu ihrer Um­set­zung vor­lie­gen („Ju­gend in Ak­ti­on“ und „Eu­ro­pa für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“). Die bei­den letzt­ge­nann­ten Pro­gram­me wur­den ge­ra­de erst auf­ge­legt, so dass es wahr­schein­lich noch zu früh dafür ist, Bei­spie­le für ihre Im­ple­men­tie­rung zu fin­den.

Als For­schungs­an­satz wurde die qua­li­ta­ti­ve em­pi­ri­sche, ver­glei­chen­de Un­ter­su­chung ge­wählt. Die­ser An­satz er­mög­licht eine ein­ge­hen­de Er­kun­dung der Si­tua­ti­on in den aus­ge­wähl­ten Län­dern durch die An­wen­dung von Me­tho­den wie der Ana­ly­se von Do­ku­men­ten, Be­fra­gun­gen von Ex­per­ten sowie E-Mail-Fra­ge­bö­gen zu spe­zi­el­len The­men oder für zu­sätz­li­che Aus­künf­te. Durch eine Kom­bi­na­ti­on die­ser Me­tho­den und In­for­ma­ti­ons­quel­len wur­den fünf Fall­stu­di­en er­stellt. Wie jede qua­li­ta­ti­ve Stu­die er­hebt auch die vor­lie­gen­de kei­nen An­spruch auf Voll­stän­dig­keit oder sta­tis­ti­sche Re­prä­sen­ta­ti­vi­tät. Mit der ver­glei­chen­den Me­tho­de las­sen sich Un­ter­schie­de und Ge­mein­sam­kei­ten von na­tio­na­len po­li­ti­schen Stra­te­gi­en er­ken­nen. Die Ein­ho­lung der Mei­nung von Sach­ver­stän­di­gen, die sich seit Jah­ren ein­ge­hend mit die­sem Thema be­fas­sen, ver­mit­telt Ein­bli­cke in die Un­ter­schie­de zwi­schen den ge­äu­ßer­ten Ab­sich­ten und der prak­ti­schen Um­set­zung, wobei Pro­ble­me und Wi­der­sprü­che an­ge­spro­chen und ana­ly­siert wer­den. Durch die Schil­de­rung von Bei­spie­len für be­währ­te Ver­fah­ren schließ­lich kann auf prak­ti­sche Mög­lich­kei­ten der Rea­li­sie­rung von in­ter­kul­tu­rel­ler Bil­dung (bzw. ver­wand­ter Kon­zep­te) in kon­kre­ten na­tio­na­len Kon­tex­ten, unter be­stimm­ten Ge­ge­ben­hei­ten und als Re­ak­ti­on auf be­stimm­te Er­for­der­nis­se hin­ge­wie­sen wer­den.

Die fünf Län­der wur­den an­hand fol­gen­der Kri­te­ri­en aus­ge­wählt: Deutsch­land, Frank­reich und das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich (vor allem Eng­land) sind „alte“ Ein­wan­de­rungs­län­der mit sehr un­ter­schied­li­chen Tra­di­tio­nen im Hin­blick auf ihre Ein­wan­de­rungs­po­li­tik, ihr Bil­dungs­sys­tem und ihre päd­ago­gi­schen An­sät­ze. Ita­li­en ist ein ver­gleichs­wei­se „neues“ Ein­wan­de­rungs­land. Un­garn ist der Eu­ro­päi­schen Union erst vor kur­zem bei­ge­tre­ten, und vor dem Land steht nicht so sehr die Frage der Ein­wan­de­rung, son­dern, wie bei allen Mit­glied­staa­ten Ost­eu­ro­pas, die der In­te­gra­ti­on na­tio­na­ler eth­ni­scher Min­der­hei­ten. Die fünf Fall­stu­di­en stel­len die ver­schie­dens­ten po­li­ti­schen und so­zia­len Si­tua­tio­nen dar, die für einen auf­schluss­rei­chen Ver­gleich ge­eig­net schie­nen, zu­gleich aber auch für die Her­aus­ar­bei­tung un­ter­schied­li­cher Arten von po­li­ti­schen Kon­zep­ten, die für viele der an­de­ren EU-Mit­glied­staa­ten cha­rak­te­ris­tisch sind, wie die Er­geb­nis­se be­stä­ti­gen.

Haupter­kennt­nis­se

Der Be­griff „in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung“ wird nicht in allen Mit­glied­staa­ten ver­wen­det. Wie be­reits bei Eu­ry­di­ce (2004: 58) fest­ge­stellt wird, ver­wen­den die meis­ten Län­der in ihrer Po­li­tik einen An­satz, der die Viel­falt der Kul­tu­ren und/oder an­de­rer Merk­ma­le auf­nimmt; Ter­mi­no­lo­gie und Dis­kurs sind je­doch un­ter­schied­lich. Bei den fünf Fall­stu­di­en haben nur Deutsch­land und Ita­li­en das Kon­zept der in­ter­kul­tu­rel­len Bil­dung und Er­zie­hung seit den 1990er Jah­ren ihr ihren ge­samt­po­li­ti­schen Leit­li­ni­en ver­an­kert. In bei­den Län­dern ist das Kon­zept der in­ter­kul­tu­rel­len Bil­dung als trans­ver­sa­ler An­satz ge­dacht, der die meis­ten The­men ab­deckt und sich an alle Schü­ler und Stu­den­ten rich­tet. Gleich­zei­tig wird die prak­ti­sche An­wen­dung der in­ter­kul­tu­rel­len Er­zie­hung von Kom­mu­nal­be­hör­den und Leh­rern häu­fig miss­ver­stan­den. So ist oft eine För­de­rung in der Spra­che des Auf­nah­me­lan­des (L2) sowie die so­zia­le und päd­ago­gi­sche In­te­gra­ti­on von Mi­gran­ten­schü­lern be­ab­sich­tigt, wenn Schu­len und Leh­rer für sich in An­spruch neh­men, für in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung und Er­zie­hung zu sor­gen. Min­der­hei­ten­spra­chen (L1) sind an deut­schen und ita­lie­ni­schen Schu­len theo­re­tisch will­kom­men, doch in der Pra­xis wer­den die Mut­ter­spra­chen von Mi­gran­ten nur in ge­rin­gem Maße un­ter­rich­tet. In der Leh­rer­aus­bil­dung, die im Ter­tiärbe­reich er­folgt, wer­den in­ter­kul­tu­rel­le Fra­gen bzw. sol­che der Viel­falt zwar häu­fig be­han­delt, je­doch sind sie nicht ob­li­ga­to­risch. Folg­lich be­steht eine Kluft zwi­schen of­fi­zi­el­ler Po­li­tik, täg­li­cher Pra­xis und der Pra­xis von Hoch­schu­len, vor allem in der Leh­rer­aus­bil­dung. Im deut­schen Bil­dungs­sys­tem er­folgt die Aus­wahl der Schul­lauf­bahn be­reits zu einem frü­hen Zeit­punkt, und die früh­kind­li­che Er­zie­hung ist nicht für je­der­mann zu­gäng­lich, da sie nicht kos­ten­los ge­währt wird. Ita­li­en be­sitzt ein in­te­gra­ti­ves Schul­sys­tem (Ge­samt­schu­len, Son­der­päd­ago­gik in re­gu­lä­re Schu­len in­te­griert) sowie ein gut ent­wi­ckel­tes Sys­tem der früh­kind­li­chen Er­zie­hung, al­ler­dings mit gro­ßen qua­li­ta­ti­ven Un­ter­schie­den zwi­schen dem Nor­den und dem Süden des Lan­des.

Frank­reich und das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich haben seit min­des­tens zehn Jah­ren ihre Po­li­tik so ge­än­dert, dass in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung (Frank­reich) und mul­ti­kul­tu­rel­le bzw. an­ti­ras­sis­ti­sche Er­zie­hung (Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich) im all­ge­mei­nen Bil­dungs­dis­kurs nicht mehr er­schei­nen. In Frank­reich ist die sprach­li­che und kul­tu­rel­le As­si­mi­lie­rung – oft „In­te­gra­ti­on“ ge­nannt – von Schü­lern mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund das Haupt­ziel. Haupt­kon­zep­te sind So­li­da­ri­tät und Chan­cen­gleich­heit für alle Schü­ler und Stu­den­ten. Im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich wer­den eth­ni­sche Min­der­hei­ten in amt­li­chen Do­ku­men­ten hin­sicht­lich ihrer schu­li­schen Leis­tun­gen er­wähnt, je­doch nicht im Sinne der mul­ti­kul­tu­rel­len Er­zie­hung. Zu­sätz­li­che Un­ter­stüt­zung beim Er­ler­nen von Eng­lisch als Zweit­spra­che wird als not­wen­dig er­klärt, doch feh­len oft­mals die Mit­tel. Haupt­kon­zep­te im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich sind na­tio­na­ler Zu­sam­men­halt und Ge­mein­schafts­kun­de, wozu die Viel­falt ge­hö­ren soll­te, die von Mi­gran­ten oder eth­ni­schen Min­der­hei­ten re­prä­sen­tiert wird; gleich­zei­tig spielt die Glau­bens­fra­ge eine große Rolle. Im Ge­gen­satz dazu ist die Re­li­gi­on in Frank­reich (be­reits seit den 1880er Jah­ren) voll­kom­men aus öf­fent­li­chen In­sti­tu­tio­nen aus­ge­schlos­sen, so dass sie auch in Bil­dungs­fra­gen nicht im Vor­der­grund steht. In bei­den Län­dern nimmt der Mut­ter­spra­chen­un­ter­richt (ab­ge­se­hen von Eng­lisch bzw. Fran­zö­sisch), außer bei spe­zi­el­len Pro­jek­ten, an den Schu­len sehr ge­rin­gen Raum ein. In­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung bzw. Ge­mein­schafts­kun­de kom­men bei der Leh­rer­aus­bil­dung vor, je­doch nur spo­ra­disch und nicht in grö­ße­rem Um­fang. Beide Län­der ver­fü­gen über Ge­samt­schu­len (wobei zwi­schen den bei­den Sys­te­men we­sent­li­che Un­ter­schie­de be­ste­hen) und über eine hoch ent­wi­ckel­te früh­kind­li­che Er­zie­hung.

In Un­garn fin­det das Kon­zept der in­ter­kul­tu­rel­len Bil­dung keine An­wen­dung. Of­fi­zi­ell wird eine Po­li­tik der In­te­gra­ti­on ver­folgt, die für eth­ni­sche Min­der­hei­ten (Roma) und Schü­ler mit Be­hin­de­run­gen oder be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen gilt. Die Spra­chen der Min­der­hei­ten wer­den an ei­ni­gen Schu­len ge­lehrt, was haupt­säch­lich dem Ziel dient, Kin­dern eth­ni­scher Min­der­hei­ten die Schul­bil­dung zu er­mög­li­chen. Da Min­der­hei­ten in vie­len Fäl­len an Son­der­schu­len un­ter­rich­tet wer­den, hat man es mit einer Form der Se­gre­ga­ti­on zu tun. Die Leh­rer­aus­bil­dung wird im Zuge des Bo­lo­gna-Pro­zes­ses und ent­spre­chend der In­te­gra­ti­ons­po­li­tik re­for­miert. Das un­ga­ri­sche Schul­sys­tem ver­fügt (ähn­lich wie das deut­sche) über Schul­lauf­bah­nen sowie über ein gut ent­wi­ckel­tes Sys­tem der früh­kind­li­chen Er­zie­hung. Somit wird die In­te­gra­ti­on in einem Sys­tem hoch se­lek­ti­ver Struk­tu­ren be­trie­ben, was als Wi­der­spruch er­scheint.

Ge­mein­sa­me Pro­ble­me in allen fünf Län­dern: un­zu­rei­chen­de In­stru­men­te für die Qua­li­täts­be­wer­tung und -kon­trol­le, un­zu­rei­chen­de Leh­rer­aus­bil­dung, vor allem in Sa­chen Fort­bil­dung, und wenig En­ga­ge­ment bei der Um­set­zung eu­ro­päi­scher Po­li­ti­ken zur in­ter­kul­tu­rel­len Bil­dung und Er­zie­hung. In vier Län­dern be­steht eine all­ge­mei­ne Ten­denz zur För­de­rung der As­si­mi­lie­rung (was nicht das­sel­be ist wie In­te­gra­ti­on) sowie zur aus­schließ­li­chen Un­ter­rich­tung der Spra­che des Auf­nah­me­lan­des. Un­garn er­scheint hier­bei als Aus­nah­me, da die Lehre von Min­der­hei­ten­spra­chen Teil der Po­li­tik ist. In­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung (oder ver­wand­te For­men der Er­zie­hung) wer­den als not­wen­dig be­schrie­ben, vor allem in den Ge­gen­den, in denen Mi­gran­ten- oder Min­der­hei­ten­schü­ler leben; keine be­son­de­re Er­wäh­nung fin­det je­doch in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung in länd­li­chen Ge­bie­ten. Auf die­sen As­pekt (Stadt/Land) wird auch in der Eu­ry­di­ce-Er­he­bung (2004) nicht ein­ge­gan­gen. In den fünf Fall­stu­di­en las­sen sich meh­re­re Arten all­ge­mei­ner Stra­te­gi­en und be­währ­ter Ver­fah­ren im Zu­sam­men­hang mit in­ter­kul­tu­rel­ler Bil­dung (und ähn­li­chen Kon­zep­ten wie Er­zie­hung zur Wert­schät­zung der Viel­falt, in­te­gra­ti­ve Er­zie­hung und Ge­mein­schafts­kun­de) an Schu­len nach­wei­sen, die auch in an­de­ren Mit­glied­staa­ten an­zu­tref­fen sind. In­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung (oder ähn­li­che Kon­zep­te) las­sen sich um­set­zen (a) in Bil­dungs­sys­te­men, die struk­tu­rell in­te­gra­tiv sind, und (b) in Bil­dungs­sys­te­men, die struk­tu­rell se­lek­tiv und ex­klu­siv sind. Sie kann sich (c) vor allem an Mi­gran­ten- und Min­der­hei­ten­schü­ler oder (d) aus­drück­lich an sämt­li­che Stu­den­ten rich­ten. Au­ßer­dem kön­nen (e) in­ter­kul­tu­rel­le und di­ver­si­täts­be­zo­ge­ne Fra­gen her­un­ter­ge­spielt und Kon­zep­ten wie So­li­da­ri­tät oder na­tio­na­ler Zu­sam­men­halt oder auch Ge­mein­schafts­kun­de un­ter­ge­ord­net wer­den. In allen Mit­glied­staa­ten ist die Um­set­zung er­klär­ter po­li­ti­scher Stra­te­gi­en eher schwie­rig. Ein Pro­blem ist die er­folg­rei­che Aus­bil­dung und In­te­gra­ti­on von Mi­gran­ten- und Min­der­hei­ten­schü­lern aus Fa­mi­li­en mit nied­ri­gem Ein­kom­men und nied­ri­gem Bil­dungs­ni­veau. Das an­de­re Pro­blem be­steht in dem Wi­der­spruch zwi­schen in­ter­kul­tu­rel­len Ideen und dem na­tio­na­len und mo­no­kul­tu­rel­len Den­ken sowie den kul­tu­rel­len Vor­ur­tei­len in der Ge­sell­schaft und in den Schu­len.

Mo­bi­li­täts- und Aus­tausch­pro­gram­me (ERAS­MUS und CO­ME­NI­US) sind be­kannt. Al­ler­dings be­tei­ligt sich nur eine sehr ge­rin­ge Zahl von Schu­len an CO­ME­NI­US, und den Pro­jek­ten man­gelt es oft an Nach­hal­tig­keit. ERAS­MUS gilt als sehr gutes In­stru­ment zur Her­aus­bil­dung einer in­ter­kul­tu­rel­len Of­fen­heit bei Stu­den­ten ganz all­ge­mein, doch lie­gen keine An­ga­ben dazu vor, wie viele ERAS­MUS-Stu­den­ten tat­säch­lich an Stu­di­en­gän­gen mit be­son­de­rem Schwer­punkt auf in­ter­kul­tu­rel­ler Bil­dung teil­neh­men, so dass die Re­le­vanz für diese Stu­die be­grenzt ist.

An­de­re Pro­gram­me wie ERAS­MUS MUN­DUS, „Ju­gend in Ak­ti­on“ und „Eu­ro­pa für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“ ste­hen in kei­nem Zu­sam­men­hang mit in­ter­kul­tu­rel­ler Bil­dung und Er­zie­hung in der Schu­le. ERAS­MUS MUN­DUS ist ein Pro­gramm zur Ent­wick­lung hoch­wer­ti­ger Mas­ter-Stu­di­en­gän­ge unter Be­tei­li­gung meh­re­rer Uni­ver­si­tä­ten und in­ter­na­tio­na­ler Stu­den­ten. Die an­de­ren bei­den Pro­gram­me haben mög­li­cher­wei­se für die in­ter­kul­tu­rel­le Er­zie­hung an der Schu­le eine ge­wis­se Be­deu­tung, al­ler­dings lie­gen bis­lang noch keine Be­rich­te über rea­li­sier­te Pro­jek­te vor.

Emp­feh­lun­gen

Zu­sam­men­fas­send lässt sich sagen, dass das Pro­blem des Aus­gleichs so­zia­ler Un­gleich­hei­ten of­fen­bar die Haupt­fra­ge in allen Län­dern dar­stellt, die be­reits seit den 1960er Jah­ren im Mit­tel­punkt steht und ak­tu­el­ler denn je ist. So­zia­le Un­gleich­hei­ten las­sen sich je­doch nicht da­durch kom­pen­sie­ren, dass die kul­tu­rel­le und sprach­li­che Viel­falt sowie Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit der Iden­ti­tät von Min­der­hei­ten sowie mit dem in­ter­kul­tu­rel­len Dia­log an Schu­len igno­riert wer­den. Im Ge­gen­teil, es be­darf der An­er­ken­nung und Ach­tung der sprach­li­chen und kul­tu­rel­len Viel­falt, um so­zia­le Aus­gren­zung zu ver­hin­dern.

Im Be­reich der Schul­bil­dung wir­ken nicht nur be­stimm­te na­tio­na­le po­li­ti­sche Stra­te­gi­en, son­dern auch man­che An­sät­ze der OECD dem di­ver­si­täts­freund­li­chen und in­ter­kul­tu­rel­len Kurs eu­ro­päi­scher Po­li­ti­ken ent­ge­gen. Vor allem seit PISA trägt die OECD in er­heb­li­chem Maße zur Le­gi­ti­mie­rung von Ten­den­zen zur aus­schließ­li­chen Ver­wen­dung der Spra­che des Auf­nah­me­lan­des auf Kos­ten von Mi­gran­ten- und Min­der­hei­ten­spra­chen und der zwei­spra­chi­gen Er­zie­hung bei. Als Ge­gen­be­we­gung zu eu­ro­päi­schen Po­li­ti­ken zur För­de­rung der Viel­falt tritt ein Kurs in Er­schei­nung, der er­neut der As­si­mi­lie­rung das Wort redet. Hier­bei han­delt es sich um eine po­li­ti­sche Her­aus­for­de­rung, derer sich die In­sti­tu­tio­nen der Eu­ro­päi­schen Union durch­aus be­wusst sind und auf die wirk­sa­mer re­agiert wer­den muss.

Für die Um­set­zung ge­eig­ne­ter und wirk­sa­mer po­li­ti­scher Stra­te­gi­en, ob sie nun als in­ter­kul­tu­rel­le Bil­dung oder in­te­gra­ti­ve oder di­ver­si­täts­freund­li­che Er­zie­hung oder Ge­mein­schafts­kun­de be­zeich­net wer­den, sind ge­eig­ne­te struk­tu­rel­le Be­din­gun­gen not­wen­dig. Ei­ni­ge wich­ti­ge As­pek­te dazu wer­den im Fol­gen­den auf­ge­führt:

  • Be­auf­sich­ti­gung, Kon­trol­le und Qua­li­täts­be­wer­tung des Lehr­stoffs an Schu­len.
  • Schul­re­for­men, mit denen die frühe Aus­wahl sowie Me­cha­nis­men der so­zia­len und eth­ni­schen Aus­gren­zung be­sei­tigt wer­den. Dabei ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass die meis­ten Schul­sys­te­me in Eu­ro­pa und in aller Welt die frühe Aus­wahl auf­ge­ge­ben haben und sich be­mü­hen, Ge­mein­schafts­schu­len für alle bis zum Alter von 14, 15 oder sogar 16 Jah­ren an­zu­bie­ten, zu­meist als Ganz­tags­schu­le. qua­li­fi­zier­te früh­kind­li­che Er­zie­hung und Be­treu­ung, bei der auf die be­son­de­ren Be­dürf­nis­se von Kin­dern mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund ein­ge­gan­gen wird. Es ist em­pi­risch be­legt, dass eine früh­kind­li­che Er­zie­hung und Be­treu­ung in qua­li­fi­zier­ten Ein­rich­tun­gen eine wert­vol­le Un­ter­stüt­zung für Fa­mi­li­en dar­stellt und für alle Kin­der von größ­tem Nut­zen ist, be­son­ders je­doch, wenn sie in so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Ver­hält­nis­sen auf­wach­sen oder wenn sie sprach­li­che För­de­rung in L2 und L1 be­nö­ti­gen.
  • hoch­wer­ti­ger Sprach­un­ter­richt so­wohl in L2 als auch in L1, wozu ge­eig­ne­te Zeit­ni­schen und eine ent­spre­chen­de Fi­nan­zie­rung er­for­der­lich sind.
  • Un­ter­richts­me­tho­den, die in­te­gra­tiv, ko­ope­ra­tiv und in­di­vi­dua­li­siert sind, je­doch nicht dem Kri­te­ri­um der eth­ni­schen Zu­rech­nung fol­gen; dazu wer­den aus­rei­chend fi­nan­zi­el­le Mit­tel und Per­so­nal be­nö­tigt.
  • Leh­rer­aus- und –wei­ter­bil­dung aus­drück­lich zu in­ter­kul­tu­rel­ler Bil­dung, In­te­gra­ti­on und Viel­falt und/oder Ge­mein­schafts­kun­de.
  • Wei­ter­ver­brei­tung be­währ­ter Ver­fah­ren über ge­eig­ne­te Ka­nä­le wie z. B. Leh­rer­aus­bil­dung und In­ter­net.
  • Un­ter­su­chun­gen auf Mi­kro­ebe­ne (im Un­ter­richt bzw. an der Basis), mit denen mehr dar­über in Er­fah­rung ge­bracht wird, was im All­tags­le­ben an den Schu­len ge­schieht.
  • wirk­sa­me­re For­men des Dia­logs zwi­schen For­schung und Ent­schei­dungs­fin­dung.

Im Be­reich der Mo­bi­li­täts- und Aus­tausch­pro­gram­me er­ge­ben sich fol­gen­de As­pek­te:

Bei der Aus­wer­tung von CO­ME­NI­US tre­ten viele po­si­ti­ve Wir­kun­gen her­vor: in­ter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz, Of­fen­heit und bes­se­re Zu­sam­men­ar­beit in und zwi­schen den Schu­len. Es be­steht al­ler­dings teil­wei­se ein Miss­ver­hält­nis zwi­schen eu­ro­päi­schen und na­tio­na­len (und in ei­ni­gen Fäl­len – in fö­de­ral ge­präg­ten Staa­ten – re­gio­na­len) po­li­ti­schen Stra­te­gi­en.

Die Spra­che stellt ein gro­ßes Pro­blem dar. Ein wei­te­res Pro­blem für Stu­den­ten be­steht darin, dass die aka­de­mi­sche Kul­tur von Land zu Land un­ter­schied­lich ist. Durch den Bo­lo­gna-Pro­zess wird eine ge­wis­se Har­mo­ni­sie­rung der Struk­tu­ren her­bei­ge­führt, wobei je­doch glück­li­cher­wei­se his­to­risch be­ding­te kul­tu­rel­le Un­ter­schie­de nicht neu­tra­li­siert wer­den. Damit Stu­den­ten von den in­ter­kul­tu­rel­len Er­fah­run­gen pro­fi­tie­ren kön­nen, müs­sen sie bes­ser auf ein Aus­lands­stu­di­um vor­be­rei­tet wer­den. Die Sprach­fra­ge muss in den ein­zel­nen Län­dern ge­nau­er be­leuch­tet wer­den: Bei Bil­dungs­sys­te­men, in denen der Fremd­spra­chen­un­ter­richt bis­her ver­nach­läs­sigt wurde, be­darf es ent­spre­chen­der Ver­bes­se­run­gen.

Mit bes­se­ren Stra­te­gi­en der Ent­schei­dungs­fin­dung soll­ten zudem die Syn­er­gi­en zwi­schen der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, dem Eu­ro­päi­schen Par­la­ment, dem Eu­ro­pa­rat und den ein­zel­nen Staa­ten aus­ge­baut wer­den. Die in­ter­na­tio­na­le, die eu­ro­päi­sche und die in­ter­kul­tu­rel­le Di­men­si­on der Schul­bil­dung wird nicht von allen Ak­teu­ren in Po­li­tik und Päd­ago­gik als not­wen­dig an­ge­se­hen. Er­for­der­lich sind bes­se­re In­for­ma­tio­nen, ein­fa­che­re und schlan­ke­re Ver­wal­tungs­struk­tu­ren sowie eine ent­spre­chen­de Qua­li­täts­be­wer­tung, und diese Auf­ga­be soll­te die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on in Zu­sam­men­ar­beit mit den na­tio­na­len Stel­len und Mi­nis­te­ri­en lösen.


Fuß­no­ten

1 Die Um­set­zung all­ge­mei­ner po­li­ti­scher Stra­te­gi­en und von Bei­spie­len für be­währ­te Ver­fah­ren lässt sich auf­grund feh­len­der Eva­lu­ie­rungs­be­rich­te zu die­ser Frage nicht für alle Mit­glied­staa­ten über­prü­fen. In An­be­tracht der ver­füg­ba­ren Zeit und des be­grenz­ten Bud­gets konn­te diese Auf­ga­be im Rah­men der vor­lie­gen­den Stu­die nicht aus­ge­führt wer­den.