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On­line-En­zy­klo­pä­die-Ein­trag

Armut be­zeich­net pri­mär man­geln­de Be­frie­di­gung von Grund­be­dürf­nis­sen wie Klei­dung, Nah­rung, Woh­nung, Ge­sund­heit. Im wei­te­ren und über­tra­ge­nen (me­ta­pho­ri­schen) Sinn ist Armut all­ge­mein ein Man­gel. Der In­halt des Be­grif­fes ba­siert auf sub­jek­ti­ven und zum Teil höchst emo­tio­na­len und kul­tu­rell ge­präg­ten Wert­vor­stel­lun­gen.

In den mo­der­nen In­dus­trie­staa­ten wird Armut häu­fig aus­schließ­lich quan­ti­ta­tiv auf Wohl­stand und Le­bens­stan­dard be­zo­gen, ob­wohl sie sich tat­säch­lich nicht auf ma­te­ri­el­le Güter re­du­zie­ren lässt. Das Ver­ständ­nis von Armut un­ter­schei­det sich in ver­schie­de­nen Ge­sell­schaf­ten. So be­zeich­nen sich bei­spiels­wei­se An­ge­hö­ri­ge in­di­ge­ner Ge­mein­schaf­ten erst dann als arm, wenn sie mit der enor­men Viel­falt mo­der­ner Wirt­schafts­gü­ter kon­fron­tiert wer­den.

Prin­zi­pi­ell ist Armut ein so­zia­les Phä­no­men, das als Zu­stand gra­vie­ren­der so­zia­ler Be­nach­tei­li­gung ver­stan­den wird.

Die damit ver­bun­de­ne „Man­gel­ver­sor­gung mit ma­te­ri­el­len Gü­tern und Dienst­leis­tun­gen” wird je­doch äu­ßerst un­ter­schied­lich be­ur­teilt. So hat so­wohl die Ent­wick­lungs­po­li­tik der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts, als auch die ak­tu­el­le wirt­schaft­li­che Glo­ba­li­sie­rung das öko­no­mi­sche Tun tra­di­tio­nel­ler Sub­sis­tenz­wirt­schaf­ten prin­zi­pi­ell als „Armut” de­kla­riert. Damit wird das Pro­du­zie­ren, Ver­ar­bei­ten und Ver­mark­ten für die un­mit­tel­ba­re Ver­sor­gung mit einem Zu­stand gleich­ge­setzt, der aus Ar­beits­lo­sig­keit, Ob­dach­lo­sig­keit oder Un­ter­drü­ckung folgt. Ein Maß­stab für Armut ist ty­pi­scher­wei­se das Haus­halts­ein­kom­men, ob­gleich häu­fig damit die man­geln­de Aus­stat­tung mit wirt­schaft­li­chen Res­sour­cen ge­meint ist. Auch dies führt dazu, dass Selbst­ver­sor­ger – auch wenn sie ma­te­ri­ell und so­zi­al kei­nen Man­gel lei­den – zwangs­läu­fig zu den Armen ge­rech­net wer­den. Zur Ab­gren­zung soll­te man hier kon­kre­ter von „wirt­schaft­li­cher Armut” spre­chen.

Das Ge­gen­teil von Armut ist der Reich­tum.

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