Projekt – Beschreibung
Der Ausdruck „KiB“ steht als Abkürzung für „Kunst im BVJ/BEJ“. Das Projekt umfasst im Wesentlichen die Herstellung und Präsentation von Kunstwerken (Bildern) im BEJ.
Geplant war eine „Kunstwoche“ Anfang Februar 09. Die Referentin A. Eckold führte die Jugendlichen fachkundig von der leeren Leinwand zum vollständigen Bild. Thematischer Schwerpunkt der Bilder war „Heroes“. Den Abschluss der Kunstwoche bildete eine Ausstellung in der Schule, zu der die Schulleitung, die Kollegen, Vertreter der Presse und der Rotary-Clubs eingeladen waren.
Entstehung des Projekts KiB
Bereits im Januar 2008 war das Projekt in Form einer „Kunst-und-Kultur-Kiste“ vorgeplant. Angedacht war die Zusammenarbeit der Gewerblichen Schule und der Mathilde-Weber-Schule mit einer Bildungseinrichtung vor Ort, der Familienbildungsstätte Tübingen e.V. (FBS), die je nach Bedarf für unser momentanes Klientel ein Paket schnürt. Konkret hätte dies bedeutet, dass wir im Februar ein Projekt zu „bildender Kunst“, zu „Kampfkunst“, zu „Musik-„, „Theater-„ oder „Meditations-„Kunst in unseren Schulen durchführen, angepasst an die Bedürfnisse der Schüler. Die Finanzierung sollte im Rahmen des Landesprojekts „Neue Brücken bauen … zwischen Generationen, Kulturen und Institutionen“ über die Landesstiftung erfolgen.
Ein entsprechender umfangreicher Antrag mit Konzeption wurde im Mai 2008 eingereicht. Er wurde allerdings Ende Juli wegen der Vielzahl von Projektanträgen abgelehnt.
Die gemeinsame Durchführung des Schulprojektes war aufgrund fehlender Finanzierung jetzt nicht mehr möglich. So wurde die „Kunst-und-Kultur-Kiste“ reduziert auf das einzelne Kunstprojekt „KiB“, welches allein an der GST angesiedelt ist. Das Problem der Finanzierung wurde durch den Einsatz der Rotary-Clubs für unsere Schüler gelöst.
Bisherige grundsätzliche Überlegungen zur Konzeption, die im Vorfeld von der Leiterin der FBS und dem „KiB“-Projektleiter ausgearbeitet worden waren, konnten übernommen werden, die Verbindung zur Fachreferentin „Kunst“ wurde durch die FBS hergestellt.
An der Gewerblichen Schule Tübingen ist das Projekt eingebettet in die dreijährige Ausbildung „Moderatorenqualifizierung“ des Projektleiters (2007-2010) und bildet die konsequente Fortsetzung der Arbeit im STEBS-Prozess . In den Jahren 2005-2008 lag der Arbeitsschwerpunkt in STEBS auf der Weiterentwicklung von Organisationsstrukturen in BVJ/BEJ (Stundenplan, Deputatsverteilung, Einschulungsverfahren) und auf dem Ausbau der pädagogischen Konzeption (Bau und Entwicklung einer Eigentumsbox). „KiB“ bedeutet nun den Einstieg in die Curriculumentwicklung, was als dritter Eckpfeiler der Qualitätsentwicklung im BVJ/BEJ vorgesehen war.
Projektablauf
In der Vorbereitungsphase (15.12.08 – 30.01.09) wurden die Schüler der Klasse BEJ Z über die Durchführung des Projekts informiert, das Thema „Helden“ („Heroes“) wurde besprochen und die Schüler gingen auf Motivsuche. Parallel dazu wurde in der Fachtheorie und in der Fachpraxis Holz ein Bilderrahmen mit den Schülern entwickelt, geplant (Zeichnung) und hergestellt.
In der Durchführungsphase (02.02.09 – 06.02.09) malten die Schüler innerhalb von 5 Tagen ihre Bilder unter Anleitung von Frau Eckold. Am Montag, 09.02.09 und Dienstag, 10.02.09 wurden die Rahmen passend zu den Bildern gebeizt und die Vernissage wurde vorbereitet. Diese fand am Mittwoch, 11.02.09 statt, zu der die Schulleitung und das gesamte Kollegium, Vertreter der Rotary-Clubs RT/Tü (Finanzierung) sowie Vertreter des RP und der Nachbarschulen eingeladen waren. Zur Sicherung der Außenwirkung wurde die Presse informiert.
In den verbleibenden zwei Wochentagen (Do,12.02.09 und Fr, 13.02.09) waren die KlassenlehrerInnen dazu eingeladen, mit ihren Klassen die Ausstellung zu besuchen. Ein „Aufsichtsplan“ wurde erstellt, sodass immer zwei Vertreter der Klasse BEJ Z „aufpassen“ und vor allem Rede und Antwort stehen konnten.
Nach Projektabschluss durften die Schüler ihre Werke mit nach Hause nehmen. Sofern Schüler dies nicht wollten, sollen die Bilder nach den Umbaumaßnahmen des gesamten Schulgebäudes zur Ausgestaltung und Verschönerung, z.B. von Gängen verwendet werden.
Im Anschluss erfolgte eine Evaluationsphase, die klären sollte, ob bzw. wie das Projekt in das Curriculum im BEJ aufgenommen wird.
Projektzielsetzung
Ausgangspunkt für die Entwicklung des Projekts „KiB“ ist die Erkenntnis, dass Ursachen für die vielfältigen Probleme mit BVJ- und BEJ-Schülern in Schule und Unterricht bzw. beim Übergang in die Arbeitswelt nicht nur in der sozialen Determination zu suchen sind. Sehr häufig ist bei den Schülern eine „Schulmüdigkeit“ zu beobachten, die sich in Zu-Spät-Kommen, hohen Fehlzeiten und in Störungen des Unterrichts wiederspiegelt. Die Wiederholung des Fächerkanons der vergangenen 9 Jahre wirkt wenig motivierend. Dazu gesellt sich eine geringe Selbstwertschätzung, da die schulischen Erfahrungen der Schüler von Misserfolgen (schlechter Hauptschulschnitt, keine Lehrstelle, z.T. Schuljahre wiederholt) und Ausgrenzung bzw. Abstempeln (Auslese nach der 4.Klasse, 5 Jahre Hauptschulerfahrung, BVJ/BEJ als unterste Schiene und Abstellgleis der deutschen Schullandschaft) geprägt sind.
Genau hier setzt das Projekt „KiB“ an: Den Schülern soll vermittelt werden, dass sie sehr wohl Fähigkeiten und Können besitzen und darüber hinaus sogar etwas Besonderes schaffen können, das weit nach außen Anerkennung erzielt, wenn sie sich in der Arbeit engagieren.
Das Projekt erfordert viel Mut bei den Schülern, da sie sich auf etwas völlig Unbekanntes einlassen, was sie noch nie gemacht haben - das Ergebnis der Arbeit ist ungewiss und zudem schauen viele Menschen darauf.
Die Ziele des Projekts lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die erfolgreiche Teilnahme am Projekt soll den Schülern neue Perspektiven für das „Ich“ eröffnen:
- Steigerung des Selbstwertgefühls durch die Erkenntnis, etwas Besonderes schaffen zu können.
- Motivationsschub für die Bewältigung des Schulalltags, d.h. Förderung einer pos. Einstellung zu Schule und Lernen durch die Teilnahme am Projekt und durch das „Gelingen“ der eigenen Arbeit.
- Positive Auswirkungen auf das Sozialverhalten im Klassenverband.
- Förderung des Vertrauensverhältnisses zwischen Schülern und Lehrern.
Der Erfolg von „KiB“ lässt sich in allen Phasen des Projekts überprüfen (Vorbereitungs-, Durchführungs-, Nachbereitungsphase).
Dokument "Kunst im BEJ - Heroes"
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[29 Seiten]