Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Text: En­er­gie­po­li­tik

Die En­er­gie­po­li­tik in Deutsch­land ist ins­be­son­de­re durch das Thema „En­er­gie­wen­de“ ge­kenn­zeich­net. Dar­un­ter wird im en­ge­ren Sinne ver­stan­den, dass in Deutsch­land ganz ge­zielt eine Wende weg von der Atom­ener­gie hin zur Öko­en­er­gie statt­fin­den soll. Al­ler­dings gibt es den Be­griff „En­er­gie­wen­de“ schon län­ger und er wird ei­gent­lich viel wei­ter ge­fasst: Man meint damit eine kom­plet­te Um­stel­lung auf nach­hal­ti­ge En­er­gie­er­zeu­gung. Es geht also nicht nur um einen Aus­stieg aus der Atom­ener­gie, son­dern auch darum, alle fos­si­len En­er­gie­trä­ger (Öl, Kohle, Erd­gas) durch er­neu­er­ba­re En­er­gi­en zu er­set­zen. Die er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en sind Wind­ener­gie, Was­ser­kraft, Son­nen­en­er­gie und Bio­en­er­gie. Bei der En­er­gie­wen­de sind au­ßer­dem auch Be­grif­fe wie „En­er­gie­ein­spa­rung“ und „En­er­gie­ef­fi­zi­enz“ ent­schei­dend.
Ur­säch­lich für den Aus­stieg aus der Atom­ener­gie war die Re­ak­tor­ka­ta­stro­phe im ja­pa­ni­schen Fu­kus­hi­ma am 11. März 2011. Hier kam es nach einem der stärks­ten je ge­mes­se­nen Erd­be­ben zu einer enor­men Flut­wel­le vor der ja­pa­ni­schen Küste, die den Nord­os­ten Ja­pans auf einem 1000 km lan­gen Küs­ten­strei­fen über­schwemm­te und ca. 20.000 Men­schen mit in den Tod riss. 14 Meter hohe Wel­len über­flu­te­ten dabei das Atom­kraft­werk in Fu­kus­hi­ma Dai­ichi und sorg­ten dafür, dass das Kühl­sys­tem des dabei zer­stör­ten Atom­kraft­wer­kes zu­sam­men­brach. Dar­auf­hin kam es zu meh­re­ren Ex­plo­sio­nen und zur Kern­schmel­ze. Hier­bei wur­den große Men­gen ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe frei­ge­setzt und weite Ge­bie­te des be­völ­ke­rungs­rei­chen Ja­pans muss­ten eva­ku­iert wer­den. Die Auf­räum­ar­bei­ten nach dem Su­per­GAU (=größ­ter an­zu­neh­men­der Un­fall) wer­den Jahr­zehn­te dau­ern, weite Land­stri­che wur­den ver­seucht und wer­den damit un­be­wohn­bar blei­ben.
Als Folge des Re­ak­tor­un­falls ei­nig­te sich die Bun­des­re­gie­rung am 30. Mai 2011 auf einen stu­fen­wei­sen Atom­aus­stieg. So sol­len bis 2021 die meis­ten deut­schen Atom­kraft­wer­ke still­ge­legt wer­den, die drei mo­derns­ten AKWs sol­len spä­tes­tens 2022 ab­ge­schal­tet wer­den, d. h. bis dahin soll der voll­stän­di­ge Aus­stieg aus der Atom­ener­gie voll­zo­gen sein.
Die Nut­zung der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en wird in Deutsch­land al­ler­dings nicht erst seit dem Re­ak­tor­un­fall in Fu­kus­hi­ma ge­för­dert: So gibt es das EEG, das Er­neu­er­ba­re­Ener­gi­en­Ge­setz, schon seit dem 1. April 2000. Das EEG ver­folgt nach Pa­ra­graph 1 den Zweck, „ins­be­son­de­re im In­ter­es­se des Klima und Um­welt­schut­zes eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung der En­er­gie­ver­sor­gung zu er­mög­li­chen, die volks­wirt­schaft­li­chen Kos­ten der En­er­gie­ver­sor­gung auch durch die Ein­be­zie­hung lang­fris­ti­ger ex­ter­ner Ef­fek­te zu ver­rin­gern, fos­si­le En­er­gie­res­sour­cen zu scho­nen und die Wei­ter­ent­wick­lung von Tech­no­lo­gi­en zur Er­zeu­gung von Strom aus Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en zu för­dern.“ (vgl. § 1 EEG). Durch das EEG sind die Netz­be­trei­ber ver­pflich­tet, EE­An­la­gen vor­ran­gig an ihr Netz an­zu­schlie­ßen und den er­zeug­ten Strom ab­zu­neh­men und wei­ter­zu­lei­ten. Das Ge­setz wurde 2012 ent­schei­dend wei­ter­ent­wi­ckelt indem neue An­rei­ze für die Nut­zung der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en ge­setzt wur­den.


En­er­gie­ver­sor­gun­g_­En­er­gie­mix, voll­stän­di­ge Do­ku­men­ta­ti­on [docx][120 KB]
En­er­gie­ver­sor­gung En­er­gie­mix, voll­stän­di­ge Do­ku­men­ta­ti­on [pdf][145 KB]

 

Wei­ter zu

Text: En­er­gie­wirt­schaft