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Die Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt 5-7) / Feldpredigt (Lk 6,20-49)

Er [Jesus v. Nazareth] richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte:
Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.
Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden.
Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft
   ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des
   Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im
   Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten
   gemacht.
Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten.
Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern.
Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.
Weh euch Menschen, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre
Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Deutungshilfen / Hintergrund

kaththeol.uni-muenchen.de

Als ‚Seligpreisung‘ oder Makarismus (von griech: makarios = glückselig) wird eine Redeform der Bibel bezeichnet. Sie erscheint meist in der Aussageform: /u_gewi/ethik/gym/bp2004/fb5/4_rel/1_christ/bild/index.htmlGlücklich [selig] ist der … / sind die…”, seltener als direkte Anrede „Glücklich [selig] bist du… / seid ihr…”.

a) In der Bibel des Judentums wird so das gerechte Handeln bestimmter Israeliten als Ursache ihres irdischen Wohlergehens gelobt. In der Prophetie im Buch Jesaja  wird bestimmten notleidenden sozialen Gruppen das rechtschaffende Eingreifen JHWHs, des Gottes Israels, verbindlich zugesagt.

b) Im sog. Neuen Testament der christlichen Bibel hat Jesus von Nazaret die prophetischen Makarismen des Alten Testaments mit seiner Botschaft vom nahen Reich Gottes aufgegriffen und aktualisiert. Damit begann er laut der Feldrede (Lk 6,20-25) und der Bergpredigt (Mt 5-7) sein öffentliches Wirken. Als „Seligpreisungen” bezeichnet das Christentum daher meist jene besonderen Heilszusagen Jesu.

Ein biblischer Heils-Zuspruch („Makarismus”) ist sprachlich am vorangestellten Prädikat „makarios / makario = glückselig(er)i” erkennbar. In der ethischen (handlungsorientierten) und paränetischen (mahnenden) Form gibt ein mit „oti” („denn…”) nachgestellter Relativsatz eine Bedingung [?] für die Heilszusage an: Wer sich auf die angegebene Weise verhalte oder verhalten habe, dem werde als Tatfolge das Glück zuteil. In der parakletischen (tröstenden) Form gibt der Relativsatz einen unglücklichen Zustand der Adressatengruppe, der Folgesatz eine Kompensation dafür an.

In der antiken griechischen Literatur bei Homer wurden anfangs nur Götter „Makarioi” genannt, die im Gegensatz zu Menschen Unsterblichkeit besäßen. Hesiod übertrug die Bezeichnung auf Menschen, die den jenseitigen Zustand der unsterblichen, von Mühe und Arbeit befreiten Götter erreicht hätten. Aristoteles unterschied dagegen erneut das den Sterblichen erreichbare Glück („eudaimonia”) von der vollkommenen Glückseligkeit („makariotes”) der unsterblichen Götter. Seit Aristophanes drang der Ausdruck in die profane Alltagssprache ein: Als „makarioi” wurden Reiche wegen ihres angenehmen Lebens oder Eltern wohlgeratener Söhne gepriesen; später auch Tote, weil sie der Mühsal des irdischen Daseins entkommen seien.                         

bearbeitet nach de.wikipedia.org

Armut und Reichtum in der christlichen Kultur: Herunterladen [doc][68 KB]

Armut und Reichtum in der christlichen Kultur: Herunterladen [pdf][371 KB]

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