1. In einer Klasse 5 mit dem Fächerverbund WAG beginnen
Das hier dargestellte Beispiel wurde an einer kleineren Hauptschule (ein- und zweizügig) im Schuljahr 2003/04 durchgeführt. Es war ein erster Versuch, den Fächerverbund WAG zu erproben, um Erfahrungen für die Umsetzung der Fächerverbünde zu sammeln. Es gibt an der Schule eine Klasse 5 mit 24 Schülerinnen und Schüler. Das WAG-Team bilden eine HTW-Lehrerin und ein Techniklehrer. Sie unterrichten die Klasse in WAG zweistündig. Das Durchhaltevermögen der Fünftklässler war für diese Entscheidung ausschlaggebend. Für diese Doppelstunde standen die Fachräume (Technik, Textil, Lehrküche) und das Klassenzimmer zur Verfügung. Dem Team war klar, dass die Schülerinnen und Schüler in einer 5. Klasse zunächst mit den Fachräumen vertraut gemacht werden müssen, bevor mit dem Thema „Wir machen eine Ausstellung“ gearbeitet werden konnte.
Aus diesem Grund wurden als Einstieg in den Fächerverbund WAG zwei Lehrgänge angeboten und die Klasse dazu geteilt. Der eine Lehrgang fand im Technikraum statt, der andere in der Lehrküche. Ziel der Lehrgänge war es, den Schülerinnen und Schüler Basiskompetenzen für die Arbeit in diesen Fachräumen zu vermitteln. Dazu gehörten: Kenntnis der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, Kennenlernen von Geräten und Werkzeugen und deren Einsatz, Erwerb grundlegender Fertigkeiten (Holzbearbeitung, Verarbeitung von Obst/Gemüse), Zusammenarbeiten in Gruppen, Kennenlernen wiederkehrender Dienste. Nach 5 Wochen wurden die Gruppen gewechselt. So war gewährleistet, dass alle Schülerinnen und Schüler Basiskompetenzen für die Arbeit im Fächerverbund WAG erworben hatten. Bei der Durchführung dieser Lehrgänge wurde besonders darauf geachtet, dass die abgelaufenen Prozesse und die erstellten Produkte gemeinsam reflektiert und bewertet wurden. Daran konnte deutlich gemacht werden, mit welchen Anforderungen sich die Schülerinnen und Schüler im Fächerverbund WAG auseinandersetzen müssen.