Zeitungsvergleich
Die Schülerinnen und Schüler sollen eine regionale oder überregionale Tageszeitung mit einer bekannten Boulevardzeitung vergleichen. Dazu sollte sichergestellt werden, dass an diesem Unterrichtstag genügend Zeitungen vorhanden sind, eine Klassenhälfte sollte jeweils mit einem Zeitungstyp ausgestattet sein. Es ist nicht notwendig, dass die Zeitung vom Unterrichtstag ist, diese kann bereits einige Tage alt sein. Es ist jedoch notwendig, dass beide Zeitungen vom gleichen Tag sind. Viele Zeitungsverlage stellen Zeitungen gern unentgeltlich zur Verfügung, sollten jedoch rechtzeitig angeschrieben werden. Die Schülerinnen und Schüler gehen jeweils zu zweit zusammen und beantworten folgende Fragen:
- Wie hoch ist der Preis für die Zeitungen?
- Wie viele Seiten haben sie?
- Welche Themen stehen auf der Titelseite?
- Welche Farben werden benutzt?
- Machen die Überschriften neugierig?
- Passen Bilder und Überschriften zusammen?
- Entsprechen die Überschriften den Informationen im Text?
- An welche Leser richten sich die Zeitungen?
- Sind die Beiträge sachlich und fair verfasst oder gehen sie auf Kosten anderer?
- Ist es möglich, sich aufgrund der Beiträge eine eigene Meinung zu bilden oder gibt der Artikel eine Meinung vor, die übernommen werden soll?
Die Antworten werden anschließend im Plenum an der Tafel in einer Tabelle gegenübergestellt.
An dieser Stelle kann das Thema vertieft werden, indem man einerseits den Aufmacher der beiden Zeitungen genauer analysieren lässt. Dabei werden die Unterschiede deutlicher. Der Schwerpunkt sollte auf dem Inhalt und der Darstellung liegen.
Andererseits kann ein bestimmtes Thema in zwei Zeitungen analysiert werden. Dies ermöglicht eine tiefere Auseinandersetzung mit der Textanalyse. So lassen sich die Informationen im Text gezielt miteinander vergleichen. Dabei können die W-Fragen genutzt und die entsprechenden Informationen unterstrichen werden. Hier werden auf den ersten Blick eher wenige Unterschiede auffallen. Im nächsten Schritt sollte der Sprachstil der beiden Artikel genauer untersucht werden. Die Überschriften der Artikel können ebenso miteinander verglichen werden. Zum Schluss sollte schriftlich nach dem Eindruck gefragt werden, den die zwei Texte zum Thema vermitteln. Diese Alternative eignet sich eher für leistungsstärkere Klassen.
Eine dritte Möglichkeit wäre, den Schülerinnen und Schülern jeweils einen Artikel aus den beiden Zeitungstypen vorzulegen und eine Stellungnahme schreiben zu lassen. Dabei kann die Lehrperson entscheiden, welches Thema gewählt wird und ist nicht abhängig vom Erscheinungstag, um zwei geeignete Artikel zu finden. Hierbei wird vor allem der Einfluss auf den Leser deutlich.
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