Die Doku-Soap – Eine neue Kunstform im Fernsehen? [Material 18]
Ein seit Jahren erfolgreiches Format des Reality-TV im Fernsehen sind sogenannte Doku-Soaps. Im Gegensatz zur klassischen Dokumentation, in der zum Beispiel das Leben von Jugendlichen in einem Heim gezeigt wird, verwendet die Doku-Soap Elemente der TV-Soap (täglich gezeigte Serie meist im Vorabendprogramm). Kennzeichnend für Doku-Soaps ist, dass Fiktionales mit Realem vermischt wird. Der Kenner spricht hier von der so genannten „Scripted Reality“ („Realität nach Drehbuch“). Dazu werden Situationen aus dem Alltag aufgegriffen und häufig mit Laiendarstellern in oft besonders dramatischer Weise nachgespielt. Auf diese Weise soll der Zuschauer nicht nur informiert, sondern vielmehr unterhalten werden. Dies wird zudem erreicht, indem in der Regel Emotionen, persönliche Probleme und Konflikte in den Vordergrund rücken. In manchen Doku-Soaps bleibt das Ende offen, damit der Zuschauer auch die nächste Folge anschaut. Diese offenen Enden werden auch als Cliffhänger bezeichnet. Doku-Soaps wollen den Eindruck von gefilmter Realität erwecken, weshalb sie oft als Darstellungsmittel Formen des seriellen Erzählens nutzen. Das heißt, Szenen werden angespielt und dann durch eine zweite Szene unterbrochen. Auf diese Weise werden mehrere Parallelhandlungen ähnlich einer Soap gleichzeitig gezeigt. Das soll zum einen auf den Zuschauer interessanter wirken, zum anderen sollen mögliche Umschaltimpulse vermieden werden. Wichtig ist aber, dass in Doku-Soaps Unterhaltung mit Information vermischt wird und sie deshalb eine typische Form des Infotainments ist.
Autor: A. Vetter
- Welche Doku-Soaps kennt ihr?
- Kennst du noch echte Dokumentationen im Fernsehen? Welche?
- Informiert euch über die Themen und Probleme, die in aktuellen Doku-Soaps behandelt werden.
- Wie erklärt ihr euch den Erfolg von Doku-Soaps?
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Wirkungsweise von Doku-Soaps / Tafelanschrieb [Material 19]