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Sitzplatz und Beleuchtung

Wahl des optimalen Sitzplatzes

Die Optimierung der Sitzposition ist im Gegensatz zu den Bereichen Raumakustik und Hörtechnik ein einfach realisierbares Element auf dem Weg zur Barrierefreiheit.
In die Wahl des Sitzplatzes müssen sowohl Überlegungen zu den individuell favorisierten und pädagogisch begründeten Sozialformen der Lehrerin/des Lehrers einfließen, als auch die Bedarfe der Schülerin/des Schülers nach einem vertrauten, unterstützenden, sozialen Umfeld Berücksichtigung finden.
Daher sollte die Wahl eines geeigneten Sitzplatzes, unter Beachtung raumakustischer Aspekte und den oben genannten individuellen Bedarfen, eine gemeinsame Entscheidung sein.
Oft ist es hilfreich verschiedene Varianten für einen kurzen Zeitraum zu erproben.

Folgende Aspekte sind bei der Sitzplatzwahl zu berücksichtigen:

  • Blendendes Gegenlicht, z. B. durch Sonneneinstrahlung vermeiden, da sonst visuelle Kompensationsmöglichkeiten beeinträchtigt sind.
  • Das Mundbild der Lehrkraft und die Mundbilder der Mitschülerinnen/Mitschüler sollten gut sichtbar sein.
  • Das besser hörende Ohr sollte den Sprechenden zugewandt sein. Dies ist insbesondere bei einer einseitigen Hörschädigung von Bedeutung.

Nicht immer findet sich ein Sitzplatz, bei dem alle Aspekte in gleicher Weise berücksichtigt werden können. Daher ergibt sich das Resultat immer aus einer Absprache der Lehrerin/des Lehrers mit der betreffenden Schülerin/dem betreffenden Schüler.

Optimaler Sitzplatz: Schülerin von hinten mit Hörgerät und Lehrerin

[ C ] Optimaler Sitzplatz: Schülerin von hinten mit Hörgerät und Lehrerin

Beleuchtung

Da bei Schülerinnen/Schülern mit einer Hörschädigung der auditive Wahrnehmungskanal beeinträchtigt ist, gewinnen andere Wahrnehmungskanäle an Bedeutung. Schülerinnen/Schüler mit einer Hörschädigung sind insbesondere auf Kompensation mit Hilfe ihrer visuellen Wahrnehmung angewiesen.
Dem Absehen des Mundbildes kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Das Absehen liefert zusätzlich zu den oft unvollständigen auditiven Eindrücken zahlreiche Informationen, die zur Interpretation des akustisch Wahrgenommenen beitragen.
Jede Form von Visualisierung ist ein wichtiges Unterstützungsangebot. Daher ist stets auf eine gute, nicht blendende Beleuchtung des Raumes zu achten.

Das kann ich tun

Lehrerinnen und Lehrer Schülerinnen und Schüler
  • Ich treffe die Sitzplatzwahl mit der Schülerin/dem Schüler mit einer Hörschädigung und gegebenenfalls der Kollegin/dem Kollegen des sonderpädagogischen Dienstes gemeinsam.
  • Ich kommuniziere die Bedeutung des Sitzplatzes an Fachkolleginnen/Fachkollegen und achte auf die Berücksichtigung in Fachräumen.
  • Ich ermögliche der Schülerin/dem Schüler Blickkontakt zu möglichst vielen Mitschülerinnen/Mitschülern (gegebenenfalls stelle ich einen Drehstuhl zur Verfügung).
  • Ich platziere die Schülerin/den Schüler mit Hörschädigung mit der Fensterfront, im Rücken, da so Blendungen durch Licht/Sonne vermieden werden können.
  • Ich wähle möglichst ruhige Sitznachbarn für die Schülerin/den Schüler mit einer Hörschädigung, die wenig Störlärm produzieren und mit denen eine gelingende Kommunikation möglich wird.
  • Ich sorge für eine gute Beleuchtung des Raumes.
  • Ich thematisiere die Bedeutung einer guten Beleuchtung im Unterricht und berücksichtige diese.
  • Ich richte in der Klasse einen „Lichtdienst“ ein.
  • Ich vermeide Blendungen, z. B. durch Sonneneinstrahlung.
  • Ich kenne ausreichend Fakten über raumakustisch günstige Bedingungen, um diese bei meiner Sitzplatzwahl zu berücksichtigen.
  • Ich bespreche die Sitzplatzwahl mit der Lehrkraft.
    • Ich wähle auch in Fachräumen einen geeigneten Sitzplatz.
    • Ich wende mich den Sprecherinnen/Sprechern zu und nutze das Mundbild meiner Mitschülerinnen/Mitschüler und Lehrkräfte als unterstützendes Element.
    • Ich achte selbst auf eine gute Beleuchtung meiner Umgebung.

 

Schülerinnen und Schüler mit einer Hörschädigung: Herunterladen [pdf][7,0 MB]

 

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