Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Die vier "B" und das Individuelle Fördern betrachtet im Lichte ausgewählter Aspekte aus Wahrnehmungspsychologie und Neurobiologie

Martin Schweiger, Seminarschuldirektor, stellv. Seminarleiter Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GHS) Albstadt

Sie könnnen dieses Video hier herunterladen:
Video als Flash Video [flv] [132 MB]

Die Komplexität des Menschen stellt gerade uns Lehrerinnen und Lehrer immer wieder vor besondere Aufgaben. Was brauchen wir, um die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen in ihrer jeweils unterschiedlichen Individualität möglichst gut begleiten und fördern zu können?

BBBB

Zunächst brauchen wir einen geschulten Blick, mit dem wir sowohl ihre Potentiale als auch ihre Schwierigkeiten erkennen und eine differenzierte Sprache, um das Beobachtete klar verständlich beschreiben zu können. Allerdings drohen bereits beim ersten B Missverständnisse. Menschen sind keine Objekte und darum weist die gut gemeinte Vorstellung einer „objektiven“ Beobachtung in eine falsche Richtung. Das zweite B bezieht sich auf das erste, woraus sich die Frage ergibt: Was ist zu tun, wenn man nach Objektivität sucht und nur Subjektivität (vor-)findet?

Wollen wir das Beobachtete und Beschriebene angemessen beurteilen, so braucht es eine Bewusstheit über Gegebenheiten, die bis vor kurzem noch im Dunkeln lagen. Hier hat die neurobiologische Forschung eindrucksvolle Erkenntnisse ans Licht gebracht. Gerhard Roth appelliert in seinem neuesten Buch mit dem Titel „Bildung braucht Persönlichkeit“ mit großer Dringlichkeit an uns Schulleute, die Erkenntnisse der Neurobiologie ernsthafter als bisher in die Schulentwicklungsbemühungen einzubeziehen.

Wenn es gelingt, dass die Schule den neurobiologischen Bedürfnissen der jungen Menschen besser entgegenkommt als dies heute leider noch oft der Fall ist, kann Schule der Raum für eine Potentialentfaltung werden, der - entsprechend Gerald Hüthers Plädoyer - von Inspiration und Ermutigung geprägt ist. In einem solchen „Klima“ können Schülerinnen und Schüler wachsen und immer wieder über sich hinauszuwachsen, weil sie erleben dürfen: „Ich kann schon eine ganze Menge, und wo ich alleine nicht weiterkomme, gibt es die hilfreiche Unterstützung von Lehrerinnen und Lehrern, die mir wohlwollend verbunden sind und mich deshalb förderlich begleiten können!“