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Ent­ste­hungs­ge­schich­te

Glühbirne

Bild­quel­le: glüh­bir­ne-idee-selbst­stän­dig-3104355 von Co­liN00B [ CC0 ] via pixabay

Das FabLab hat sei­nen Ur­sprung am "Cen­ter for Bits & Atoms" des MIT (Mas­sa­chu­setts In­sti­tu­te of Tech­no­lo­gy) in den USA. Der Ma­the­ma­ti­ker und Phy­si­ker Neil Gers­hen­feld lei­te­te dort im Jahr 2002 ein Se­mi­nar unter dem Titel "How to Make (Al­most) Any­thing" - "Wie man (bei­na­he) alles her­stellt". Er rich­te­te hier­für auf dem Ge­län­de des MIT eine ei­ge­ne Werk­statt (Fa­bri­ca­ti­on La­bo­ry­to­ry) ein, die mit ver­schie­de­nen rech­ner­ge­steu­er­ten Ma­schi­nen mo­derns­ter Fer­ti­gungs­ver­fah­ren aus­ge­stat­tet war. Diese klei­ne Mini-Fa­brik konn­te es mit den neu­es­ten Stan­dards aus der In­dus­trie, ins­be­son­de­re im Be­reich des "Rapid Ma­nu­fac­tu­ring" durch­aus auf­neh­men: die Mög­lich­keit zur schnel­len und fle­xi­blen Fer­ti­gung von Ein­zel­stü­cken war ge­schaf­fen. Die Stu­den­ten konn­ten nun ihre in­di­vi­du­el­len Ideen krea­tiv und pro­duk­tiv ver­wirk­li­chen. Die schnel­le und kos­ten­güns­ti­ge Her­stel­lung von Pro­to­ty­pen und End­pro­duk­ten war ab so­fort auch au­ßer­halb in­dus­tri­el­ler Um­ge­bung mög­lich. Di­gi­ta­le Pro­duk­ti­on

Der An­sturm auf das An­ge­bot war rie­sig und mar­kiert für viele den Be­ginn der so­ge­nann­ten "Maker- Be­we­gung". Die Idee des FabL­abs ver­brei­te­te sich ra­sant. Etwa ein Jahr­zehnt nach dem le­gen­dä­ren Kurs von Neil Gers­hen­feld war unter dem Dach der Fab Foun­da­ti­on des MIT ein glo­ba­les Netz­werk an FabL­abs ent­stan­den. Welt­weit wur­den in­zwi­schen über 1000 FabL­abs in fast 80 Län­dern ge­grün­det. Das erste FabLab in Deutsch­land ent­stand 2009 an der RWTH Aa­chen. In­zwi­schen haben sich deutsch­land­weit fast 50 FabL­abs auf einer zen­tra­len Karte der Fab Foun­da­ti­on re­gis­triert, auch in Baden-Würt­tem­berg las­sen sich meh­re­re Fabl­abs fin­den. Stand­or­te

"Maker"- und "Do-It-Yours­elf"-Be­we­gung

Zu be­ach­ten ist, dass sich in­ner­halb der "Maker"-Be­we­gung oder auch "Do-It-Yours­elf"-Be­we­gung meh­re­re Strö­mun­gen und De­fi­ni­tio­nen ent­wi­ckelt haben, die in­halt­lich oft eine große Nähe zu­ein­an­der auf­wei­sen:
  • Fabl­abs bie­ten Zu­gang zu mo­der­nen Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren:

    http://​www.​fab​foun​dati​on.​org

  • Ma­ker­spaces sind Werk­stät­ten, die wie FabL­abs ak­tu­el­le Tech­nik für die brei­te Be­völ­ke­rung zu­gäng­lich ma­chen möch­ten:

    https://​www.​ma­ker­spaces.​com

  • Ha­cker­spaces sind Räume, die sich als Schnitt­stel­le zwi­schen Mensch, Kul­tur und Tech­nik be­grei­fen. Der Schwer­punkt liegt hier im Ent­wi­ckeln von Code für ty­pi­sche Ge­rä­te und Ma­schi­nen der di­gi­ta­len Pro­duk­ti­on:

    http://​hac​kers​pace​s.​org

  • Of­fe­ne Werk­stät­ten or­ga­ni­sie­ren sich im "Ver­bund Of­fe­ner Werk­stät­ten". Hier fin­det sich alles von klas­si­schen Heim­wer­ker­ein­rich­tun­gen über Urban Gar­de­ning Pro­jek­te bis hin zu High­tech-Werk­stät­ten wie den Fabl­abs:

    http://​www.​of­fe­ne-​wer​ksta​ette​n.​org

  • Re­pair-Cafés bzw. Re­pa­ra­tur-In­itia­ti­ven de­fi­nie­ren sich als nicht-kom­mer­zi­el­le Or­ga­ni­sa­tio­nen, in denen Laien von Ex­per­ten unter dem Motto "Hilfe zur Selbst­hil­fe" an­ge­lei­tet wer­den. Re­pa­riert wer­den Ge­brauchs­ge­gen­stän­de, elek­tro­ni­sche Ge­rä­te, Spiel­zeug, Fahr­rä­der und man­cher­orts auch Klei­dung:

    https://​www.​re­pa­ra­tur-​in­itia­ti­ven.​de

Große Be­deu­tung haben diese "Mini-Fa­bri­ken" nicht nur in den klas­si­schen In­dus­trie­na­tio­nen, son­dern vor allem in struk­tur­schwa­chen Län­dern. FabL­abs ge­wäh­ren hier einen Zu­gang zu (tech­ni­kori­en­tier­ter) Bil­dung au­ßer­halb von even­tu­ell kaum vor­han­de­nen Schul­struk­tu­ren - un­ab­hän­gig von Ein­kom­men, Ge­schlecht, Alter oder kul­tu­rel­lem Hin­ter­grund. Schul­be­zug

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen

Wei­ter zu Or­ga­ni­sa­ti­ons­form