Kommunikation und Kooperation
Seine Stärken spielt Moodle im Bereich der Kommunikation und Kooperation zwischen den Teilnehmern auf der einen, aber auch den Teilnehmern und Kursleitern auf der anderen Seite aus.
Schon die dominierende Schriftform (Foren, Chats, Wikis, Upload von Dateien) und die Möglichkeit des Zugriffs auf den Altbestand an Diskussionen (als Protokollfunktion und damit der Möglichkeit, frühere Beiträge und Arbeitsergebnisse mit den eigenen zu verlinken) sowie die Zuordenbarkeit von Äußerungen zu einzelnen Personen führen zu einer Veränderung der Arbeitsatmosphäre: Es beteiligen sich nicht nur andere Teilnehmer am Unterricht, die Diskussionen können von den Teilnehmern zunehmend selbst gesteuert werden und gewinnen an Konzentration, Intensität und Tiefe.
Strukturhinweise
Abstimmungen eigenen sich gut für Einstiege in gemeinsam zu erarbeitende Themen - aber auch, um Meinungen über den weiteren Verlauf des Unterrichts abzufragen.
Neben Chats können den Teilnehmern gesteuerte Foren, in denen nur auf Kursleiterpostings geantwortet werden kann, oder freie Foren zur Verfügung gestellt werden. Hier werden dann Materialien gepostet, kommentiert, diskutiert und auch bewertet - wobei auch hier die Benotungen nicht nur durch den Kursleiter vorgenommen werden müssen. Auch das Verfassen von gemeinsamen Texten im Rahmen von Wikis oder die Arbeit an gemeinsamen Glossaren oder in Workshops ist möglich.
Beachten Sie: Die Möglichkeiten zur Kooperation lassen sich in Abhängigkeit von den Rechten der Teilnehmer im Kursraum sehr frei gestalten und die [ Gruppenfunktion ] unterstützt die Beteiligten beim Wechsel der Sozialform.
Das Nachrichtenforum im obersten Kursraumabschnitt hält die Teilnehmer über inhaltliche Veränderungen ebenso auf dem Laufenden wie über im Kalender neu eingegebene Termine, die ein Kursleiter für die Gesamtteilnehmergruppe wie auch für einzelne Personen eintragen kann. Die Mitteilungsfunktion von Moodle erlaubt die Kontaktaufnahme mit und zwischen einzelnen Teilnehmern.
Die Struktur größerer Projekte kann so nicht nur in der Struktur des Kursraumes und der Materialien selbst abgebildet werden, sondern auch der zeitliche Ablauf, evtl. einzuhaltende Abgabetermine für Arbeiten, Deadlines von Aufgaben und Lektionen und noch vieles mehr.
Kein Automatismus
Die möglichen Wirkungen treten aber nicht sofort und automatisch auf. Das Lernen in Netzwerken erfordert von allen Beteiligten ein Umdenken: Der Kursleiter ist nicht mehr traditioneller, allwissender Lehrer und die Schüler nicht mehr nur die Empfänger von Informationen, die diese zu speichern haben. Vielmehr muss das kooperative Lernen im Netz erst erlernt werden: Eigenverantwortlicher, kritischer und selbstkritischer Umgang mit den Arbeitsergebnissen muss erst eingeübt werden. Die Arbeit an Kriterienlisten kann hierbei helfen.