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Geringe Teilnehmeraktivität

Sie haben ein breites Angebot in einem Kursraum entwickelt, viel Zeit und Gedanken investiert - und die Fülle des Angebotes wird kaum bzw. nur von sehr wenigen Teilnehmern genutzt?

Es gibt keinen allgemeingültigen "Trick" mit dem dieses Problem zu beheben wäre, aber evtl. helfen Ihnen die folgenden Fragen und Hinweise weiter:

  • Inwiefern ist die / eine bestimmte Aktivität der Teilnehmer in der Onlinephase überhaupt ein Erfolgskriterium für das Kursangebot ingesamt?
    • Welche Teile des Kursraumes werden wenig / nicht genutzt?
    • Sind es die Materialien, Interaktionsmöglichkeiten (Foren, Wikis, Chat ...) oder die Lernaktivitäten mit Benotungsfunktion (Aufgaben, Tests, gegenseitiges Feedback), die nicht genutzt werden?
  • Was können Sie in der Rolle des Anbietenden tun, um zur Teilnahme einzuladen?
    • Reagieren die Teilnehmer auf Nachrichten in den Foren?
    • Ist eine persönliche Ansprache - z.B. über die Mitteilungsfunktion - schon versucht worden?
    • Ist die geringe Teilnehmeraktivität in face2face Phasen schon thematisiert worden?

Kursraumstruktur

Eine Fülle an Angeboten und Möglichkeiten in einem Kursraum kann ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Wenn sich hieraus ein schlechtes Gewissen für den Teilnehmenden ergibt, z.B. durch den Nichtgebrauch der vorhandenen Möglichkeiten oder durch ein Gefühl von verwirrter Lähmung ("Wo soll ich denn hier anfangen?"), dann ist das sicher nicht die gewünschte Wirkung.

Beabsichtigt ist ja vielmehr: Das Angebot ist als Unterstützung gedacht für eine Aufgabe, vor der die Teilnehmenden stehen, nicht Sie! Lässt sich das Angebot - in Zusammenarbeit mit den Teilnehmern - optimieren?

Kursleitung als Dienstleistung

Nehmen Sie die Haltung eines "Kellners" an, mit dem Wunsch, bestmögliche Angebote z.B. in Form bestimmter Materialien, Methoden oder Fragestellungen zu machen. Der "Kunde" wählt aus diesen Angeboten aus. Bei der Wahl können Sie versuchen, bestmöglich zu beraten. Die Wahl selbst liegt bei Ihrem Gegenüber.

Das Auswählen ist auch nicht immer der einfachste Prozess. Weiß ich als "Kunde" schon genau, was ich will? Oder bewegt mich eher eine allgemeine Neugier? Um im Bild zu bleiben: Speisekarten und Getränkelisten können tatsächlich überfordern. Also sollte ich als Kellner wohl fragen: Was genau brauchen Sie? Was ist Ihr Anliegen? Dabei gilt es, nach Handlungsmöglichkeiten zu suchen, bei denen die Kursleiter diejenigen sind, die beeinflussen und steuern. Wenn z.B. eine Antwort lautet: "Ich brauche mehr Zeit!", dann ist sicherlich ein ernstzunehmendes Anliegen ganz klar formuliert, der Kellner jedoch sicherlich noch nicht "lieferfähig". Stellen sie weitere Fragen:

  • Gibt/gab es Situationen, in denen Sie mehr als im Moment den Eindruck hatten, Herr/in über Ihre Zeit zu sein, trotz Engpässen und Zeitdruck?
  • Gibt/gab es Situationen, in denen Sie vor einem Angebot standen, das Sie wirklich eingeladen hat, und das Sie mit gutem Gefühl und gutem Ergebnis nutzen konnten?
  • Wenn ja: was war das Charakteristische dieser Situationen? Welche Rahmenbedingungen waren gegeben? Wer war in welcher Weise beteiligt? Was hat noch gewirkt?

Möglicherweise lassen sich über diese Fragen die richtigen "Stellhebel" für Ihren Kursraum und Ihre Teilnehmer finden. Können Sie mit diesen Fragen und Anregungen etwas anfangen? Oder - nochmals gefagt - Was ist Ihr Anliegen jetzt?

Beachten Sie auch den Abschnitt Lernen durch Lehren im Dokument Paradigmenwechsel