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Wirt­schafts­po­li­tik - Theo­ri­en Mo­del­le Kon­zep­te

Bil­dungs­plan­be­zug

3.​3.​3.​1 Grund­la­gen der Wirt­schafts­po­li­tik (Leis­tungs­fach)

3.​2.​4.​1 Grund­la­gen der Wirt­schafts­po­li­tik (Ba­sis­fach)

(1) die Kon­zep­te des Ordo­li­be­ra­lis­mus, Neo­li­be­ra­lis­mus, Keyne­sia­nis­mus ver­glei­chen (Stel­len­wert des In­di­vi­du­ums, Ef­fi­zi­enz sowie Sta­bi­li­tät und In­sta­bi­li­tät von Märk­ten, Ver­hält­nis von Markt und Staat)

(2) For­men des Markt­ver­sa­gens (z. B. feh­len­de Be­reit­stel­lung öf­fent­li­cher Güter, Fehl­al­lo­ka­ti­on durch ex­ter­ne Ef­fek­te, Ge­fähr­dung des Wett­be­werbs, In­for­ma­ti­ons­asym­me­tri­en) und die For­de­rung nach wirt­schafts­po­li­ti­schem Hand­lungs­be­darf er­klä­ren

3.​3.​3.​2 Wohl­stand und Wirt­schafts­wachs­tum (Leis­tungs­fach)

3.​2.​4.​2 Wohl­stand und Wirt­schafts­wachs­tum (Ba­sis­fach)

(3)/(1) Kon­zep­te zur Mes­sung von Wachs­tum und Wohl­stand er­ör­tern (BIP und ein al­ter­na­ti­ves Kon­zept zur Wohl­stands­mes­sung)

(4)/(2) die Kon­zep­te der An­ge­bots- und der Nach­fra­ge­ori­en­tie­rung zur Wachs­tums­för­de­rung ver­glei­chen

3.​3.​3.​3 Auf­ga­ben na­tio­na­ler und eu­ro­päi­scher Wirt­schafts­po­li­tik: Be­schäf­ti­gungs­po­li­tik (Leis­tungs­fach)

3.​2.​4.​3 Auf­ga­ben na­tio­na­ler Wirt­schafts­po­li­tik: Be­schäf­ti­gungs­po­li­tik (Ba­sis­fach)

(6)/(5) die Kon­zep­te der An­ge­bots- und der Nach­fra­ge­ori­en­tie­rung zur Be­kämp­fung von Ar­beits­lo­sig­keit ver­glei­chen

2.1 Ana­ly­se­kom­pe­tenz

po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che und ge­sell­schaft­li­che Sach-, Kon­flikt- und Pro­blem­la­gen an­hand von Mo­del­len und Theo­ri­en un­ter­su­chen

→ Ar­beit mit Mo­del­len und Theo­ri­en

Thema: Fleisch­kon­sum – Markt­ver­sa­gen auf Kos­ten Drit­ter?

Auf­ga­ben

Auf­ga­be 1: Er­klä­re aus­ge­hend von M1 die hier an­ge­spro­che­nen For­men des Markt­ver­sa­gens (z. B. feh­len­de Be­reit­stel­lung öf­fent­li­cher Güter, Fehl­al­lo­ka­ti­on durch ex­ter­ne Ef­fek­te, Ge­fähr­dung des Wett­be­werbs, In­for­ma­ti­ons­asym­me­tri­en).

Auf­ga­be 2: For­mu­lie­re For­de­run­gen, die den wirt­schafts­po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf deut­lich ma­chen.

M 1 Green­peace: "Fleisch­kon­sum in Deutsch­land ver­ur­sacht ex­ter­ne Kos­ten von 6 Mrd." Quel­le: to­pa­grar.com, 30.11.2020

Mög­li­ches Vor­ge­hen bei der Be­ar­bei­tung der Auf­ga­ben­stel­lung

Pro­blem­wahr­neh­mung

Schritt 1: Ar­bei­te aus M1 die Kri­tik­punk­te von Green­peace an der Fleisch­pro­duk­ti­on und den Flei­sch­im­por­ten her­aus (Nen­nung der Quel­le, Text­sor­te, Text­be­le­ge, Be­ur­tei­lung der Quel­le in Hin­blick auf Se­rio­si­tät und Ak­tua­li­tät).

Schritt 2: Ent­schei­de, wel­che dir be­kann­ten For­men des Markt­ver­sa­gens hier deut­lich wer­den.

Ver­ständ­nis der Theo­rie

Schritt 3: Be­schrei­be die Theo­rie(n) (Auf­bau, Struk­tur, Ka­te­go­ri­en, ggf. Autor*innen, Ab­sicht, evtl. räum­li­che und zeit­li­che Reich­wei­te, Gren­zen der Theo­rie(n) …).

An­wen­dung der Theo­rie

Schritt 4: Wende die Theo­rie(n) auf deine Er­geb­nis­se aus Schritt 1 an.

Schritt 5: For­mu­lie­re ein Fazit. Dies kann auch eine Aus­sa­ge über die Leis­tungs­fä­hig­keit der Theo­rie(n) (Trenn­schär­fe der Kri­te­ri­en, Fä­hig­keit die Wirk­lich­keit ab­zu­bil­den, Ak­tua­li­tät, …) be­inhal­ten. Be­schrei­be, wel­che In­for­ma­tio­nen (M1) ggf. feh­len, um die Theo­rie(n) voll­stän­dig an­wen­den zu kön­nen.

Un­ter­richts­text

Was ist Markt­ver­sa­gen? Be­ar­bei­tet nach: https://​thi​nkab​outg​eny.​com/​mar​ktve​rsag​en, vgl. Wirt­schafts­po­li­tik – Mo­del­le und Theo­ri­en – in­halt­li­che Tiefe 2.2 Was ist Markt­ver­sa­gen?

Ba­sis­wis­sen Markt­ver­sa­gen

vgl. Wirt­schafts­po­li­tik – Mo­del­le und Theo­ri­en – in­halt­li­che Tiefe 2.3 Markt­ver­sa­gen

Auf­ga­ben

Auf­ga­be 1: Beim Fleisch­kon­sum und vor allem beim Flei­sch­im­port aus Mer­co­sur-Staa­ten (Rind­fleisch) kann man laut Green­peace von Markt­ver­sa­gen spre­chen. Zwar ist der Ar­ti­kel in­ter­es­sen­ge­lei­tet (Green­peace als Um­welt-NGO), je­doch ist die Ar­gu­men­ta­ti­on nach­voll­zieh­bar, die Zah­len so aber nicht über­prüf­bar.

Auf­grund hoher ex­ter­ner Kos­ten/ex­ter­ner Ef­fek­te durch Ver­seu­chung des Trink­was­sers, Be­feu­ern der Kli­ma­kri­se und dem Vor­an­trei­ben der Wald­zer­stö­rung müss­ten die Prei­se zwi­schen 35 und 100% an­ge­ho­ben wer­den, um Fehl­al­lo­ka­tio­nen zu ver­mei­den. Diese nicht in­ter­na­li­sier­ten Kos­ten set­zen bei Kun­din­nen und Kun­den dem­nach Fehl­an­rei­ze Fleisch zu kau­fen. Die ex­ter­nen Kos­ten tra­gen an­de­re: ins­be­son­de­re zu­künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen, Be­trof­fe­ne des Kli­ma­wan­dels, Steu­er­zah­le­rin­nen und -zah­ler für die Rei­ni­gung des Trink­was­sers etc.

Gleich­zei­tig fin­det eine Ge­fähr­dung des Wett­be­werbs statt, da Bio-Pro­du­zen­tin­nen und - Pro­du­zen­ten zwar eben­falls ex­ter­ne Kos­ten er­zeu­gen, aber in we­sent­lich ge­rin­ge­rem Maße. Durch eine kon­se­quen­te In­ter­na­li­sie­rung die­ser Kos­ten wären Bio-Pro­duk­te kon­kur­renz­fä­hi­ger.

Wüss­ten die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher über die ent­ste­hen­den Schä­den, wären sie ggf. be­reit mehr zu be­zah­len, bzw. ihren Kon­sum ein­zu­schrän­ken. Auf­grund der In­for­ma­ti­ons­asym­me­tri­en zu­guns­ten der An­ge­bots­sei­te ist dies je­doch so nicht nach­voll­zieh­bar.

Auf­ga­be 2: Wie im Text an­ge­spro­chen könn­ten Steu­ern und Ab­ga­ben auf Fleisch, aber auch Zölle (falls in­ter­na­tio­nal mög­lich) ord­nungs­po­li­tisch dazu füh­ren, Fehl­al­lo­ka­tio­nen zu ver­mei­den und die Nach­fra­ge zu ver­rin­gern. Dabei stellt sich je­doch die Frage der po­li­ti­schen Durch­setz­bar­keit und der so­zia­len Aus­ge­wo­gen­heit (so­zia­le Ge­rech­tig­keit). Eine Kenn­zeich­nungs­pflicht wäre ord­nungs­po­li­tisch ein­fa­cher durch­zu­set­zen, so­zi­al ge­rech­ter hätte aber sehr wahr­schein­lich einen we­sent­lich ge­rin­ge­ren Ef­fekt.

Thema: Kos­ten­lo­ser Per­so­nen­nah­ver­kehr – Rich­ti­ger An­reiz oder fa­ta­le Fehl­in­ves­ti­ti­on?

Auf­ga­ben

Auf­ga­be 1: Er­klä­re aus­ge­hend von M2-M7 und wei­te­ren, selbst­re­cher­chier­ten Quel­len, ob es sich beim mo­to­ri­sier­ten In­di­vi­du­al­ver­kehr um ein Markt­ver­sa­gen (z. B. feh­len­de Be­reit­stel­lung öf­fent­li­cher Güter, Fehl­al­lo­ka­ti­on durch ex­ter­ne Ef­fek­te, Ge­fähr­dung des Wett­be­werbs, In­for­ma­ti­ons­asym­me­tri­en) han­delt. Auf­ga­be 2: Soll­te der Per­so­nen­nah­ver­kehr in Deutsch­land grund­sätz­lich steu­er­fi­nan­ziert und damit für die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer kos­ten­los an­ge­bo­ten wer­den?

Ma­te­ria­li­en

M2 zeit.​de, 26.1.2022

M3 Soll­te der Nah­ver­kehr kos­ten­los sein? taz.​de , 14.8.2019

M4 Güns­ti­ger als mit dem 9-Euro-Ti­cket zeit.​de , 3.12.2022

M5 Das pas­siert, wenn Bus­fah­ren plötz­lich kos­ten­los ist ma­na­ger-ma­ga­zin.de , 14.2.2018

M6 Freie Fahrt für freie Bür­ger auch im Nah­ver­kehr? Warum die Idee vom ti­cket­frei­en ÖPNV nicht die oft er­hoff­ten Wir­kun­gen zei­gen wird nzz.​ch h, 24.9.2021

M7 Ex­ter­ne Kos­ten des Ver­kehrs in Deutsch­land nach Ver­kehrs­trä­gern und Kos­ten­ka­te­go­ri­en, in Mrd. Euro, 2017 vcd.​org

Mög­li­ches Vor­ge­hen bei der Be­ar­bei­tung der Auf­ga­ben­stel­lung

Pro­blem­wahr­neh­mung

Schritt 1: Ar­bei­te aus den Ma­te­ria­li­en her­aus (Nen­nung der Quel­le, Text­sor­te, Text­be­le­ge, Be­ur­tei­lung der Quel­le in Hin­blick auf Se­rio­si­tät und Ak­tua­li­tät), in­wie­weit man beim mo­to­ri­sier­ten In­di­vi­du­al­ver­kehr von Markt­ver­sa­gen spre­chen kann.

Schritt 2: Ent­schei­de, wel­che dir be­kann­ten For­men des Markt­ver­sa­gens hier deut­lich wer­den.

Ver­ständ­nis der Theo­rie

Schritt 3: Be­schrei­be die Theo­rie(n) (Auf­bau, Struk­tur, Ka­te­go­ri­en, ggf. Autor*innen, Ab­sicht, evtl. räum­li­che und zeit­li­che Reich­wei­te, Gren­zen der Theo­rie(n) …).

An­wen­dung der Theo­rie

Schritt 4: Wende die Theo­rie(n) auf deine Er­geb­nis­se aus Schritt 1 an.

Schritt 5: For­mu­lie­re ein Fazit. Dies kann auch eine Aus­sa­ge über die Leis­tungs­fä­hig­keit der Theo­rie(n) (Trenn­schär­fe der Kri­te­ri­en, Fä­hig­keit die Wirk­lich­keit ab­zu­bil­den, Ak­tua­li­tät, …) be­inhal­ten. Be­schrei­be, wel­che In­for­ma­tio­nen ggf. feh­len, um die Theo­rie(n) voll­stän­dig an­wen­den zu kön­nen.

Auf­ga­ben

Auf­ga­be 1: Da der Ver­kehrs­markt sehr kom­plex ist und es sehr viele ver­schie­de­ne Markt­seg­men­te gibt, fällt eine Ant­wort auf die Frage, in­wie­weit hier ein Markt­ver­sa­gen vor­herrscht nicht leicht.

Den­noch kann man fest­hal­ten, dass ins­be­son­de­re der pri­va­te Stra­ßen­ver­kehr hohe ex­ter­ne Kos­ten er­zeugt, die von der Ge­sell­schaft und Per­so­nen ohne Auto mit­ge­tra­gen wer­den müs­sen. In den 12 Jah­ren von 2005 bis 2017 haben sich laut M5 die ex­ter­nen Kos­ten des Ge­samt­ver­kehrs na­he­zu auf 149 Mrd. Euro ver­dop­pelt, davon ent­fal­len auf den Stra­ßen­ver­kehr al­lein 94,5%. Damit ein­her­ge­hen hohe so­zia­le Kos­ten wie Lärm- und Ge­sund­heits­be­las­tung.

Ex­ter­ne Ef­fekt ver­zer­ren auch grund­sätz­lich den Wett­be­werb, da nicht alle ent­ste­hen­den Kos­ten in­ter­na­li­siert wer­den, so­dass eine in­di­rek­te un­ab­sicht­li­che ge­sell­schaft­li­che Sub­ven­ti­on ins­be­son­de­re des Stra­ßen­ver­kehrs zu Las­ten der an­de­ren Ver­kehrs­trä­ger statt­fin­det.

Da der öf­fent­li­che Per­so­nen­nah­ver­kehr in der Regel eben­falls sub­ven­tio­niert ist und das An­ge­bot nicht dem frei­en Wett­be­werb über­las­sen bleibt, han­delt es sich hier um eine Art öf­fent­li­cher Leis­tung. Güns­ti­ge Maß­nah­men wie das 9€-Ti­cket im Jahr 2022 oder das Bei­spiel Tem­plin zei­gen je­doch, dass ver­güns­tig­te An­ge­bo­te ein An­reiz für den Um­stieg auf den ÖPNV sind, wenn­gleich es auch hier­bei zu Fehl­an­rei­zen und Mit­nah­me­ef­fek­ten kom­men kann.

Auf­ga­be 2: In­di­vi­du­el­le Ant­wort, der in der Regel eine Er­ör­te­rung zu­grun­de lie­gen soll­te.

Wirt­schafts­po­li­tik - Theo­ri­en Mo­del­le Kon­zep­te: Her­un­ter­la­den [docx][23 KB]

Wirt­schafts­po­li­tik - Theo­ri­en Mo­del­le Kon­zep­te: Her­un­ter­la­den [pdf][242 KB]