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9. - 11. Stun­de: Grup­pen­ar­beit zur Di­lem­ma­dis­kus­si­on

Ein­stieg:

  • Im­puls­fra­ge : Nenne die Be­deu­tung des Aus­drucks Di­lem­ma!
    • Sam­meln von Schü­ler­mei­nun­gen

De­fi­ni­ti­on:
Ein Di­lem­ma wird häu­fig auch Zwick­müh­le ge­nannt, was ei­gent­lich einen Spiel­zug im Mühle-Spiel be­zeich­net. Es be­schreibt eine Si­tua­ti­on, die zwei Wahl­mög­lich­kei­ten bie­tet, wel­che beide zu einem ne­ga­ti­ven Re­sul­tat füh­ren. Man be­fin­det sich da­durch in einer ge­wis­sen Aus­weg­lo­sig­keit.

Bei­spiel: Zwei Rei­sen­de wer­den von einer ge­fähr­li­chen Schlan­ge ge­bis­sen, beide wür­den ohne Ge­gen­gift ster­ben. Der drit­te Rei­sen­de be­sitzt das Ge­gen­gift aber nur für eine Dosis. Wem gibt er das Ge­gen­gift?

(CC) De­fi­ni­ti­on "Di­lem­ma" über­ar­bei­te­te Vor­la­ge http://​de.​wi­ki­pe­dia.​org/​wiki/​Di­lem­ma

  • Im­puls­fra­ge : Ent­wick­le eine Hy­po­the­se, in wel­chem Di­lem­ma sich Per­so­nen be­fin­den könn­ten, die sich mit der Durch­füh­rung eines Gen­tests für die Erb­krank­heit Cho­rea Hun­ting­ton aus­ein­an­der­set­zen müs­sen!
    • Sam­meln von Schü­ler­mei­nun­gen


An­mer­kung :

An die­ser Stel­le könn­te es von Be­deu­tung sein, klar zu stel­len, dass nicht das Er­geb­nis des Gen­tests ein Di­lem­ma dar­stellt (falls er ne­ga­tiv wäre, wäre die Welt für den Be­trof­fe­nen ja in Ord­nung), son­dern, dass die Ent­schei­dungs­fin­dung für oder gegen einen Gen­test das ei­gent­li­che Di­lem­ma dar­stellt. In Kürze:

  • Bei Ent­schei­dung gegen einen Gen­test könn­te der Be­trof­fe­ne even­tu­ell ver­su­chen, ein nor­ma­les Leben zu füh­ren, aber zu­meist quält die Per­son die Un­ge­wiss­heit.
  • Bei Ent­schei­dung für einen Gen­test ist den Be­trof­fe­nen be­wusst, dass bei einem po­si­ti­ven Er­geb­nis ihre ge­sam­te Le­bens­pla­nung in sich zu­sam­men­stür­zen kann.


Ein­füh­rung in die Di­lem­ma­dis­kus­si­on :

Lesen des fol­gen­den Ab­schnitts aus dem Ba­sis­ar­ti­kel:
An­d­rich, J.; Epp­len, J.: Töd­li­cher Tanz, Ge­hirn und Geist,  No­vem­ber 2005, S.34-35.

Dar­stel­lung der per­sön­li­chen Si­tua­ti­on von Mar­tin und sei­ner Fa­mi­lie, die sich schließ­lich dafür ent­schei­den einen Gen­test durch­füh­ren zu las­sen

  • Im­puls­fra­ge: Skiz­zie­re, wie ein Be­trof­fe­ner mit der Frage um­geht, ob er sich einem Gen­test un­ter­zie­hen soll und nenne die Aus­wir­kun­gen, die das Wis­sen um einen po­si­ti­ven Gen­test auf das wei­te­re Leben hat!


Er­ar­bei­tung:

In­ter­net­re­cher­che zur recht­li­chen Lage der Gen­dia­gnos­tik von Cho­rea Hun­ting­ton (und an­de­ren Erb­krank­hei­ten) an­hand des Ar­beits­blat­tes Nr.5!


Di­lem­ma­dis­kus­si­on

an­hand des Ar­beits­blat­tes Nr. 6


An­mer­kun­gen zur Di­lem­ma­dis­kus­si­on:

  • Die erste Ab­stim­mung zeigt zu­meist die al­ler­ers­te, häu­fig stark emo­tio­nal ge­präg­te Ent­schei­dung.
  • Im güns­tigs­ten Fall er­ge­ben sich bei die­ser Ab­stim­mung ähn­lich viele Schü­ler/innen, die mit NEIN ab­ge­stimmt haben wie mit JA. Somit wäre die nach­fol­gen­de Grup­pen­bil­dung ein­fach, da sich zwei gleich große Grup­pen er­ge­ben. Falls es im an­de­ren Ex­trem­fall je­doch dazu kom­men soll­te, dass nur un­ver­hält­nis­mä­ßig we­ni­ge Schü­ler/innen für JA oder NEIN ge­stimmt hät­ten, soll­te die Lehr­kraft even­tu­ell selbst die Dis­kus­si­on noch ein­mal an­re­gen, indem sie an­satz­wei­se Ar­gu­men­te für die Min­der­heit an­regt (even­tu­ell da­nach dann noch ein­mal ab­stim­men).
  • Wäh­rend des Rol­len­spiels würde es Sinn ma­chen, die Haupt­ar­gu­men­te bei­der Seite in kur­zen Schlag­wor­ten an bei­den Sei­ten der Tafel fest­zu­hal­ten. Je nach zeit­li­cher Be­schrän­kung soll­ten sich die fol­gen­den Rol­len­spie­ler dann je­weils nur noch auf die Ar­gu­men­te be­schrän­ken, die ihre Vor­red­ner noch nicht ge­nannt haben.
  • Die zwei­te Ab­stim­mung er­gibt dann häu­fig ein ver­än­der­tes Stim­mungs­bild, da sich durch das Dis­ku­tie­ren ver­schie­de­ner Ar­gu­men­te eine Ent­schei­dung auch ent­wi­ckeln kann (bzw. ja auch soll!). In­ter­es­sant sind dann na­tür­lich die Ar­gu­men­te, die die je­wei­li­gen ver­än­der­ten Ent­schei­dun­gen der Ein­zel­nen be­ein­flusst haben (even­tu­ell an der Tafel far­big her­vor­he­ben).
  • Je nach zeit­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten würde es sich zum Ab­schluss noch loh­nen zu er­ar­bei­ten, wel­che mög­li­cher­wei­se stark emo­tio­nal ge­präg­ten An­sät­ze zur ers­ten Ab­stim­mung ge­führt haben.


Ab­schluss der Di­lem­ma­dis­kus­si­on:

Wie haben sich die Zwil­lin­ge tat­säch­lich ent­schie­den?
Das er­fah­ren Sie hier im Ab­schnitt „Klar­heit oder Hoff­nung“:

http://​www.​br-​on­line.​de/​baye­ri­sches-​fern­se­hen/​ge­sund­heit/​gute-​gene-​schlech­te-​gene-​DID​1271​9611​4306​2/​gen­test-​gene-​gen​diag​nost​ik-​ID1​2719​6314​7625.​xml