Leserlenkung und Manipulation
Der Einstieg in diese Unterrichtsstunde erfolgt über die Frage:
Welche Aufgabe hat eine Zeitung?
- informieren
- kritisieren
- (Meinung) bilden
- unterhalten
- kontrollieren
Weiterhin können die einzelnen Textsorten, die in den vorhergehenden Unterrichtsstunden behandelt wurden, wiederholt und den einzelnen Aufgaben zugeordnet werden. Dabei werden nicht alle Aufgabenbereiche abgedeckt. Je nach vorangegangenem Unterricht können diese jedoch ergänzt werden.
Der nächste Schritt erfordert etwas Vorarbeit der Lehrperson, kann jedoch im Anschluss immer wieder genutzt werden. Unterschiedliche Zeitungsartikel werden gesammelt. Die dazugehörenden Bilder und Überschriften werden ausgeschnitten und getrennt voneinander auf Karteikarten geklebt. Es empfiehlt sich, auf der Rückseite der zusammenhängenden Bilder und Überschriften kleine oder römische Zahlen hinzuschreiben, damit die Zuordnung später erleichtert wird, z.B. so, dass die Schülerinnen und Schüler keinen Schluss daraus ziehen können, dass diese zusammengehören. Die Karteikarten werden ausgelegt. Die Schülerinnen und Schüler haben nun die Möglichkeit, eine Karte zu wählen, die ihr Interesse geweckt hat. Anschließend setzen sich die Schülerinnen und Schüler auf ihren Platz und erhalten den Arbeitsauftrag, sich zu überlegen, welche Geschichte hinter ihrer Überschrift oder ihrem Bild stecken könnte. Dazu sollen sie einen Artikel schreiben.
Nachdem die Artikel fertig sind, werden die Karten umgedreht und die Schülerinnen und Schüler mit den gleichen Nummern setzen sich zusammen und lesen sich gegenseitig ihre Artikel vor. Während dieser Zeit können den Schülerinnen und Schülern die Originalartikel vorgelegt werden, die als nächste gelesen werden.
Die Schülerinnen und Schüler beantworten in Partnerarbeit folgende Fragen:
Vergleicht eure Artikel mit dem Originaltext. Welche Unterschiede fallen euch auf?
Passen euer Bild und die Überschrift zueinander?
Haben die Artikel das gleiche Thema?
Alternativ kann ein Zeitungspuzzle gemacht werden. Die Lehrperson trennt verschiedene Artikel, Überschriften und Bilder voneinander und lässt die Schülerinnen und Schüler diese wieder zusammensetzen.
Im Plenum soll im Anschluss anhand einer der beiden Aufgaben diskutiert werden, welche Wirkung die Bilder und Überschriften auf den Leser haben. Ebenso sollte die Wirkung der Inhalte auf die Meinung der Jugendlichen angesprochen werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Einsicht erlangen, dass Zeitungen durch die Gestaltung der Bilder und Überschriften den Leser bereits beim Kauf beeinflussen, dies jedoch nicht so ersichtlich ist. Ebenso ist es wichtig, dass der Einfluss der Medien auf die Meinungsbildung thematisiert wird. Dazu kann das Wissen aus 4.1 Zeitungsvergleich aufgegriffen werden. In diesem Zusammenhang können Duden und Fremdwörterbücher im Unterricht genutzt werden, um den Begriff „Manipulation“ zu definieren. Ein Bogen kann zu den Aufgaben der Zeitungen, aber auch zu den Abonnement- und Boulevardzeitungen gezogen werden. Als Fazit sollten die Schülerinnen und Schüler aus dieser Unterrichtseinheit ziehen, dass vor allem Menschen, die sich wenig für verschiedene Themen im Alltag interessieren, oder Jugendliche stärker von Medien manipuliert werden können als andere.
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