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Un­ter­richts­block 3: In­ter­punk­ti­on von Kom­mu­ni­ka­ti­on / Teu­fels­kreis der Kom­mu­ni­ka­ti­on

Ziel:

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­ken­nen, dass zwei Per­so­nen in einem (Streit-)Ge­spräch den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­lauf in un­ter­schied­li­cher Weise glie­dern, das heißt, oft ent­ge­gen­ge­setzt Ur­sa­che und Wir­kung de­fi­nie­ren und auch von­ein­an­der ab­wei­chen­de An­fangs­punk­te – so ge­nann­te In­ter­punk­tio­nen – set­zen, wor­aus eine ne­ga­ti­ve Dy­na­mik, ein Teu­fels­kreis der Kom­mu­ni­ka­ti­on, und damit Be­zie­hungs­kon­flik­te ent­ste­hen kön­nen. Dar­über hin­aus set­zen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit der Frage aus­ein­an­der, wie der Teu­fels­kreis der Kom­mu­ni­ka­ti­on durch­bro­chen wer­den kann.

Schritt 1: Rol­len­spiel mit an­schlie­ßen­dem In­ter­view

Zwei Schü­le­rin­nen und Schü­ler spie­len mit Hilfe von Rol­len­kar­ten ein Streit­ge­spräch vor. Im An­schluss blei­ben diese in ihrer Rolle und wer­den von der Lehr­per­son in­ter­viewt:

  • Wie ist eurer Mei­nung nach das Ge­spräch ver­lau­fen? War es kon­struk­tiv/de­struk­tiv?
  • Warum ist es so ver­lau­fen?
  • Wer war schuld an dem Ge­sprächs­ver­lauf?
  • Wer ist schuld an der schlech­ten Note?

Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass sich beide ge­gen­sei­tig die Schuld zu­wei­sen. Die
Schü­le­rin/der Schü­ler sieht die Ur­sa­che für die schlech­te Note in einer An­ti­pa­thie sei­tens der Lehr­kraft, die sie/ihn dazu be­wegt hat, sich deut­lich we­ni­ger am Un­ter­richt zu be­tei­li­gen, da ihre/seine Un­ter­richts­be­tei­li­gung aus ihrer/sei­ner Sicht so­wie­so nicht von der Lehr­kraft wert­ge­schätzt wird. Die Lehr­kraft sieht die Ur­sa­che für die münd­li­che Note 4 in der teil­wei­sen Un­ter­richts­ver­wei­ge­rung der Schü­le­rin/des Schü­lers.  

Schritt 2: Ta­fel­auf­schrieb

Teu­fels­kreis der Kom­mu­ni­ka­ti­on

  • Bei einem Streit­ge­spräch gibt es ob­jek­tiv be­trach­tet kei­nen An­fangs­punkt, je­doch gibt es sub­jek­tiv emp­fun­de­ne Start­punk­te (In­ter­punk­tio­nen). 
  • Es wird je in sub­jek­ti­ver Weise fest­ge­legt, was in einem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­lauf Ur­sa­che und Wir­kung ist. Jeder ist davon über­zeugt, selbst „nur“ auf das Ver­hal­ten und die Aus­sa­gen des an­de­ren zu re­agie­ren.
  • Un­ter­schei­den sich die Sicht­wei­sen über die In­ter­punk­tio­nen, ent­ste­hen häu­fig schein­bar end­lo­se, sich immer mehr auf­schau­keln­de Streit­ge­sprä­che (Teu­fels­kreis) und damit Be­zie­hungs­kon­flik­te.
  • Paul Watz­la­wick: „Die Natur einer Be­zie­hung ist durch die In­ter­punk­ti­on der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­läu­fe sei­tens der Part­ner be­dingt.“

 

Schritt 3: Ar­beits­blatt zu „Teu­fels­kreis der Kom­mu­ni­ka­ti­on“

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­ar­bei­ten das Ar­beits­blatt in Part­ner­ar­beit.

Schritt 4: Er­geb­nis­be­spre­chung

Lö­sung zu Auf­ga­be 1:

Äu­ße­run­gen/Ver­hal­tens­wei­sen von A: gibt „schlech­te“ münd­li­che Note à in­ne­re Re­ak­ti­on von B: fühlt sich un­ge­recht be­han­delt à Äu­ße­run­gen/Ver­hal­tens­wei­sen von B: be­tei­ligt sich we­ni­ger am Un­ter­richt à in­ne­re Re­ak­ti­on von A: fühlt sich in der No­ten­ge­bung be­stä­tigt à Äu­ße­run­gen/Ver­hal­tens­wei­sen von A: gibt „schlech­te“ münd­li­che Note usw.

Lö­sung zu Auf­ga­be 2:

in­di­vi­du­el­le Schü­ler­leis­tung

Schritt 5: Grup­pen­ar­beit zu Kon­flikt­lö­sung

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler über­le­gen sich in Klein­grup­pen, wie der Teu­fels­kreis der Kom­mu­ni­ka­ti­on durch­bro­chen wer­den kann und no­tie­ren sich hier­zu Stich­punk­te.

Schritt 6: Prä­sen­ta­ti­on der Er­geb­nis­se

Je­weils eine Grup­pen­spre­che­rin/ein Grup­pen­spre­cher prä­sen­tiert die Er­geb­nis­se der Klas­se.
Fol­gen­de Er­geb­nis­se sind denk­bar: den Teu­fels­kreis er­ken­nen, ihn the­ma­ti­sie­ren, die ei­ge­nen Ge­füh­le nen­nen, die durch die Äu­ße­run­gen des an­de­ren her­vor­ge­ru­fen wer­den, wei­ter es­ka­lie­ren­de Äu­ße­run­gen und Ver­hal­tens­wei­sen ver­mei­den usw.

 

Wei­ter zu: Rol­len­kar­ten