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Was ist ei­gent­lich So­ci­al Media? [Ma­te­ri­al 22]

Frank Rapp hat Me­di­en- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ma­nage­ment stu­diert und grün­de­te die Netz­cham­pi­ons – eine Agen­tur für So­ci­al Media und On­line Mar­ke­ting. Auf sei­nem In­ter­net­blog unter http://​frank­rapp.​de schreibt er über Mar­ke­ting, Me­di­en und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Der ab­ge­druck­te Text, der sich unter an­de­rem mit dem Un­ter­schied zwi­schen klas­si­schen Mas­sen­me­di­en und So­ci­al Media be­schäf­tigt, wurde dort ver­öf­fent­licht.

Frank Rapp:
Was ist denn ei­gent­lich So­ci­al Media?

Im All­tag wird So­ci­al Media oft auf so­zia­le Netz­wer­ke be­grenzt. Je­doch ist die Welt der so­zia­len Me­di­en viel grö­ßer und bun­ter als nur Face­book, Twit­ter und Co. In die­sem Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, was so­zia­le Me­di­en sind, worin Un­ter­schie­de zu klas­si­schen Mas­sen­me­di­en be­ste­hen und wel­che An­wen­dun­gen den so­zia­len Me­di­en zu­ge­ord­net wer­den kön­nen.

So­ci­al Media oder so­zia­le Me­di­en sind i. d. R. leicht zu be­die­nen­de In­ter­net-An­wen­dun­gen, die es Nut­zern er­mög­li­chen, In­for­ma­tio­nen aus­zu­tau­schen, mit­ein­an­der zu kom­mu­ni­zie­ren und sich un­ter­ein­an­der zu ver­net­zen. Dabei stel­len An­bie­ter von So­ci­al Media-Platt­for­men eine tech­ni­sche In­fra­struk­tur zur Ver­fü­gung, die von Nut­zern mit selbst er­zeug­ten In­hal­ten, so­ge­nann­tem User Ge­ne­ra­ted Con­tent wie bspw. Vi­de­os, Bil­dern, Tex­ten, Re­zen­sio­nen oder Pod­casts, ge­füllt und mit an­de­ren Nut­zern ge­teilt wer­den.

Wäh­rend bei klas­si­schen Mas­sen­me­di­en wie Fern­se­hen oder Radio eine ein­di­men­sio­na­le Kom­mu­ni­ka­ti­on statt­fin­det (one-to-many-com­mu­ni­ca­ti­on) und Nut­zer somit le­dig­lich Kon­su­men­ten der be­reit­ge­stell­ten In­for­ma­tio­nen sind, er­mög­li­chen so­zia­le Me­di­en eine di­rek­te Kom­mu­ni­ka­ti­on (many-to-many-com­mu­ni­ca­ti­on). Durch einen wech­sel­sei­ti­gen Pro­zess, bei dem die Rol­len zwi­schen Kom­mu­ni­ka­to­ren und Re­zi­pi­en­ten stän­dig wech­seln, sind Nut­zer so­zia­ler Me­di­en so­wohl Pro­du­zen­ten als auch Kon­su­men­ten von In­for­ma­tio­nen. Des­halb wer­den So­ci­al Media-Nut­zer in der Li­te­ra­tur auch oft als Pro­sumen­ten oder Pro­du­ser be­zeich­net.
Un­ter­schie­de zwi­schen klas­si­schen Mas­sen­me­di­en und So­ci­al Media be­ste­hen au­ßer­dem in der Mög­lich­keit und dem In­ter­es­se an der Ver­öf­fent­li­chung von ei­ge­nen In­hal­ten und Bei­trä­gen, so­ge­nann­tem User Ge­ne­ra­ted Con­tent. In­for­ma­tio­nen wer­den in so­zia­len Me­di­en i. d. R. ohne vor­he­ri­ge Fil­te­rung durch Gate­kee­per wie Jour­na­lis­ten, Re­dak­teu­re oder Ver­le­ger ver­öf­fent­licht. Ihre Reich­wei­te wird je­doch durch Mei­nungs­füh­rer, den Grad der Nut­zer-Ver­net­zung sowie die Sicht­bar­keit in­ner­halb von Such­ma­schi­nen be­ein­flusst. Auch im So­ci­al Web gilt: Was nicht ge­fun­den wird, das exis­tiert nicht. Hohe In­for­ma­ti­ons­fil­ter sowie tech­no­lo­gi­sche und öko­no­mi­sche Zu­gangs­bar­rie­ren in klas­si­schen Mas­sen­me­di­en füh­ren zu einer be­grenz­ten Mög­lich­keit und da­durch zu einem ge­rin­gen In­ter­es­se, ei­ge­ne In­hal­te zu er­stel­len. So­zia­le Me­di­en hin­ge­gen ma­chen das Er­stel­len ei­ge­ner In­hal­te leicht und för­dern da­durch so­wohl das In­ter­es­se als auch die Be­reit­schaft ei­ge­ne In­hal­te zu er­stel­len. Auf­grund von Ak­tua­li­tät er­zie­len so­zia­le Me­di­en au­ßer­dem eine hohe Sicht­bar­keit in­ner­halb von Such­ma­schi­nen, was das In­ter­es­se an der Er­stel­lung und Ver­öf­fent­li­chung von ei­ge­nen In­hal­ten zu­sätz­lich för­dert.
Hinzu kommt, dass End­ge­rä­te zum Sur­fen im In­ter­net in Deutsch­land weit ver­brei­tet und güns­tig zu er­wer­ben sind, was zu nied­ri­gen tech­no­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen Zu­gangs­bar­rie­ren bei so­zia­len Me­di­en führt. So wer­den laut ComS­core So­ci­al Media-An­ge­bo­te in Deutsch­land be­reits von rund 46 Mil­lio­nen Men­schen mit dem PC oder Lap­top ge­nutzt. Auch die In­ter­net­nut­zung mit mo­bi­len End­ge­rä­ten (im Jahr 2012 waren 70 Pro­zent aller in Deutsch­land ver­kauf­ten Han­dys Smart­pho­nes) und Ta­blet-Com­pu­ter (im Jahr 2012 wur­den 3,2 Mio. Ta­blets in Deutsch­land ver­kauft) setzt sich laut einer Un­ter­su­chung der BIT­KOM immer mehr durch. So nut­zen be­reits 37 Pro­zent der Deut­schen – rund 26 Mil­lio­nen Men­schen – das In­ter­net mobil. Durch mo­bi­le End­ge­rä­te sind so­zia­le Me­di­en orts- und zeit­un­ab­hän­gig ver­füg­bar und wer­den – laut einer re­prä­sen­ta­ti­ven Stu­die von TNS In­fra­test – von mehr als der Hälf­te der Be­frag­ten häu­fi­ger als bis­her mit PCs ge­nutzt.

Die Welt der so­zia­len Me­di­en ist groß und bunt

Durch die­ses zu­grun­de ge­leg­te Ver­ständ­nis von So­ci­al Media kön­nen viele In­ter­net-An­wen­dun­gen den so­zia­len Me­di­en zu­ge­ord­net wer­den. Das so­ge­nann­te So­ci­al Media Pris­ma von Et­ho­ri­ty vi­sua­li­siert die in Deutsch­land re­le­van­ten So­ci­al Media-An­ge­bo­te. […]

Wie auf dem Schau­bild zu er­ken­nen ist, teilt Et­ho­ri­ty die für Deutsch­land re­le­van­ten So­ci­al Media-An­ge­bo­te in 25 Ka­te­go­ri­en ein. Die Re­le­vanz einer be­stimm­ten So­ci­al Media-An­wen­dung (z. B. Face­book) in­ner­halb einer be­stimm­ten Ka­te­go­rie (in die­sem Fall die Ka­te­go­rie  So­ci­al Net­works ) nimmt dabei von innen nach außen zu. Et­ho­ri­ty ver­steht re­le­vant als po­pu­lär bzw. be­liebt, d. h. eine An­wen­dung ist umso re­le­van­ter, je mehr Per­so­nen sie nut­zen. Ei­ni­ge der Ka­te­go­ri­en äh­neln sich hin­sicht­lich ihrer Funk­ti­ons­wei­se bzw. in der Art und Weise, wie die je­wei­li­ge An­wen­dung ge­nutzt wer­den kann. So wer­den bspw. in den Ka­te­go­ri­en  Video, Do­cu­ments/Con­tent, Music  oder  Pic­tu­res  stets Da­tei­en von Nut­zern auf einen Ser­ver hoch­ge­la­den, um diese mit an­de­ren Nut­zern zu tei­len.
Daher kön­nen die So­ci­al Media-An­wen­dun­gen in­ner­halb des sehr klein­tei­li­gen So­ci­al Media-Pris­mas ge­bün­delt und in den fol­gen­den sie­ben So­ci­al Media-Grup­pen zu­sam­men­ge­fasst wer­den:

  • So­zia­le Netz­wer­ke  zum Knüp­fen und Pfle­gen von pri­va­ten und ge­schäft­li­chen Be­zie­hun­gen sowie zur Kom­mu­ni­ka­ti­on. Bei­spie­le sind Face­book, Goog­le+ oder Xing.
  • Mo­bi­le Com­mu­nities  sind dar­auf aus­ge­legt, von un­ter­wegs ge­nutzt zu wer­den. Sie wer­den daher i. d. R. über mo­bi­le End­ge­rä­te ge­nutzt und bie­ten Funk­tio­na­li­tä­ten wie bspw. stand­ort­be­zo­ge­ne Be­wer­tun­gen von Re­stau­rants, Ho­tels oder Se­hens­wür­dig­kei­ten. Bei­spie­le sind Fours­qua­re oder Qype.
  • Media-Platt­for­men  zum Hoch­la­den und Aus­tau­schen von Da­tei­en und Do­ku­men­ten wie bspw. Fotos, Vi­de­os oder Prä­sen­ta­tio­nen. Be­lieb­te Media-Platt­for­men sind YouTube, Sli­deSha­re oder Flickr.
  • Foren und Be­wer­tungs­por­ta­le  zum Mei­nungs­aus­tausch sowie zur Be­wer­tung von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen. In Deutsch­land be­lieb­te Foren und Be­wer­tungs­por­ta­le sind Ciao oder Ho­li­day­Check.
  • Blogs und Mi­cro­blogs  zum Er­stel­len und Ver­brei­ten re­dak­tio­nel­ler In­hal­te und per­sön­li­cher Mei­nun­gen wie bspw. Word­Press, Twit­ter oder Tum­blr.
  • So­ci­al Book­marks  zum Spei­chern und Aus­tau­schen von In­ter­net-Le­se­zei­chen wie z. B. Mis­ter Wong, AddT­his oder De­li­cious.
  • Open Sour­ce-Platt­for­men  zum Er­stel­len und Edi­tie­ren von öf­fent­lich zu­gäng­li­chen In­ter­net­sei­ten wie bspw. Wi­ki­pe­dia, Me­di­a­Wi­ki oder Wi­ki­dot.

So­zia­le Me­di­en sind da­durch ge­prägt, dass sie durch Ge­mein­schaf­ten zum Leben er­weckt und am Leben er­hal­ten wer­den, d. h. so­wohl der in­halt­li­che Auf­bau als auch die Pfle­ge ba­sie­ren auf einer Viel­zahl von Nut­zern. Somit haben alle So­ci­al Media-An­wen­dun­gen einen so­zia­len As­pekt – was be­reits in der Be­zeich­nung „So­ci­al Media“ zum Aus­druck kommt – inne, der für den Er­folg einer je­wei­li­gen An­wen­dung von we­sent­li­cher Be­deu­tung ist.


Die­ser Ar­ti­kel ba­siert auf dem Ar­ti­kel: „Was ist denn ei­gent­lich So­ci­al Media?“ von Frank Rapp.

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  • Lies dir den Ar­ti­kel aus dem In­ter­net­blog von Frank Rapp durch.
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