Berufliche Schulen
Berufliche Schulen haben nicht unerhebliche Anteile der schwierigen Arbeit in BVJ und BEJ zu leisten, wobei der Sachverhalt vor allem im Fach Deutsch nicht gerade dadurch vereinfacht wird, dass man es oft mit Jungenklassen zu tun hat. Andreas Petrou von der Gewerblichen Schule Crailsheim zeigte anhand von Beispielen aus seinem Deutsch-Unterricht, wie durch handlungsorientierte Methoden und Aufgabenstellungen, die am Alltag anknüpfen, Lerninhalte aktivierend und motivierend vermittelt werden können.
Im Vordergrund rechts Andreas Petrou, Teilnehmer/-innen
So bietet sich für den Geschäftsbrief an, einen wirklichen Brief zu formulieren, über den bspw. Preise für eine Klassenfahrt oder von Bauteilen für Projektarbeiten angefragt werden.
(Anhang: Geschäftsbrief)
Im Unterricht können auch Spielformen (z.B. Grammatikquiz) eingesetzt
werden, die durch den Wettbewerbreiz den Ehrgeiz der Schüler wecken. Das
agonale Prinzip funktioniert besonders in Jungenklassen ausgezeichnet.
(Anhang: Quiz und Spiel)
Aber jeder Kür geht auch ein Pflichtprogramm voraus, so dass auch gezielt einzelne Grammatikphänomene durch mehrfache Wiederholung eingeübt werden sollten.
(Anhang: Wortarten Wortschatz 2)
Wichtiger Bestandteil des Unterrichts sollte auch die Aktivierung mehrerer Sinne sein. Schreibende Tätigkeit kann in diesem Zusammenhang durch Visualisierungen unterstützt werden. Dem Schreiben einer spannenden Erzählung kann die bildliche Darstellung einer Szene vorausgehen.
(Anhang: Erzählung verfassen)
Diese Skizze dient dann als Schreibvorlage und wird als Bildbeschreibung erzählend
ausformuliert. Folgendes Unterreichtsbeispiel diente zur Belebung des Tagungsnachmittags.
Die Teilnehmer/innen zeichnen ein Auto. Die Blätter werden eingesammelt,
kurz durchgesehen, das überzeugendste Exemplar ausgewählt. Jemand
aus der Runde bekommt die Aufgabe, die Zeichnung mündlich zu beschreiben,
ein anderer übertragt sie nach dem Gehörten auf eine Tafel.
Viel Augenmerk muss auch auf die sprachliche Entwicklung der Schüler gelegt
werden. Dazu dienen Wortschatzarbeit, mündlicher Sprachgebrauch und Vermittlung
von Satzbaustrukturen. Ihren Wortschatz können Schüler durch das Zusammenstellen
von Synonymen zu häufig gebrauchten Wörtern üben. Dabei wird
auch auf vorhandene unterschiedliche Sprachebenen eingegangen werden. So können
die Schüler für ein situationsangepasstes Kommunizieren sensibilisiert
werden.
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