Kompetenzanalyse
Marc Lenz, Gewerbliche Schule Göppingen führte in die Kompetenzanalyse, die seit dem Schulversuch BEJ verpflichtend ist, ein.
Die Kompetenzanalyse, entwickelt und erprobt vom BBW Waiblingen und dem CJD, verfolgt einen Stärkenansatz und sucht nach den Fähigkeiten eines jeden Probanden, um diesen dann individuell zu fördern. Die Stärke der Kompetenzanalyse liegt auf alle Fälle in dieser Umkehrung, weil damit seitens der pädagogischen Arbeit akzeptiert wird, dass auch „schlechte Schüler/innen“ ihre Stärken haben, die es zu entwickeln gilt, und nicht im defizitären Denken verharrt, das eine lange – bislang aber erfolglose Schulkarriere mit sich brachte.
Während der Vorstellung wurde deutlich, dass die einzelnen Module der Kompetenzanalyse, jeweils für sich betrachtet, hohe Aussagewerte mit sich bringen, insgesamt auf einen individuellen Förderplan zielen und extrem zeitaufwändig sind. Nicht nur die Testzeit, auch die Auswertung und das notwendige Auswertungsgespräch mit jedem Probanden sind im Rahmen einer „normalen“ Schulwoche nicht zu leisten.
Wird sie am Anfang eines Schuljahrs (und nur dort ist eine Kompetenzanalyse derzeit sinnvoll, solange sie nicht in der Schlussphase der Hauptschulzeit durchgeführt wird) durchgeführt, sind bei einer Zahl von 30 Probanden mindestens 3 Lehrerinnen/Lehrer nötig, die ausgebildet, mit genügend Räumen (mindestens 3, wobei auch eine Werkstatt vorhanden sein muss) und vor allem mit genügend Zeit ausgestattet sein müssen, um diese Aufgabe sachgerecht bewältigen zu können. Weil aber genau dabei die höchsten Schwierigkeiten entstehen, ist trotz des sinnvollen Einsatzes der Kompetenzanalyse auch weiterhin mit Widerstand oder auch mit Resignation zu rechnen. Die Kompetenzanalyse ist pädagogisch sinnvoll, zeigt hohe Berufswahl-Indikatoren und ist im Rahmen einer Einrichtung wie dem BBW oder CJD absolut sinnvoll, stößt jedoch im Schulalltag an ihre Grenzen.
Anschließend wurden die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt noch einmal präsentiert und abschließend diskutiert.
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