Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Integrationskurse

Susan Kaufmann vom rheinland-pfälzischen Trägerverbund „FIF – Förderung von Integration durch Fortbildung“ beschäftigt sich mit Deutsch als Zweitsprache in der Erwachsenenbildung und stellte die Integrationskurse des Bundes vor.

Susan Kaufmann
Im Vordergrund rechts: Susan Kaufmann, dann Andreas Petrou

Mit dem Zuwanderungsgesetz von 2005 wurden die bis dahin existierenden unterschiedlichen Förderprogramme (1. Sprachförderung nach SGB III für Spätaussiedler/innen, Kontingentflüchtlinge, 2. Garantiefonds Schul- und Berufsbildungsbereich für unter 27jährige Zugewanderte und
3. Sprachverband Deutsch e.V. für Zugewanderte aus den ehemaligen Anwerbestaaten) im sog. „Gesamtsprachförderkonzept“ zusammengefasst, aus dem dann die Integrationskurse hervorgingen.

Verwaltet werden die Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF, eine dem Bundesministerium des Innern untergeordnete Behörde, siehe www.bamf.de und www.integration-in-deutschland.de ). Eckpunkte – die Stundenzahl von 600 UE für den Sprachkurs, 45 UE für den Orientierungskurs, 300 UE für Personen mit speziellem Förderbedarf u.v.a. – sind im „Konzept für einen bundesweiten Integrationskurs“ festgelegt. Weitere Konzepte für spezielle Zielgruppen folgten, so das „Vorläufige Konzept für einen bundesweiten Jugendintegrationskurs“, das „Vorläufige Konzept für einen bundesweiten Integrationskurs Alphabetisierung“ und das „Vorläufige Konzept für einen bundesweiten Elternintegrationskurs“. Derzeit wird ein weiterer Integrationskurs für Personen mit besonderem Förderbedarf (speziell mit Fossilierungserscheinungen in ihrer Zweitsprachentwicklung) konzipiert.

Das Ziel des Integrationskurses, ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache zu erwerben, ist erreicht, so das BAMF, wenn sich ein Kursteilnehmer im täglichen Leben in seiner Umgebung selbständig sprachlich zurechtfinden und entsprechend seinem Alter und Bildungsstand ein Gespräch führen und sich schriftlich ausdrücken kann. Dieses Ziel gilt als erreicht, wenn der/die Kursteilnehmer/in die Prüfung zum „Zertifikat Deutsch“ (Sprachniveau B1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen) besteht. Das existierende „Zertifikat Deutsch“ soll 2009 durch eine skalierte Prüfung ersetzt werden.

Im Rahmen der Überarbeitung des „Zertifikats Deutsch“ wurde erstmals ein Rahmencurriculum entwickelt und im Januar 2008 veröffentlicht.

„Das neue "Rahmencurriculum für Integrationskurse Deutsch als Zweitsprache" ist die Grundlage des Sprachunterrichts in den Integrationskursen. Auch die künftige skalierte Sprachprüfung "Deutsch-Test für Zuwanderer" auf den Stufen A2 bis B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) wird darauf basieren.
Das Rahmencurriculum zeigt Lebensbereiche auf, in denen sich Migrantinnen und Migranten in Deutschland bewegen. Anhand einer umfassenden Liste von Lernzielen beschreibt es, wie sie sprachlich handeln können müssen, um den Herausforderungen des Alltags zu begegnen. Kursplaner, Prüfungsentwickler und Lehrbuchautoren können sich an dieser Liste orientieren und damit individuell Ziele und Inhalte für ihre jeweiligen Teilnehmergruppen festlegen. Aber auch Lehrkräfte, die im Bereich Deutsch als Zweitsprache tätig sind, finden im Rahmencurriculum eine wertvolle fachliche Grundlage für ihre Unterrichtsziele und -inhalte.“ ( www.integration-in-deutschland.de/nn_284230/SubSites/Integration/DE/01__Ueberblick/Angebote/Integrationskurse/InhaltUndAblauf/inhaltundablauf-node.html?__nnn=true#doc284260bodyText4 ; siehe in diesem Zusammenhang auch: Ehlich, Konrad u.a. (2007): Recherche und Dokumentation hinsichtlich der Sprachbedarfe von Teilnehmenden an Integrationskursen DaZ – InDaZ – im Rahmen des Projektes des Goethe-Instituts zur Erstellung eines Rahmencurriculums für Integrationskurse.

Angesichts der großen Heterogenität der Lehrkräfte in Integrationskursen und in Ermangelung eines etablierten Lehrplans kommt der Lehrkräftequalifizierung eine besondere Bedeutung zu. Das BAMF verpflichtet alle Lehrkräfte, die über keinen DaF-/DaZ-Abschluss verfügen, zur Teilnahme an dieser Qualifizierung und hat mit der „Konzeption für die Zusatzqualifizierung von Lehrkräften Deutsch als Zweitsprache“ eine wichtige Grundlage geschaffen (siehe www.bamf.de/cln_011/nn_441806/sid_482C976D6247D29F63E6FD60005C41B1/nsc_true/SharedDocs/Anlagen/DE/Integration/Downloads/Integrationskurse/Lehrkraefte/konzeption-fuer-die-zusatzqualifikation-von-lehrkraeften-pdf__IP.html?__nnn=true ).

Der rheinland-pfälzische Trägerverbund FIF (siehe www.fif-rlp.de) bietet als einzige Institution in Deutschland die Qualifizierung als virtuellen Fernlehrgang mit Präsenzphasen an. Die zu diesem Fernlehrgang erstellten Studienbriefe erscheinen als Reihe „Fortbildung für Kursleitende Deutsch als Zweitsprache“ beim Hueber-Verlag (bereits erschienen: Band 1 und 2, Erscheinungstermin für Band 3: Juli 2008, siehe www.hueber.de/huebershop/liste.html?selected_elka_id=522737&refresh=true&theme=default ).

Offene Fragen/Desiderata:
• eine bessere Vernetzung von Schule und Erwachsenenbildung
• Entwicklung eines Fernlehrgangs „Zusatzqualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern für Deutsch als Zweitsprache“.

PowerPoint-Präsentation von Susan Kaufmann zum
Thema Intergrationskurse [ppt] [2,7 MB]

 

zurück   weiter