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S15 Niveau B Experte 3 — Ein aktiver Sportarzt

Doping – Wege, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Experte 3:  Ein aktiver Sportarzt      

Aufgabe 1

Lesen Sie bitte den Text.

  


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© Joachim Berga / Pixeli o

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Dieses Sprichwort gilt auch, wenn es um Doping im Spitzensport geht. Aufklärungskampagnen 1 gegen Doping - wie die Nationale Anti-Doping-Agentur 2 sie durchführt - bringen meiner Meinung nach gar nichts. Die Sportler + wissen, wie gesundheitsschädlich die Substanzen 3 sind. Und sie wissen, dass Dopingsünder ihre Konkurrenten + mit unfairen Methoden betrügen. Nur wenn es Kontrollen gibt, können Dopingsünder überführt werden. Nur dann ist es möglich, sie von den Wettkämpfen auszuschließen.
Doch leider ist es bis heute so, dass Dopingsünder den Dopingkontrolleuren + stets einen Schritt voraus sind: Schließlich dauert es seine Zeit, bis die Wissenschaftler + Analysemethoden 4 finden, um neue Dopingmittel im Körper eines Athleten + nachweisen zu können.
Hier ein Beispiel: Schon 1990 haben wir Sportärzte + die Verbände vor der Ausdauerdroge EPO gewarnt. Erst zehn Jahre später haben Dopingforscher + eine Analysemethode für EPO gefunden. Kein Wunder also, dass uns so viele Sportler + mit EPO jahrzehntelang an der Nase herumgeführt haben. Selbst Radfahrprofi Erik Zabel hat 2007 gestanden, in den 1990er Jahren EPO genommen zu haben.
Dopingsünder sollten in Zukunft schneller ertappt werden. Und deshalb fordere ich die Politik auf, mehr Geld in die Dopingforschung und weniger Geld in Aufklärungskampagnen zu stecken. Denn nur wenn wir die neuesten Dopingmittel genau untersuchen, können wir sie auch nachweisen.
Außerdem müssen Spitzensportler + viel öfter kontrolliert werden. Und zum richtigen Zeitpunkt. Die Dopingfahnder + sollten dann ausrücken, wenn eine Einnahme nach trainingswissenschaftlichen Gesichtspunkten am sinnvollsten ist. Denn in einigen Phasen der Wettkampfvorbereitung sind Dopingsubstanzen zweifelsfrei wirksamer als in anderen.
Ich befürworte einen massiven Ausbau des Dopingkontrollsystems. Wir brauchen mehr Geld für eine gute Dopingforschung, wir brauchen wirksame Analysemethoden, wir brauchen ein engmaschiges Netz an Dopingkontrollen. Ich fordere die Politik auf, uns an diesen Stellen finanziell zu unterstützen. Und das Geld für Doping-Aufklärungskampagnen lieber einzusparen.

Quelle: Unterrichtsmaterialien der Bundeszentrale für politische Bildung, „Entscheidung im Unterricht – Die Schulstunde als Talkshow, Stark mit Anabolika“, Bestellnummer 9.301, Ausgabe 1.08, Bonn, 2008

Aufgabe 2

Arbeiten Sie die Meinung des Sportarztes heraus:

  1. Welche Behauptung (These) vertritt der Sportarzt?
  2. Welche Begründungen (Argumente), welche Beispiele, welche Folgerungen und Forderungen führt er an?

Hinweis: Die klassische Reihenfolge der Argumentation (Behauptung, Begründung, Beispiel) bzw. der Stellungnahme (Behauptung, Begründung, Beispiel, Folgerung, Forderung) wurde im Text manchmal verändert.


+ steht stellvertretend für die männliche plus weibliche Form des Begriffs, z. B. „Sportler+“ anstatt „Sportlerin und Sportler“
1 Kampagnen: größere Aktionen zu einem bestimmten Zweck
2 Agentur: Geschäftsstelle
3 Substanz: Stoff
4 Analyse: Untersuchung


 

S15 Niveau B Experte 3 - Ein aktiver Sportarzt:  Herunterladen [pdf] [54 KB]

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