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Die Freundeskreise, Teil 2

Einzelaufgabe mit Auswertung in der Stunde

Arbeitspapier 3

1. Ergänzen Sie die folgenden Zitate von Herault und Camille aus dem Text und formulieren Sie in eigenen Worten deren Vorstellungen einer künftigen Gesellschaft.

I,1: Die Dantonisten (I, 1, S. 6 – 8)

Herault

  1. „Die Revolution muss aufhören, und die Republik anfangen.“ (7)
  2. „Jeder muss sich geltend machen und seine Natur durchsetzen können.“ (7)
  3. „Jeder muss in seiner Art genießen können, jedoch so, dass keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem eigentümlichen Genuss stören darf.“ (7)

Camille

  1. „Die Staatsform muß ein durchsichtiges Gewand sein, das sich dicht an den Leib des Volkes schmiegt.“ (7)
  2. Der göttliche Epikur und die Venus mit dem schönen Hintern müssen statt der Heiligen Marat und Chalier die Türsteher der Republik werden.“ (8 f.)

2. Vergleichen Sie Heraults und Camilles Vorstellungen mit den
Ziele(n) der republikanischen Verfassung von  1793 ( OH-Folie ):

  1. formale Gleichheit aller Menschen
  2. begrenzt durch das Interesse des jeweils Einzelnen
  3. garantiert durch den Staat
  4. Schutz des Einzelinteresses („Epikur“) ist Grundlage des Allgemeininteresses; der Staat behandelt alle gleich, indem er die Ungleichheit garantiert (Recht auf Eigentum)

Wo sehen Sie Verbindungsmöglichkeiten; wo ergeben sich Probleme oder Widersprüche?

Mögliches Ergebnis : Die Dantonisten betonen die Ziele der Verfassung mit stark individualistisch-hedonistischem Akzent, so dass letztlich der implizite Widerspruch zwischen Einzel- und Allgemeininteresse zu Gunsten des Individuums, mithin der Ungleichheit, entschieden wird. Ein zentrales Problem der Verfassung selbst war das vom Staat garantierte Recht auf Eigentum, was den Bestrebungen nach sozialer Gerechtigkeit teilweise widersprach.

3. Stellen Sie nun die Position Dantons dar. Beachten Sie dabei sein Verhältnis zu Julie und konfrontieren Sie dieses im weiteren Verlauf mit seinem Interesse an Marion im Freudenhaus (I, 5).

Tafelanschrieb: Motivisch zugespitzte Personifikation in Danton: Das Leben mit Mitmenschen in der Gesellschaft als Spiel und Lüge (Lektüre I, 1, S. 5, Z. 1 – S. 6, Z. 17 sowie S. 8, Z. 11-36)

Tafelanschrieb

FAZIT: Dantons Neigung zum individuellen Genuss der Freiheit (verbildlicht in Sexualmetaphorik), sein Skeptizismus gegenüber gesellschaftlich vermittelten Regeln und sein sich daraus ergebendes Misstrauen gegenüber der Zielgerichtetheit historischer Prozesse machen ihn zum Fatalisten mit Todessehnsucht mit dem Hang, das Leben als Spiel/Theater zu betrachten. Die Ursachen dafür liegen in seinem Menschenbild.

Aktualisierungsvorschlag zu I,1

Die Freundeskreise, Teil 3