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Simultan-Kontrast

Allgemein

Der Simultankontrast (simultan = gleichzeitig oder wechselseitig) beschreibt die Wechselwirkung von nebeneinanderliegenden Farbflächen.

Simultankontraste erklären die Veränderung, also eine Minderung oder eine Steigerung, des objektiv vorhandenen Kontrastes. Benachbarte Farben beeinflussen sich stets gegenseitig.

Wie auch der Flimmer- und Sukzessivkontrast, ist der Simultankontrast eine Farbempfindung des Betrachters, die nicht real vorhanden ist.

Der Simultankontrast ist der Kontrast, welcher unser Farbensehen mit am Meisten beeinflusst. Egal in welchem Zusammenhang eine Farbe wahrnommen wird, wird gleichzeitig, also simultan, die komplementäre Ergänzung mitwahrgenommen und diese strahlt dann wieder auf die Ausgangsfarbe über. Wenn wir z.B. eine grüne Fläche sehen, ergänzt das Auge Rot, und schafft somit einen Ausgleich.

Beim Simultankontrast handelt es sich um einen rein physiologischen Korrekturvorgang des Sehorgans, also um einen biologischen, physiologischen Aspekt. Um Farbwirkungen und Farbphänomene, auch in ästhetischer Hinsicht, zu erklären ist er allerdings hilfreich.

Anwendung und Wirkung

Jede Grundfarbe beieinflusst mit ihrer Gegenfarbe die auf ihr aufgebrachten Farbflächen. Legt man auf ein rotes Quadrat ein kleines neutral graues Quadrat, stellt man fest, dass das graue Quadrat sich ins rötliche, also in eine warme Farbgebung, verschiebt

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Wichtig ist der Simultankontrast bei der Beurteilung von Abbildungen oder ganzer Farbseiten, egal ob Print- oder Nonprint, da sich alle Farben einschließlich denen des Grundes gegenseitig beeinflussen. Aus diesem Grund sind sie nur ganz schwer als eigenständige Farben wahrnehmbar, ergeben aber gerade in ihrem gegeseitig beeinflussenden Gesamteindruck die eigentliche Farbwirkung.

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Besonders stark treten Simultankontraste auf, wenn nicht genau komplementäre Farben gewählt werden, sondern welche die nach Ittens Farbkreis genau daneben liegen, d.h. wenn z.B. Rot nicht Grün sondern Gelbgrün oder Blaugrün gegenübergestellt wird. Die Wirkung lässt sich noch weiter steigern, wenn durch die Anordnung gleichzeitig ein Quantitätskontrast erreicht wird.

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