Unterrichten mit Moodle
Geht man vom Regelfall öffentliche Schule aus, dann wird nicht in, sondern mit Moodle unterrichtet. Allenfalls einzelne Lernsituationen werden reine E-Learning-Phasen sein, die überwiegende Zeit gehört dem traditionellen Unterricht.
Wie sieht ein Moodlekurs aus, der diesen Anforderungen aus der Praxis – dem "vermischten" Lernen oder Blended Learning - gerecht wird? Wann ist ein Moodlekurs gut?
Einen an sich "guten" Moodlekurs gibt es nicht. Ein Moodlekurs ist dann "gut", wenn er in einer spezifischen Unterrichtssituation für eine bestimmte Lerngruppe von einer Lehrperson mit charakteristischen Eigenschaften genau dafür zusammengeschneidert wird und deshalb …
- … seine Aufgabe für die Lernenden in einer speziellen Situation erfüllt,
- … sinnvoll in den Unterricht eingebettet,
- … leicht zu bearbeiten ist und
- … die Arbeit mit ihm Freude bereitet.
Diese Liste im Detail
Das erste Kriterium weist auf die Vielfältigkeit von Lernsituationen hin, denen das System Moodle durch seine Vielfältigkeit Rechnung tragen kann und muss, so wie sich jede Unterrichtsvorbereitung an der spezifischen Lerngruppe orientiert.
Dabei kann man einige grundsätzliche Funktionen, die Moodle im Unterricht ausfüllen kann, unterscheiden:
- Moodle stellt Transparenz her, indem Unterrichtsinhalte für die Lernenden veröffentlicht werden. Dabei kann es sich um Material oder Gedankengänge aus dem Unterricht handeln, um Leistungsanforderungen, die rechtzeitig publiziert werden oder um einen Zeitplan, der selbst organisiertes Lernen unterstützt.
- Moodle ermöglicht Differenzierung, indem Zusatzmaterial zur Vertiefung, zum (nochmaligen) Üben oder zur Vorbereitung bereitgestellt wird.
- Moodle kann selbst organisiertes Lernen fördern, indem unabhängig von Zeit und Ort im eigenen Lerntempo gearbeitet wird und indem ein Rahmen für unterschiedliche Sozialformen (Einzelarbeit, Gruppen-/Partnerarbeit, Projekt) zur Verfügung gestellt wird.
Der zweite Hinweis betrifft die Schaltstellen zwischen traditionellem Unterrichten und dem Moodlekurs, die überlegt und je nach Funktion des Moodlekurses gestaltet sein müssen.
Das dritte Merkmal richtet sich an die Nutzer/innen und den Aufbau des Kurses. Hier gilt grundsätzlich das Prinzip „Weniger ist mehr“. Welche Blöcke außerhalb des Themenblocks werden in diesem Kursraum wirklich benötigt? Alle anderen können entfernt werden. Wie viele Themen braucht es im Themenblock? Über die Grundeinstellung von zehn sollte dabei nicht hinausgegangen werden. Um die Übersicht zu wahren und unnötiges Scrollen zu vermeiden, empfiehlt es sich sogar, auf die Hälfte zu reduzieren. Eine klare Struktur erleichtert das Arbeiten im Moodlekursraum.