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Neue Lernformen und Integration digitaler Medien

Multimedia-Fertigkeiten ermöglichen erweiterte Lernprozesse, regen an, fördern und dienen der Gestaltung von Arbeitsergebnissen. Eine zunehmende Selbstgestaltung des Lernprozesses mit Unterstützung der neuen Medien ist das Ziel. 

Lernarrangements wie das Gruppenpuzzle , welches den folgenden Ausführungen zu Grunde liegt, können Prozesse initiieren, die in die angesprochene Richtung zielen. Mit ihm können geschlechtsspezifische Unterschiede, unterschiedliche Leistungsgruppen, Raumverhältnisse und Computerausstattungen berücksichtigt und ausgeglichen werden. Einer der wichtigsten Vorteile ist jedoch der Austausch von aufgearbeiteten Informationen an die Mitschüler durch die Expertengruppen, der Rollentausch vom Experten zum Stammgruppenmitglied und das neue, partnerschaftliche Lehrer-Schüler-Verhältnis, welches durch die Arbeit mit den neuen Medien gefördert wird.

Gelingt ein selbstgestalteter Lernprozess, dies schließt variable Lernwege ein, wird im günstigen Fall damit für die Lernerin und den Lerner oder die gesamte Lerngruppe ein guter Lernerfolg eintreten. Selbstorganisiertes Lernen kann durch die Möglichkeiten der digitalen Medien bei richtiger technischer und didaktischer Konzeption unterstützt werden.

Wo und wie können die digitalen Medien den Unterricht unterstützen?

Diese entscheidende Frage lässt sich nur beantworten, wenn diese Medien wirklich in den Unterrichtsprozess integriert sind, eine inhaltliche Funktion haben und von der Lehrerin oder dem Lehrer geschickt eingebaut werden. Dies setzt auf der Seite des Unterrichtenden eine hohe Medienkompetenz voraus um zu entscheiden, an welcher Stelle im Unterricht und auf welche Art neue Medien eingesetzt werden. Hier ist nicht vom Fachlehrer die Rede, der in Fächern und Schularten unterrichtet, die sich von ihrem Zuschnitt her sich sowieso mit diesen Medien beschäftigen, sondern von den Lehrerinnen und Lehrern, die im Fachunterricht, fächerverbindend oder in einem Jahrgangstufenprojekt die neuen Medien in den Unterricht integrieren, damit er inhaltlich bereichert wird und die Schülerinnen und Schüler medienkompetent werden.

Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, Medienkompetenz zu initiieren und zu vermitteln. Dies gilt für den Umgang mit Büchern, mit Filmen und auch mit digitalen Medien. Diese gehören heute selbstverständlich zu unserer Welt, ob wir das in allen Ausformungen begrüßen oder nicht, und infolgedessen ist die Schule zwingend ein Ort, wo das Kennenlernen und der Umgang mit den Leistungen und Grenzen der neuen Medien ihren didaktischen Ort haben.

 

Was lernen Schülerinnen und Schüler, wenn digitale Medien und neue Lernformen sinnvoll verbunden werden?

  • Sie lernen mit zu entscheiden, in welcher Phase der Experten- bzw. der Stammgruppenarbeit es erforderlich oder sinnvoll ist, digitale Medien einzusetzen. Sie lernen das richtige Werkzeug auszuwählen und mit ihm umzugehen (technische Kompetenz von der Anwendersoftware bis zum Internet).
     
  • Sie lernen die Medien sinnvoll und gezielt einzusetzen, damit die Gruppe zu einem guten Arbeitsergebnis kommt (Methodenkompetenz).
     
  • Sie lernen die unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder im Umgang mit den neuen Medien zu erkennen und helfen diese auszugleichen (Sozialkompetenz).
     
  • Sie geben ihr erworbenes Wissen an die anderen so weiter, dass am Ende des Gruppenpuzzles alle Mitglieder der Gruppe die verwendeten Fähigkeiten und Fertigkeiten beherrschen und anwenden können. Hier kann es bei Bedarf durchaus sinnvoll sein, Grundfertigkeiten im Umgang mit Textverarbeitungs- oder Präsentationssoftware mit der Methode des Gruppenpuzzles in der Klasse zu multiplizieren.

Dies erfordert von allen am Lernprozess Beteiligten Kompetenz verschiedener Methoden und Techniken, Eigeninitiative und Kooperationsfähigkeit.