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Ma­te­ri­al

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen

In den letz­ten Jah­ren haben sich viele Pri­vat­haus­hal­te in Deutsch­land grö­ße­re An­schaf­fun­gen nicht erst dann ge­leis­tet, wenn sie sich den Kauf­preis aus ihren lau­fen­den Ein­nah­men (z. B. aus Lohn- und Ge­halts­zah­lun­gen) er­spart hat­ten, son­dern mit Hilfe von ge­lie­he­nem Geld. Die Haus­hal­te, die so han­del­ten, haben somit auf künf­ti­ges Ein­kom­men vor­ge­grif­fen, um sich die ge­wünsch­ten Ge­gen­stän­de kau­fen zu kön­nen, sie gaben also Geld aus, das sie noch gar nicht ver­dient hat­ten. Zu­meist lei­hen sich die Haus­hal­te das Geld, das sie brau­chen, bei Ban­ken, sie neh­men also „Kre­di­te“ auf.
Durch die Auf­nah­me von Kre­di­ten ent­ste­hen für die Haus­hal­te Schul­den ge­gen­über den Ban­ken, d. h. die Haus­hal­te „ver­schul­den“ sich.
Grund­sätz­lich sind Schul­den nichts Ne­ga­ti­ves. Da sie aber einen Vor­griff auf künf­ti­ges Ein­kom­men dar­stel­len, muss man vor der Auf­nah­me eines Kre­dits genau prü­fen, ob man die Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen aus dem Kre­dit auch er­fül­len kann.
Einem Kre­dit liegt ein Ver­trag zu­grun­de, in wel­chem klar ge­re­gelt ist, wie die Schul­den an die Bank zu­rück­ge­zahlt wer­den müs­sen, au­ßer­dem, was zu­sätz­lich an die Bank be­zahlt wer­den muss. Die Rück­zah­lung des Kre­dits nennt man „Til­gung“, die zu­sätz­li­chen Kos­ten „Zin­sen“ , d. h. man muss auf­grund der Zin­sen bei einem Kre­dit der Bank viel mehr zu­rück­be­zah­len als man von ihr be­kom­men hat.
Ge­fähr­lich wird es für einen Haus­halt, wenn er die re­gel­mä­ßig an­fal­len Aus­ga­ben (z. B. Miete, Strom, Ver­si­che­run­gen) und die Til­gungs- und Zins­zah­lun­gen aus dem Kre­dit nicht mehr durch die lau­fen­den Ein­nah­men be­zah­len kann, denn dann muss der Haus­halt einen wei­te­ren Kre­dit auf­neh­men.
Wer­den  die Ver­pflich­tun­gen aus einem Kre­dit durch Auf­nah­me eines neuen Kre­dits be­zahlt, ent­steht die so ge­nann­te „Schul­den­fal­le“ oder „Schul­den­spi­ra­le“ . Die Folge ist, dass sich der Haus­halt immer stär­ker ver­schul­det, denn auch für einen Fol­ge­kre­dit fal­len wie­der­um Zins- und Til­gungs­zah­lun­gen an.
Für einen Haus­halt ist es nicht ein­fach, aus die­ser Schul­den­spi­ra­le wie­der her­aus­zu­kom­men. Zu­nächst kann er ver­su­chen, ent­we­der seine Ein­nah­men zu er­hö­hen oder seine Aus­ga­ben zu sen­ken. Um einen Über­blick zu be­kom­men, soll­te der Haus­halt mit Hilfe eines Haus­halts­buchs er­mit­teln, wie hoch seine mo­nat­li­chen Ein­nah­men und Aus­ga­ben sind und diese ein­an­der ge­gen­über stel­len. So kann er auch er­ken­nen, wo er mög­li­cher­wei­se Geld ein­spa­ren kann. Auf jeden Fall kann er so sein Zah­lungs­ver­hal­ten künf­tig kon­trol­lie­ren und fest­stel­len, wann er bes­ser auf die Auf­nah­me eines Kre­di­tes ver­zich­tet. Dies ist der Fall, wenn sich zei­gen soll­te, dass seine lau­fen­den Ein­nah­men nur zur De­ckung der lau­fen­den Aus­ga­ben aus­rei­chen, er also gar kei­nen Spiel­raum für einen Kre­dit hat.
Oft sind die Haus­hal­te völ­lig über­for­dert, wenn sie in die Schul­den­fal­le ge­ra­ten und schaf­fen es al­lei­ne nicht mehr, aus die­ser her­aus­zu­kom­men. In die­sem Fall soll­ten sie sich an Schuld­ner­be­ra­tungs­stel­len wen­den, die den Haus­hal­ten hel­fen, ihre Schul­den sys­te­ma­tisch ab­zu­bau­en.

 

Lernzirkel Verschuldung

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Quel­len/Links:

  • „Ar­beits­lo­sig­keit Haupt­aus­lö­ser für pri­va­te Über­schul­dung 2011“, Pres­se­mit­tei­lung vom 17. Ja­nu­ar 2013 – 21/13; Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt
    www.​de­sta­tis.​de [20.03.2013]
  • Haupt­aus­lö­ser der Über­schul­dung – Staat und Ge­sell­schaft – Ver­mö­gen, Schul­den; Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, Wies­ba­den 2012
    www.​de­sta­tis.​de [20.03.2013]
  • Ma­te­ria­li­en zur Fa­mi­li­en­po­li­tik: Le­bens­la­gen von Fa­mi­li­en und Kin­dern – Über­schul­dung pri­va­ter Haus­hal­te
    www.​bmfs­fj.​de [20.03.2013]

 

7.1. In­fo­blät­ter: Her­un­ter­la­den [doc][93 KB]

 

Wei­ter zu

Sta­ti­on 1