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Politisches Spektakel im alten Europa

Was bedeutet symbolische Kommunikation?

Alle Kommunikation zwischen Menschen hat auch symbolische Dimension. Was jemand sagt oder tut, das bedeutet immer mehr als nur das, was dieser gerade äußert. Rituale sind daher eine Form der symbolischen Kommunikation. Sie sind komplexe Handlungsabfolgen und bewirken etwas wie eine Verwandlung. Es gibt bestimmte klassische Rituale, so genannte Übergangsrituale. Dazu gehören insbesondere Krönungen, überhaupt alle Einsetzungsrituale. Diese Rituale wiederholen immer etwas, sind normiert, haben feste Formen. Und sie bewirken zweierlei: Jemand wird verwandelt und gleichzeitig wird die gesamte Ordnung umso fester stabilisiert. Wandel und Statik wechseln einander ab.

Das Erbe Roms

Nach seinem Vater Pippin zog Karl der Große nach Italien, um für den Papst Krieg zu führen. Er hatte sich zum König der Langobarden ausrufen lassen, und seine Heere begannen mit der christlichen Rückeroberung des islamisierten Spanien. Die Macht des Frankenkönigs umfasste nahezu die gesamte lateinische Christenheit. Damit schien der Augenblick gekommen, die Christen wieder unter einem einzigen Herrn zu sammeln, der sie an der Seite des Nachfolgers des Apostels Petrus zum Heil führen würde, zur Wiedererweckung des kaiserlichen und christlichen Rom. Der römische Klerus war davon überzeugt und versuchte, auch Karl ebenso zu überzeugen. Am Weihnachtstag des Jahres 800 ließ sich Karl im Namen des Augustus in der päpstlichen Basilika krönen und huldigen.

Das Alte Europa

Die Gemeinsamkeiten der Zeitspanne von 800 bis 1800 liegen ganz offensichtlich in der hierarchisch strukturierten Gesellschaft. Die soziale Ordnung ist bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nur als Rangordnung denkbar. Dass Rituale zur Stabilisierung dabei eine wichtige Rolle spielen, das betrifft das Alte Europa generell. Gemeint ist hiermit das westliche christliche Europa, sind jene Reiche, die auf der Grundlage des alten Frankenreiches beruhen, durch die Prägung einer gemeinsamen Geschichte. Die Jahre zwischen 800, dem Krönungsjahr Karls des Großen, bis 1800, also bis zur Französischen Revolution, markieren die beiden symbolisch aufgeladenen Daten eines kulturellen Zusammenhangs, der erst eine Großepoche ausmacht – eine Großepoche, die zwar enorme Wandlungsprozesse erlebt hat, aber doch ausreichend Gemeinsamkeiten besitzt, um eine Einheit zu bilden.

Das Jahr 1789

Die Geschichte des Jahres 1789, diese gewaltige und gewalttätige Umsetzung eines längst begonnenen und schon teilweise zum Abschluss gekommenen sozialen Umwandlungsprozesses, beinhaltet eine Reihe ungewöhnlicher Ereignisse, die wie die Szenen einer Tragödie ineinander verwoben und durch einen sehr hellen Lichtstrahl beleuchtet sind. Wie niemals vorher haben wir hier das Gefühl, dass sich uns ein in sich stimmiges Werk darbietet.

Aufgabe:

Beschreibt das Zeremoniell der Kaiser-/Königskrönung in seinen wichtigsten Stationen und spielt diese in einer Präsentation vor. Gestaltet dazu eine Wandzeitung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Krönung_der_römisch-deutschen_Könige_und_Kaiser