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Zi­ta­te

Über Po­li­tik/er

Nic­co­lo Mac­chia­vel­li

Herr­scher brau­chen gute Ei­gen­schaf­ten nicht in Wirk­lich­keit zu be­sit­zen. Doch sie müs­sen sich den An­schein geben, als ob sie sie be­sä­ßen. Die Men­schen ur­tei­len im All­ge­mei­nen mehr nach dem, was sie mit den Augen sehen, als nach dem, was sie mit den Hän­den grei­fen; denn jedem wird es ein­mal zu­teil, etwas in Au­gen­schein zu neh­men; aber nur we­ni­ge haben Ge­le­gen­heit, etwas zu be­rüh­ren. Jeder sieht, was du scheinst, und nur we­ni­ge füh­len, was du bist.

Gi­an­pie­tro Maz­zo­le­ni

Die Spra­che der Po­li­tik ist mit der Spra­che der Wer­bung, der Öf­fent­lich­keits­ar­beit und des Show­busi­ness ver­schmol­zen. Das, was Nach­rich­ten­wert hat, was in die Schlag­zei­len kommt, was in der Öf­fent­lich­keit oder im Wahl­kampf zählt, sind die kom­mu­ni­ka­ti­ven Fä­hig­kei­ten, der Stil, mit dem man sich an die Öf­fent­lich­keit wen­det, der ‚Look‘, das Image, ja sogar die Spe­zi­al­ef­fek­te: al­le­samt ty­pi­sche Be­stand­tei­le der Spra­che der Mas­sen­me­di­en.

Dirk Tänz­ler

Po­li­tik­thea­ter ist zur Me­ta­pher für die Krise des po­li­ti­schen Sys­tems in der so ge­nann­ten Me­di­en­de­mo­kra­tie ge­wor­den. Thea­tra­li­tät und Re­prä­sen­ta­ti­on nimmt der ganz an seine ra­tio­na­le Ent­schei­dungs­fä­hig­keit glau­ben­de mo­der­ne Mensch fast nur noch als Lug und Trug, viel­leicht noch als schö­nen Schein wahr, rech­net Dar­stel­lung aber nicht mehr zum »har­ten« Kern des po­li­ti­schen Ge­schäfts. »Staat ma­chen« war und ist aber immer auch ein Spek­ta­kel.

Von Po­li­ti­ker/innen

Wolf­gang Thier­se

Ich will nur beim Stich­wort In­sze­nie­rung noch was an­de­res sagen, ohne damit alle In­sze­nie­run­gen der Po­li­ti­ker ver­tei­di­gen zu wol­len. Wenn denn Po­li­ti­ker nicht ge­nü­gend in­sze­nie­ren, dann tre­ten die Me­di­en an die Stel­le, das Fern­se­hen, die Bild­zei­tung, die sind doch immer voll von dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­sen, Zu­spit­zun­gen, die rie­si­gen In­sze­nie­run­gen in der Bild­zei­tung, die In­sze­nie­run­gen, die im Fern­se­hen statt­fin­den. Das ge­hört ja auch mit dazu, dass Po­li­ti­ker gar nicht frei sind. Was mei­nen Sie, was mit einem Po­li­ti­ker pas­siert, der nur sach­lich und ernst­haft und ganz ruhig und ohne Auf­re­gung eine An­sicht ver­tritt. Nichts! Sie wer­den ihn lang­wei­lig fin­den, er wird nie­der­ge­schrie­ben.

Josch­ka Fi­scher

Man er­war­tet, dass die Re­gie­rung han­delt, auch wenn sie es ei­gent­lich gar nicht kann. Und in die­ser Lücke zwi­schen Er­war­tungs­hal­tung des Volks und den Hand­lungs­mög­lich­kei­ten der Po­li­tik ent­steht dann so etwas wie po­si­ti­ve Magie. Wer sie nicht be­herrscht, wer es nicht schafft, vor der Welle der öf­fent­li­chen Auf­merk­sam­keit zu schwim­men, son­dern in die Welle hin­ein­ge­rät, wird ver­schlun­gen.

Peter Mül­ler

Sind Po­li­ti­ker Schau­spie­ler? Ant­wort: Ja. Ja! Po­li­tik ist Thea­ter. Wer kom­mu­ni­zie­ren will, darf wenig in­for­mie­ren. Wenn das so ist, dann müs­sen Sie Nach­rich­ten pro­du­zie­ren, und ohne Thea­ter keine Nach­richt. Und je mehr Thea­ter, umso grö­ßer die Chan­ce, dass eine Nach­richt ent­steht.