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Arbeitstechnik: Gestaltung einer Rede
Definition
Eine (politische) Rede ist eine mündliche Darlegung von Gedanken bzw. des eigenen Standpunktes zu einem Thema vor Publikum. Reden richten sich an eine bestimmte Zuhörerschaft (z. B. anwesende Gäste, Öffentlichkeit), sie haben einen Anlass und einen Zweck (ein Plädoyer vor Gericht versucht bspw., Einfluss auf die richterliche Entscheidung zu nehmen, eine Rede bei einer Feier versucht, das Ereignis zu würdigen u. ä.).
Als politische Rede wird der Vortrag eines Vertreters einer politischen Institution bzw. eines Redners mit politischem Amt oder Mandat zu einem politischen Thema bezeichnet.
Mögliche Ziele einer Rede sind:
- Information
- Darlegung des eigenen Standpunktes
- Einflussnahme auf Meinungsbildung
- andere Ziele: Würdigung, Unterhaltung
Mit einer Rede können auch mehrere Ziele verfolgt werden.
Aufbau einer Rede
Einleitung, Einstimmung, Einstieg
möglichst originell einsteigen, Thema benennen und definieren, zum Hauptteil hinführen
Hauptteil (mit Darlegung des Sachverhalts und Argumentation)
Argumente/Aspekte in logischer (steigernder) Reihenfolge präsentieren, Alternativen beschreiben, Konsequenzen ziehen
Redeende (Schluss, Ausstieg)
abschließend Fazit aus dem Gesagten entwickeln, eventuell Forderungskatalog aufstellen, pointierten letzten Satz formulieren („Applaus gilt dem Schlusssatz“)
Bewertungskriterien
- Sachkenntnis:
„Wie gut weiß der Redner, wovon er spricht?“ z.B. Fundiertes Wissen? Gedankliche Tiefe?
- Überzeugungskraft:
„Wie gut begründet der Redner, was er sagt?“ z.B. Sinnvoller Aufbau? Passende Argumente mit Beispielen/Belegen?
- Ausdrucksvermögen:
„Wie gut sagt der Redner, was er meint?“ z.B: Korrekte Fachsprache? Angemessene rhetorische Mittel?
- Adressatenorientierung:
„Wie gut findet sich der Redner in seine Rolle ein?“ z.B. Berücksichtigung der Zusammensetzung des Publikums?
Arbeitstechnik: Gestaltung eines Streitgesprächs
Definition
Das Streitgespräch ist ein kontroverser Meinungsaustausch. In einem Streitgespräch diskutieren mindestens zwei Gesprächspartner ihre Argumente zu einem strittigen Thema.
Beispiel:
- Jugendlicher und Elternteil über abendliche Weggehzeiten
- Firmenchef und Angestellter über Lohnerhöhung
- Politiker im Gemeinderat über Bau einer neuen Turnhalle
Aufbau eines Streitgesprächs
kurze Einleitung
Wer ist am Gespräch beteiligt? Was ist Anlass/Thema des Streitgesprächs? Welche Hauptthesen werden vertreten?
Hauptteil
- Dialog: Die Personen sprechen abwechselnd und tauschen Argumente (Begründungen ihrer These) aus. Möglichst pro Dialogbeitrag nur ein Argument verwenden
- zu einem Argument gehören Beispiele und/oder Belege
- Argumente möglichst steigern – das stärkste am Ende bringen
- die Gesprächspartner sollen aufeinander eingehen, nicht nur Argumente hintereinander reihen
Schluss
verschiedene Möglichkeiten: Kompromiss, Einigung auf eine der beiden Positionen, keine Einigung
Hinweise
- ein Streitgespräch ist nicht mit einem Streit zu verwechseln – keine Beleidigungen etc. verwenden!
- es geht nicht um den Austausch von Vorurteilen, sondern um eine möglichst differenzierte Argumentation
- die Dialogpartner sollten in etwa gleich stark sein, sonst ist zu früh klar, wer „gewinnt“, und der Dialog wird einseitig
Bewertungskriterien
- Sachkenntnis:
Wie gut wissen die Gesprächspartner, wovon sie sprechen? z.B. Fundiertes Wissen? Gedankliche Tiefe?
- Überzeugungskraft:
Wie gut begründen die Gesprächspartner, was sie sagen? z.B. Passende Argumente mit Beispielen/Belegen? Logische Schlüssigkeit?
- Ausdrucksvermögen:
Wie gut sagen die Gesprächspartner, was sie meinen? z.B. Angemessene Wortwahl? Korrekte Verwendung von Fachsprache?)
- Gesprächsfähigkeit:
Wie gut gehen die Gesprächspartner aufeinander ein? z.B. Widerlegung bzw. Bekräftigung von Argumenten? Einhaltung der jeweiligen Perspektive?
Umsetzung ausgewählter Operatoren für SuS: Herunterladen [docx][788 KB]
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