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Jürgen Habermas: Ethik gründet und bedarf einer idealen Sprechsituation

Der letzte – noch lebende – Vertreter der ‚Frankfurter Schule‘ ist Jürgen Habermas. Im Kontext deren sog. ‚Kritischen Theorie‘, geht es Habermas darum, allgemeine Strukturprinzipien der Gesellschaft, der Wirtschaftsweise und des Leistungsprinzips zu reflektieren und hierbei näherhin auf Formen von Unterdrückung und Ausbeutung hinzuweisen. Ziel ist eine humane, repressions- und herrschaftsfreie Gesellschaft.

Habermas formuliert hierzu: „Als geschichtliche und soziale Wesen finden wir uns in unserer Lebenswelt vor. Im Logos der Sprache verkörpert sich eine Macht des Intersubjektiven, die der Subjektivität der Sprache voraus- und zu Grunde liegt.“

Habermas fordert konsequent eine herrschaftsfreie Kommunikation, die auch „ideale Sprechsituation“ heißt. In der ethischen Diskussion suchen alle am Prozess beteiligten Personen und Gruppen, mittels der Reflexion von Voraussetzungen und Wirkungen von zeit- und gesellschaftsspezifischen Ansätzen, nach (durchaus auch) universal gültigen Aussagen über das menschliche Handeln. Wobei gilt: „Das Moralprinzip wird dann so gefasst, dass es die Normen als ungültig ausschließt, die nicht die qualifizierte Zustimmung aller möglicherweise Betroffenen finden könnten.“

Um diesen herrschaftsfreien Diskurs zu führen, braucht es den Willen und die unbedingte Akzeptanz der Argumente aller am Diskurs Beteiligen.

Vgl. J. Habermas: Diskursethik. Frankfurt 1983

Aufgaben:

  1. Lies den Text aufmerksam, kläre die Fremdwörter und formuliere eine Überschrift.

  2. Grundlegendes Medium der Diskursethik ist die argumentierende Sprache. Worin unterscheidet sie sich von der sog. „kommunikativen Alltagspraxis“ (z.B. „Wie ist heute das Wetter?“)?

  3. Zeige in einer Tabelle von welchen idealen Sprechsituationen der Text ausgeht und stelle ihnen reale Situationen gegenüber:

    Ideale Sprechsituation Reale Sprechsituation
    - Alle Teilnehmer gleichberechtigt - Ungleiche Chancen oder Rechte
    - -
  4. Der Autor bindet sein Moralprinzip an ein allgemeines Normenprinzip zurück. Um welches handelt es sich? Zeige Parallelen auf.

 

 

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