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Grundformen ethischer Argumentation im Christentum

Jede ethische Verständigung bezieht die Darstellung und Profilierung verschiedener tradierter philosophischer und theologischer Theorien vom richtigen und guten Leben ein. Ethische Theorien und Konzeptionen werden oft konfessionell anders bewertet. Auch wenn sich philosophische und theologische Ethikkonzeptionen in ihren Begründungen unterscheiden, weisen sie doch schon aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte Parallelen auf. Den Kirchen geht es darum, im pluralen Diskurs theologisch-ethische Positionen so zu formulieren, dass sie als Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Urteilsbildung wahrgenommen werden können. Im Folgenden werden einige grundlegende ethische Orientierungen beschrieben, die in öffentlichen Debatten vielfach Anwendung finden. Dabei zeigt sich, dass sich die grundlegenden Orientierungen vielfach überlappen können und sich gegenseitig nicht ausschließen müssen. Die folgende Diskussion von verschiedenen normativen Ansätzen will im Blick behalten, dass Prinzipien und Einzelnormen unterschieden werden müssen. Die Findung und Statuierung von Normen geschieht nicht über eine reine Ableitung aus Grundprinzipien. Ethische Urteilsbildung erschöpft sich auch nicht allein in der Anwendung von Normen. Eine gründliche Analyse der Situation spielt für die ethische Urteilsbildung ebenfalls eine entscheidende Rolle. Aus christlicher Sicht haben ethische Normen ihre Aufgabe darin, den Anderen und sein Wohl wahrzunehmen und ins Zentrum der ethischen Reflexion zu stellen. Ethische Normen sind aus christlicher Sicht nicht um ihrer selbst willen interessant. Überdies ist beim Urteil darüber, was zu tun ist, eine realistische Einschätzung der eigenen Handlungsfähigkeiten notwendig.

Quelle:

Bilaterale Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz u. der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Gott und die Würde des Menschen, Paderborn 2017, S. 55f

© 2017 by Bonifatius GmbH, Paderborn und Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Leipzig

 

Arbeitsaufträge

  1. Lies den Text aufmerksam.

  2. Notiere 5 Fragen, die du mit Hilfe des Textes beantworten kannst.

  3. Suche dir anschließend ein/e Partner/in und interviewt euch mit euren vorbereiteten Fragen gegenseitig zum Text.

  4. Vervollständigt nun im gemeinsamen Gespräch die folgenden Sätze (mit Textbelegen):

    1. Bei ethischen Entscheidungen spielen auch eine Rolle …

    2. Die verschiedenen Konfessionen …

    3. Kirchliche Positionen intendieren …

    4. Für die ethische Urteilsbildung sind wichtig …

    5. Spezifisch christlich ist dabei …

 

 

Naturrecht und natürliches Sittengesetz

Verantwortungsethik

Diskursethik

Tugendethik

Güterethik

 

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Grundformen ethischer Argumentation im Christentum: Herunterladen [pdf][400 KB]

 

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