Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Ge­lin­gens­fak­to­ren für den Un­ter­richt

Nach Gnandt, Zie­rer und Traut­wein gibt es Ge­lin­gens­fak­to­ren für kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­richt, die in die­sem Lern­vor­ha­ben be­rück­sich­tigt und kon­struk­tiv um­ge­setzt sind.

Roter Faden

Von zen­tra­ler Be­deu­tung ist, dass den SuS er­sicht­lich wird, warum sie etwas an genau die­ser Stel­le er­ler­nen sol­len und in wel­chem Kon­text es zum be­reits Ge­lern­ten und zum Un­ter­richts­the­ma steht. In die­sem Zu­sam­men­hang hat es sich be­währt, auch um das theo­lo­gi­sche Pro­fil der Lern­in­hal­te zu schär­fen, den Zu­sam­men­hang über die 10 Säu­len von Georg Gnandt her­zu­stel­len. Ge­ra­de für das vor­lie­gen­de Lern­vor­ha­ben emp­fiehlt sich diese Pro­fi­lie­rung, da die ein­zel­nen Un­ter­richts­in­hal­te keine aus­drück­lich re­li­gi­ös-theo­lo­gi­sche Kon­no­ta­ti­on auf­wei­sen. In­so­fern bie­tet der Rück­griff auf die aus­ge­wähl­ten Säu­len eine Mög­lich­keit, die theo­lo­gi­sche Di­men­sio­nie­rung der Lern­in­hal­te zu iden­ti­fi­zie­ren. Fol­gen­de Säu­len bil­den das theo­lo­gi­sche Fun­da­ment und die in­ne­re Struk­tur, den roten Faden, des Lern­vor­ha­bens:

4. „Jeder Mensch ist ge­wollt und ge­liebt und nicht Pro­dukt des Zu­falls. Jeder Mensch kann des­halb frei von der Angst um sich selbst sein, muss sich nicht um jeden Preis ab­si­chern und hat Zu­kunft bis über den Tod hin­aus.

9. Leben gibt es nicht ohne Lei­den, Ver­zicht und Zu­rück­nah­me ei­ge­ner In­ter­es­sen - aber sol­che Er­fah­run­gen kön­nen zu einem Ge­winn an Mensch­lich­keit füh­ren.

10. Alle tra­gen ge­mein­sam Ver­ant­wor­tung für die Zu­kunft der Men­schen und der Schöp­fung. Chris­tin­nen und Chris­ten fei­ern und be­kräf­ti­gen ihren Glau­ben in der Ge­mein­schaft der Kir­che, die immer Kir­che in der Welt und für die Welt ist.“

zi­tiert nach Georg Gnandt

Ko­gni­ti­ve Ak­ti­vie­rung

Nach Traut­wein u. a. ge­hört die ko­gni­ti­ve Ak­ti­vie­rung zu den Tie­fen­struk­tu­ren des Un­ter­richts, die für ein hohes Maß des Ge­lin­gens ver­ant­wort­lich sind. Da­ne­ben gibt es die Sicht­struk­tu­ren, wie z. B.: Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men, Me­tho­den und So­zi­al­for­men, die eine ge­rin­ge bis gar keine Ef­fek­ti­vi­tät für ge­lin­gen­den Un­ter­richt be­sit­zen.

Unter ko­gni­ti­ver Ak­ti­vie­rung im Un­ter­richt ist zu ver­ste­hen:

  • An­re­gungs­po­ten­zi­al zum ver­tief­ten Nach­den­ken und zur ak­ti­ven men­ta­len Aus­ein­an­der­set­zung mit den Un­ter­richts­ge­gen­stän­den
  • her­aus­for­dern­de Auf­ga­ben­stel­lun­gen, zum Nach­den­ken an­re­gen­de Ge­sprächs­füh­rung
  • da­durch ak­ti­ve Er­wei­te­rung und Ver­ä­nd­eru­ng von Wis­sens­struk­tu­ren an­re­gen

Di­rek­te In­struk­ti­on

„In a nuts­hell: The teacher de­ci­des the learning in­ten­ti­ons und su­cess cri­te­ria, de­mons­tra­tes them by mo­de­ling, eva­lua­tes if they un­der­stand what they have been told by che­cking for un­der­stan­ding, and re-tel­ling them what they have told by tying it all to­ge­ther with clo­sure“

De­fi­ni­ti­on von Hat­tie

Kri­te­ri­en für Di­rek­te In­struk­ti­on:

  • klare, ope­ra­tio­na­li­sier­te Ziele: Was sol­len die SuS kön­nen? 
  • Er­folgs­kri­te­ri­en: Woran sehe ich, dass sie es kön­nen? 
  • Kla­res Ver­mitt­lungs­kon­zept (Prä­sen­ta­ti­on, Lö­sungs­bei­spie­le, in­di­vi­dua­li­sier­te Übun­gen, Lern­kon­trol­len)

Sie­ben Schrit­te für eine ef­fek­ti­ve di­rek­te In­struk­ti­on: (1) Klare, trans­pa­ren­te Ziel­set­zung; (2) ak­ti­ve Ein­be­zie­hung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler; (3) ge­nau­es Ver­ständ­nis, wie etwas zu ver­mit­teln ist; (4) be­stän­di­ge Über­prü­fung, ob etwas ver­stan­den wurde; (5) an­ge­lei­te­tes Üben; (6) Bi­lan­zie­rung des Ge­lern­ten – Ein­ord­nung in grö­ße­re Zu­sam­men­hän­ge; (7) wie­der­keh­ren­de An­wen­dung in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten. (nach Gnandt)

Sche­ma­ti­scher Ab­lauf:

  1. Lehr­per­son teilt den Un­ter­richt­stoff in klei­ne Ler­nein­hei­ten ein.
  2. Lehr­per­son prä­sen­tiert den Un­ter­richt­stoff und fes­tigt das Er­lern­te durch Auf­ga­ben­stel­lun­gen.
  3. SuS be­ar­bei­ten Übungs­auf­ga­ben, die von der Lehr­per­son kor­ri­giert wer­den.
  4. SuS üben selbst­stän­dig, bis zur
  5. An­wen­dung der ko­gni­ti­ven Fä­hig­kei­ten, die in einer neuen An­wen­dungs­si­tua­ti­on um­ge­setzt wer­den.

Di­rek­te In­struk­ti­on eig­net sich:

  • zur In­halts­ver­mitt­lung – ge­ra­de für neue The­men­ge­bie­te (Fach­wis­sens­kom­pe­tenz)
  • zur Ent­wick­lung ko­gni­ti­ver Fä­hig­kei­ten – v. a. För­de­rung lern­schwa­cher SuS in den Grund­fä­hig­kei­ten
  • zur Si­che­rung und Rou­ti­ne­bil­dung.

Die Ent­wick­lung an­de­rer Kom­pe­ten­zen da­ge­gen braucht

  • Pha­sen der in­ten­si­ven ei­ge­nen Aus­ein­an­der­set­zung
  • Auf­ga­ben­stel­lun­gen, die un­ter­schied­li­che Lern­pro­duk­te zu­las­sen.

Feed­back

Schon im An­satz der Di­rek­ti­on In­struk­ti­on spielt das Feed­back eine zen­tra­le Rolle. Die­ses be­zieht sich als Rück­mel­dung auf un­mit­tel­ba­re, klei­ne Un­ter­richts­pha­sen und bie­tet den SuS so die Mög­lich­keit, im di­rek­ten An­schluss an ihre Ar­beit eine Ein­schät­zung ihrer er­brach­ten Leis­tung zu be­kom­men. Dabei geht es nicht um Be­wer­tung, son­dern darum, das zu be­to­nen, was ge­glückt ist und auf das hin­zu­wei­sen, was noch ver­bes­sert wer­den muss. Im vor­lie­gen­den Lern­vor­ha­ben ist dies in jeder Stun­de mög­lich, da jede Stun­de ein klar um­ris­se­nes Ziel mit klar de­fi­nier­ten Auf­ga­ben zu den Tex­ten hat.

Me­ta­ko­gni­ti­on

„Kom­pe­ten­zen wer­den da­durch er­wor­ben oder aus­ge­baut, dass das Tun oder das Ver­ge­hen re­flek­tiert wird. So wer­den Pro­zes­se trans­pa­rent, lang­fris­tig Me­tho­den oder Stra­te­gi­en an­ge­eig­net.“

G. Gnandt

Daher wird in die­sem Lern­vor­ha­ben immer wie­der dar­auf re­kur­riert, warum der ein­zel­ne Lern­schritt ge­gan­gen wurde. Am Ende des Lern­vor­ha­bens wird der Lern­gang durch die SuS noch­mals nach­ge­zeich­net und es wird von ihnen ver­ba­li­siert, wel­che Me­tho­den und Stra­te­gi­en sie zur Be­ur­tei­lung von ethisch her­aus­for­dern­den Si­tua­ti­on er­wor­ben haben und wie sie diese zur An­wen­dung brin­gen.

 

 

Gutes Leben – für mich und die an­de­ren: Her­un­ter­la­den [docx][66 KB]

Gutes Leben – für mich und die an­de­ren: Her­un­ter­la­den [pdf][1 MB]

 

Wei­ter zu Kon­kre­ti­sie­rung des Lern­vor­ha­bens