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M12: Mus­ter­lö­sung

Ver­hal­tens­al­ter­na­ti­ve 1: Die Fol­gen von Rana Plaza - sie gehen mich etwas an.

Wenn mich die Fol­gen von Rana Plaza etwas an­ge­hen, dann

  1. in­for­mie­re ich mich, was da­mals zur Ka­ta­stro­phe in der Fa­brik Rana Plaza in Dhaka in Ban­gla­desch bei­ge­tra­gen hat

    1. Ar­beits­zeit pro Tag: 12 h und mehr

    2. keine So­zi­al­ver­si­che­run­gen: Ent­las­sung bei Schwan­ger­schaft oder Krank­heit; des­halb konn­ten die Ar­bei­ter vom Ar­beit­ge­ber ge­zwun­gen wer­den, ob­wohl sie die Risse in den Wän­den der Fa­brik sahen, nach der 1. Räu­mung des Ge­bäu­des wie­der an den Ar­beits­platz zu­rück­zu­keh­ren

    3. kein Ar­beits­schutz: feh­lend in Hin­blick auf das Ge­bäu­de, in dem pro­du­ziert wird (il­le­gal ein­ge­rich­te­te Stock­wer­ke in Rana Plaza; Ma­schi­nen der Tex­til­in­dus­trie, die viel zu schwer für die Ge­bäu­de­sub­stanz waren); feh­lend in Hin­blick auf die Ge­stal­tung des Ar­beits­plat­zes; feh­lend in Hin­blick auf che­mi­sche Stof­fe, die bei der Tex­til­pro­duk­ti­on be­nützt wer­den

    4. keine Exis­tenz si­chern­de Löhne: 30-50 € Mo­nats­lohn

    5. keine Ge­werk­schaf­ten, die vor Ort für men­schen­wür­di­ge Ar­beits­be­din­gun­gen ein­tre­ten

    6. gleich­zei­tig: trotz pre­kä­rer Ar­beits- und Le­bens­be­din­gun­gen sind die in der Tex­til­in­dus­trie in Ban­gla­desch Ar­bei­ten­den froh, einen Ar­beits­platz zu haben

  2. mache ich mir be­wusst, in­wie­weit mein Kauf­ver­hal­ten in einem Kon­text mit der (ka­ta­stro­pha­len) Tex­til­pro­duk­ti­on in Ban­gla­desch steht

    1. ich schaue da­nach, wo die von mir ge­tra­ge­nen Klei­dungs­stü­cke her­ge­stellt wer­den (China, Kam­bo­dscha, In­di­en; Ban­gla­desch …) und werde dar­auf auf­merk­sam, dass, wenn nur 1% der Kos­ten eines Klei­dungs­stücks für Lohn und nur 11% der Kos­ten eines Klei­dungs­stücks für Trans­port und Steu­ern aus­ge­ge­ben wird, sich des­halb eine Pro­duk­ti­on in den „Bil­lig­lohn­län­dern“ lohnt.

    2. ich mache mir be­wusst: Fast Fa­shion führt welt­weit zur einer Über­pro­duk­ti­on von Tex­ti­li­en im Mo­de­be­reich (750000 Ton­nen Klei­dung lan­den in der „Alt­klei­der­ton­ne“; =47000 LKWs=LKW-Schlan­ge von Kiel nach Mün­chen). Das steht im Zu­sam­men­hang mit den Ar­beits­zei­ten von 12 h und mehr im Her­stel­lungs­land.

    3. ich mache mir be­wusst, dass hin­ter einem güns­tig er­wor­be­nen Klei­dungs­stück Lohn­kos­ten von 1% im Her­stel­lungs­land ste­hen (25% Mar­ken­wer­bung; 50% Han­del und Ge­winn; 13% Fa­brik­kos­ten; 11% Trans­port und Steu­ern). Das steht im Zu­sam­men­hang mit den aus­ge­zahl­ten Löh­nen, die im Her­stel­lungs­land keine Exis­tenz­si­che­rung be­deu­ten.

  3. er­wä­ge ich, ob ich als Ver­brau­cher/in rea­lis­ti­sche Mit­tel/Hand­lungs­op­tio­nen habe, etwas gegen die ka­ta­stro­pha­le Tex­til­pro­duk­ti­on in Ban­gla­desch und an­ders­wo in so­ge­nann­ten „Bil­lig­lohn­län­dern“ zu tun.

    1. ich über­le­ge: ich habe keine di­rek­ten Mit­tel, mich für exis­tenz­si­chern­de Löhne Ge­werk­schaf­ten, Ar­beits­schutz … vor Ort ein­zu­set­zen.

    2. ich in­for­mie­re an­de­re (Freun­de, Ver­wand­te) über mein Wis­sen zur Her­stel­lung und den Ar­beits­be­din­gun­gen von Tex­ti­li­en in den so­ge­nann­ten „Bil­lig­lohn­län­dern“ und wir über­le­gen ge­mein­sam

    3. ich er­kun­di­ge, mich nach La­beln von fair her­ge­stell­ter Klei­dung zu er­kun­di­gen

    4. ich kaufe auch fair her­ge­stell­te Klei­dung

    5. ich kaufe in Se­cond­hand-Läden ein

    6. ich en­ga­gie­re mich für „Up­cy­cling“, d.h. schon ge­tra­ge­nen Klei­der um­fär­ben, kür­zen, be­dru­cken und so mo­disch auf­wer­ten

 

Ver­hal­tens­al­ter­na­ti­ve 2: Die Fol­gen von Rana Plaza – sie gehen mich nichts an.

Wenn mich die Fol­gen von Rana Plaza etwas nichts an­ge­hen, dann

  1. in­for­mie­re ich mich nicht, was da­mals zur Ka­ta­stro­phe in der Fa­brik Rana Plaza in Dhaka in Ban­gla­desch bei­ge­tra­gen hat

  2. mache ich mir nicht be­wusst, in­wie­weit mein Kauf­ver­hal­ten in einem Kon­text mit der (ka­ta­stro­pha­len) Tex­til­pro­duk­ti­on in Ban­gla­desch steht

  3. er­wä­ge ich nicht, ob ich als Ver­brau­cher/in rea­lis­ti­sche Mit­tel/Hand­lungs­op­tio­nen habe, etwas gegen die ka­ta­stro­pha­le Tex­til­pro­duk­ti­on in Ban­gla­desch und an­ders­wo in so­ge­nann­ten „Bil­lig­lohn­län­dern“ zu tun.

  4. shop­pe ich wei­ter wie bis­her.

 

 

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Wei­ter zu M13: Wer­te­haus