Vor Sonnenaufgang - Biografische und wissenschaftliche Hintergründe
1.
Biografie
In diesem Themenfeld geht es darum, zu zeigen, dass und inwiefern die Biografie eines Dichters Eingang in sein Werk findet.
Um dies herauszufinden, müssen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit dem Leben und Werk Gerhart Hauptmanns vertraut machen. Das tun sie, indem sie anhand eines biografischen Lückentextes [doc] [442 KB]
recherchieren und die Lücken ausfüllen. Zuletzt markieren sie auf einer vorgegebenen Karte die Lebensstationen Hauptmanns. Die Ergebnisse sind als Lösungsblatt [doc] [612 KB]
abrufbar. Alternativ erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Hauptmanns Biografie, indem sie Fragen für ein Interview mit dem Dichter formulieren und diese zu beantworten versuchen. Die einzelnen Schritte gibt ein Aufgabenblatt [doc] [42 KB]
vor.
Nachdem sie sich mit dem Leben Hauptmanns vertraut gemacht haben, sollen die Schülerinnen und Schüler sich nun fragen, inwiefern und warum biografische Bezüge im Drama „Vor Sonnenaufgang“ zu finden sind. Als erste Annäherung überlegen sie, wie man das Stück heute inszenieren könnte. Ein Aufgabenblatt [doc] [54 KB]
leitet dazu an, über Figuren, Ort(e) und Sprache einer Inszenierung nachzudenken und zu klären, nach welchen Gesichtspunkten Hauptmann diese ausgesucht hat. In einem weiteren Schritt wird nun konkret auf den Dramentext eingegangen. Eine Tabelle enthält Hinweise und Zitate von bzw. über Hauptmanns Zeitgenossen, denen jeweils personenbezogene und thematische Gemeinsamkeiten im Stück zugeordnet werden sollen: Arbeitsblatt [doc] [60 KB]
. Hinweise für die Lehrkraft gibt das Lehrer-Arbeitsblatt [doc] [62 KB]
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Zuletzt informieren sich die Schülerinnen und Schüler über Hauptmanns Haltung und Verhalten im 3. Reich und denken über die Auswahl seiner Werke als heutige Schullektüre nach: Aufgabenblatt [doc] [92 KB]
. Als Hilfestellung für die Recherche zu biografischen und wissenschaftlichen Hintergründen dient die folgende Linkliste [doc] [61 KB]
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2.
Alkoholismus-Debatte
Diese Unterrichtseinheit beschäftigt sich mit dem Thema Alkoholismus in dem Drama „Vor Sonnenaufgang“. Ein Arbeitsblatt [doc] [51 KB]
hält zunächst zentrale Aussagen der Positionen Loths, Hoffmans und Schimmelpfennigs fest; dabei sind wahre mit unwahren Aussagen vermischt und die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, diese voneinander zu unterscheiden.
Gustav von Bunges Antrittsvorlesung an der Baseler Universität im Jahre 1886 trägt den Titel „Die Alkoholfrage“. Seine Gedanken haben Hauptmann stark beeinflusst und finden Eingang in das Drama. Wesentliche Punkte seiner Auffassung arbeiten die Schüler anhand eines Arbeitsblattes [doc] [95 KB]
mit Fragen heraus, die durch ein fiktives Interview mit Bunge führen. Ein Textblatt [doc] [51 KB]
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ist beigefügt, auf dem sich Bunges Ausführungen in gekürzter Form befinden. Die Ergebnisse, die ja den Stand der Wissenschaft aus dem 19.Jahrhundert kennzeichnen, werden in einem nächsten Schritt mithilfe eines Arbeitsblattes [doc] [80 KB]
den aktuellen Ergebnissen aus Medizin und Forschung gegenübergestellt. – In einem weiteren Arbeitsblatt ermitteln die Schülerinnen und Schüler auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse das Risiko Helenes, Alkoholikerin zu werden. Dieses Ergebnis soll abschließend mit den Aussagen des Dramas verglichen werden.
3.
Sozialdarwinismus/"Rassenhygiene "
Die Aufgabenstellungen in diesem Themenbereich bauen aufeinander auf. Die Schülerinnen und Schüler setzen Loths Verhalten gegenüber Helene in Beziehung zu sozialdarwinistischen und rassenhygienischen Theorien der Zeit, die u.a. von Hauptmanns Freund Alfred Ploetz vertreten wurden. Den genauen Ablauf der Unterrichtseinheit beschreibt ein Lehrer-Arbeitsblatt [doc] [40 KB]
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Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine Liste mit Loths Anforderungen an die Ehe bzw. seine zukünftige Ehefrau und erkennen mit Hilfe ausgewählter Links, dass auch heute – insbesondere bei Kinderwunsch – die Gesundheit des Partners eine Rolle spielen kann. Dazu gibt es ein Arbeitsblatt [doc] [48 KB]
und ein Lösungsblatt [doc] [52 KB]
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In einem zweiten Schritt erarbeitet sich die eine Hälfte der Klasse in einem Arbeitsblatt [doc] [47 KB]
Grundkenntnisse über Hauptmanns Freund Alfred Ploetz, der als Modell für Loth diente, und die Bedeutung der Begriffe „Darwinismus“, „Sozialdarwinismus“ und „Rassenhygiene“ . Die zweite Gruppe fasst die in Ploetz’ Schrift „Die Tüchtigkeit unserer Rasse und der Schutz der Schwachen“ enthaltenen Regeln mithilfe eines Arbeitsblattes [doc] [254 KB]
in seiner utopischen Gesellschaft zusammen. Die beiden Gruppen informieren sich in Partnerarbeit über die jeweils gewonnenen Erkenntnisse und erkennen die Parallelen zu den Äußerungen Loths. Ausgehend davon formulieren die Schülerinnen und Schüler eine Rechtfertigung Loths dafür, dass er Helene verlassen hat. Dies kann in Form eines Briefes oder Tagebucheintrages erfolgen (kreatives Schreiben). In einem letzten Schritt sammeln die Schülerinnen und Schüler sowohl eigene Argumente, die Loths Verhalten beurteilen, als auch mit Hilfe ausgewählter Websites in einem Arbeitsblatt [doc] [45 KB]
Argumente, die die sozialdarwinistischen Thesen kritisieren. Diese Stoffsammlung dient als Grundlage für eine eigene Stellungnahme (argumentierendes Schreiben).