Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Konstruktives Korrigieren von Schülerleistungen

Konstruktives Korrigieren von Schülerleistungen

Durch die Arbeit mit Deskriptoren bei der Evaluation von schriftlichen Schülerleistungen begibt sich die Lehrperson nicht mehr allein auf Fehlersuche, sondern sie würdigt die sprachlichen Mittel, die die Schülerinnen und Schüler bereits beherrschen, sowie den kommunikativen Erfolg ihrer Schreibleistung.
Unterstützt werden kann dies durch die Hervorhebung (z. B. in grüner Farbe oder durch Smileys sowie Stempel mit der Aufschrift „Muy bien“) von Text- und Satzteilen sowie Ausdrücken etc., die den Schülerinnen und Schülern gelungen bzw. besonders gelungen sind. Diese „Positivkorrektur“ wirkt sehr motivierend auf die Lernenden.
Wichtig ist, den Lernenden außerdem zu vermitteln, wie sich ihre „ Fehler“ bzw. deren Analyse positiv auf den Lernprozess auswirken.

Bei der Evaluation oder auch Durchsicht von schriftlich formulierten Schülertexten unterstreicht die Lehrperson deshalb zwar die Fehler und versieht sie mit Korrekturzeichen, aber sie korrigiert sie nicht. Die Korrektur ihrer Fehler liegt bei den Schülerinnen und Schülern, die dies für den eigenen Lernprozess nutzen, indem sie die Fehlerursache suchen und erkennen. Diese Möglichkeit ergibt sich durch das Anfertigen individueller Fehlerprotokolle. Aufgrund der damit einhergehenden Selbstreflexion wird nicht nur ein fortlaufender Lernprozess bei den Schülerinnen und Schülern initiiert, sondern ihr Sprachlernbewusstsein insgesamt nachhaltig geschult.


Anfertigen eines individuellen Fehlerprotokolls

  1. Die Lehrperson erläutert den Schülerinnen und Schülern mittels eines fiktiven Fehlerprotokolls den Aufbau und Sinn eines individuellen Fehlerprotokolls (die Schülerinnen und Schüler bekommen gegebenenfalls zusätzlich ein Blankoexemplar als Kopiervorlage oder in digitaler Form).

  2. Die Schülerinnen und Schüler schreiben in die erste Spalte ihr fehlerhaftes Beispiel und kennzeichnen die Fehler durch Fettdruck oder Unterstreichen.

  3. In die zweite Spalte tragen die Schülerinnen und Schüler das entsprechende Korrekturzeichen ein, damit deutlich wird, um welche Art von Fehlern es sich handelt. Dadurch bekommen sie einen ersten Hinweis auf die Fehlerquelle und können gezielt in ihren Unterlagen, Büchern und Grammatiken nachschlagen oder eventuell auch im Internet suchen, falls ihnen dies nicht schon durch den Hinweis und ihre eigenen Überlegungen deutlich geworden ist.

  4. Zur Fehleranalyse und Wiederholung notieren die Schülerinnen und Schüler die dem Fehler zugrunde liegende Erklärung oder Grammatikregel etc. in der dritten Spalte.

  5. Die Umsetzung der Erkenntnis erfolgt durch den Eintrag der korrigierten Fassung in die vierte Spalte.

  6. Zur Selbstkontrolle und weiteren Anwendung formulieren die Schülerinnen und Schüler ein weiteres Positivbeispiel und tragen dies in die fünfte Spalte ein.

  7. Die Lehrperson kontrolliert die Fehlerprotokolle und weist die Schülerinnen und Schüler auf eventuell noch vorhandene Fehler hin.

  8. Die Schülerinnen und Schüler heften ihr individuelles Fehlerprotokoll in ihr Portfolio und verwenden es zur Vorbereitung auf die nächste Klassenarbeit. So lernen sie gezielt ihre Fehlerquellen zu vermeiden.

 

 

 

Konstruktives Korrigieren von Schülerleistungen herunterladen [doc][28 KB]
Konstruktives Korrigieren von Schülerleistungen herunterladen [pdf][9 KB]