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Suk­zes­siv-Kon­trast

All­ge­mein

Nach in­ten­si­ver Be­trach­tung von Farb­flä­chen neh­men wir auch nach Weg­nah­me des Sin­nes­rei­zes, z.B. durch Schlie­ßen der Augen, diese noch als Nach­bild wahr. Aus die­sem Grund nennt man Kon­tras­te, wel­che solch ein Nach­bild her­vor­ru­fen, Suk­zes­siv­kon­tras­te (suk­zes­siv = all­mäh­lich bzw. nach und nach.) Beim Suk­zes­siv­kon­trast han­delt es sich um einen rein phy­sio­lo­gi­schen Kor­rek­tur­vor­gang des Se­h­or­gans, also um einen bio­lo­gi­schen, phy­sio­lo­gi­schen As­pekt. Um Farb­wir­kun­gen und Farbphä­no­me­ne, auch in äs­the­ti­scher Hin­sicht, zu er­klä­ren ist er hilf­reich.

Wir­kung

Wird län­ge­re Zeit auf eine Farb­flä­che ge­blickt und dann das Auge auf eine an­ders­far­bi­ge Flä­che ge­rich­tet oder das Auge ge­schlos­sen, so er­scheint ein Nach­bild der zu­erst ge­se­he­nen Farb­flä­che. Die Form der Flä­che bleibt die glei­che, aber die Far­ben und damit auch die Hel­lig­kei­ten än­dern sich wie folgt:

  • Rot wird Cyan – Cyan wird Rot
  • Blau wird Gelb – Gelb wird Blau
  • Grün wird Ma­genta – Ma­genta wird Grün
 

Be­trach­ten Sie aus einem Ab­stand von ca. 15cm mit einem Auge das grüne Qua­drat. Schlie­ßen oder de­cken Sie das an­de­re Auge ab. Nach ca 20 Se­kun­den bli­cken Sie auf das ne­ben­ste­hen­de Feld. Zur leich­te­ren Fi­xie­rung ist die Mitte mit einem klei­ne Punkt mar­kiert. Sie sehen nun ein röt­lich-ro­sa­far­be­nes Qua­drat in der Mitte der qua­dra­ti­schen Flä­che, wel­ches nach und nach immer wei­ter ver­blasst.

  • hell wird dun­kel - dun­kel wird hell
 

Be­trach­ten Sie aus einem Ab­stand von ca. 15cm mit einem Auge die schwar­ze Kreis­flä­che. Schlie­ßen oder de­cken Sie das an­de­re Auge ab. Nach ca 20 Se­kun­den bli­cken Sie auf das ne­ben­ste­hen­de Feld. Zur leich­te­ren Fi­xie­rung ist die Mitte mit einem klei­ne Punkt mar­kiert. Sie sehen nun auf der ei­gent­lich qua­dra­ti­schen wei­ßen Flä­che ind der Mitte eine noch hel­le­re Weiße kreis­run­de Flä­che. Die Wikung lässt dann schnell wie­der nach.

Beim län­ge­ren in­ten­si­ven Be­trach­ten einer Farb­flä­che wer­den die Seh­zel­len län­ger und gleich­mä­ßig ge­reizt. Die ent­spre­chen­den Sub­stan­zen in den Seh­zel­len wer­den ver­braucht. Nach dem Bild­wech­sel feh­len in eben jenen Seh­zel­len diese Sub­stan­zen und somit wird statt der "nor­ma­len" Wir­kung das kom­ple­men­tä­re Nach­bild ge­se­hen.

Das Nach­bild ist be­son­ders gut bei rei­nen un­ge­trüb­ten Farb­tö­nen zu er­ken­nen, aber auch bei ge­trüb­ten, ab­ge­dun­kel­ten oder auf­ge­hell­ten Farb­tö­nen stellt sich,wenn auch we­ni­ger aus­ge­prägt, der Suk­zes­siv­kon­trast und damit das Nach­bild, ein.

An­wen­dung

In der Regel ist es not­wen­dig den Flim­mer­kon­trast, wie auch den Suk­zes­siv-, Si­mul­tan­kon­trast, zu ver­mei­den, da er bei der Wahr­neh­mung ab­lenkt. Dies gilt be­son­ders am Ar­beits­platz, z.B. bei der ge­nau­en Be­ar­bei­tung von Werk­stü­cken oder bei der Bild­schirm­ar­beit hier vor allem be­züg­lich der Les­bar­keit von Schrif­ten.

Nach­bil­der kön­nen ver­mie­den wer­den durch:

  • Ver­min­de­rung des Hel­lig­keits­kon­tras­tes zwi­schen dar­ge­stell­tem Ob­jekt und der Um­ge­bung
  • Dar­stel­lung des Ob­jekt und sei­ner Um­ge­bung in einem Farb­kon­trast
  • Ein­satz ge­bro­che­ner Farb­tö­ne, weil we­ni­ger in­ten­si­ve Farbrei­ze die schwä­che­re Nach­bil­der her­vor­ru­fen