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Eti­ket­te und Ma­nie­ren: — Ge­sell­schaft

Der Klei­der­ord­nungs-Faux­pas
Der Ein­la­dungs­ver­merk „fest­lich-ele­gant“ kann so man­chen ins Grü­beln stür­zen: Her­ren gehen mit dunk­lem Anzug auf Num­mer Si­cher, Damen wäh­len ein knie­lan­ges Cock­tail­kleid oder das klei­ne Schwar­ze. Ist „smart ca­su­al“ ge­wünscht, kön­nen die Her­ren zwi­schen blau­em Bla­zer, grau­er Hose und Kra­wat­te oder Anzug mit Hemd, aber ohne Kra­wat­te wäh­len. Frau­en lie­gen mit Kos­tüm oder Ho­sen­an­zug mit Shirt statt Bluse rich­tig.

Zur rich­ti­gen Zeit am rich­ti­gen Ort
Bei einer Cock­tail­par­ty kön­nen Sie ent­schei­den, wann Sie er­schei­nen, die Zeit­an­ga­be „von . . . bis . . .“ gibt le­dig­lich die Dauer der Ver­an­stal­tung an. An­ders da­ge­gen die Ab­kür­zung „s. t.“ (sine tem­po­re), die keine Ver­spä­tung zu­lässt.

Das Adels-De­sas­ter Adel ver­pflich­tet zur rich­ti­gen An­re­de: „Frau Grä­fin“ oder „Herr Baron“ kön­nen Sie sich schen­ken. Ver­wen­den Sie einen Adels­ti­tel bei der An­spra­che, fal­len die bür­ger­li­chen An­re­de­wor­ter und Prä­po­si­tio­nen wie „von“ und „zu“ weg. Sagen Sie ein­fach: „Grä­fin Schon­mann“ statt „Frau Loui­sa Grä­fin zu Schon­mann“. Wol­len Sie ganz si­cher­ge­hen, schau­en Sie bei www.​ade​lsda​tenb​ank.​de nach.

Das ist doch Herr . . .? Sie haben den Namen Ihres Ge­gen­übers ver­ges­sen? Nen­nen Sie einen An­lass, bei dem Sie an­neh­men, Ihrem Ge­sprächs­part­ner be­geg­net zu sein: „Haben wir uns nicht bei der Mo­de­mes­se ken­nen ge­lernt?“ Und: Iden­ti­fi­zie­ren Sie sich: „Ich bin Frau Bin­ken­berg.“ Nennt die Per­son immer noch nicht ihren Namen, kön­nen Sie nun de­zent nach­fra­gen.

Der Small Talk Üben Sie sich ruhig in der hohen Kunst der leich­ten, aber nie­mals seich­ten Un­ter­hal­tung. Ur­laub und Rei­sen, Beruf, Kunst und Fa­mi­li­en­ver­hält­nis­se sind per­fek­te Plau­der­the­men. Spie­len Sie sich nicht auf, wenn Sie auf einem Ge­biet un­wis­send sind; ver­su­chen Sie, de­zent das Thema zu wech­seln. Vor­sicht bei Wit­zen, Po­li­tik, Re­li­gi­on oder Sex – Fett­näpf­chen-Ge­fahr!

Rauch­zei­chen Grund­sätz­lich be­deu­tet ein Aschen­be­cher auf dem Tisch, dass Sie auch zum Glimm­stän­gel grei­fen dür­fen. Emp­feh­lens­wert für Rau­cher: erst nach dem Des­sert eine Zi­ga­ret­te an­zün­den.

Wel­che Ta­sche für die Dame? Damen und ihre Hand­ta­schen – ei­gent­lich ein Ka­pi­tel für sich. Dabei gilt: je spä­ter der Ter­min, desto klei­ner die Ta­sche. Tren­nen Sie auf jeden Fall Akten- von Abend­ta­sche. Zum Cock­tail- oder Abend­kleid ge­hört eine klei­ne Clutch-Bag oder die ele­gan­te Etui­ta­sche.

Der Din­ner-Kil­ler Der Zahn­sto­cher – der klei­ne, ner­vi­ge und meist über­flüs­si­ge Freund des Man­nes. Hier lasst sich zwi­schen Stil und stil­los un­ter­schei­den: Män­ner mit Stil kor­ri­gie­ren de­zent auf dem WC ihr Er­schei­nungs­bild – mit an­de­ren soll­te man gar nicht erst den Abend ver­brin­gen.

Der Be­steck-Code Dass Sie das Be­steck von außen nach innen ge­brau­chen, ist selbst­ver­ständ­lich. Wenn Sie beim Di­nie­ren eine Pause ma­chen, legen Sie Ihr Be­steck auf der Po­si­ti­on „20 nach sie­ben“ ab. Dazu stel­len Sie sich den Tel­ler als Zif­fer­blatt vor, die Gabel als Stun­den- und das Mes­ser als Mi­nu­ten­zei­ger. Mit „20 nach vier“ si­gna­li­sie­ren Sie dem Kell­ner, dass Sie den Gang be­en­det haben. Was Sie ver­mei­den soll­ten: Be­nutz­tes Be­steck kehrt nie­mals auf den Tisch zu­rück.

Mo­der­nes Fin­ger-Food Beim Ver­zehr von Fin­ger-Food, das zu Be­ginn eines Steh­emp­fangs und stets mit einer Ser­vi­et­te dar­ge­bo­ten wird, dür­fen Sie die Hände be­nut­zen. Eine Was­ser­scha­le mit Zi­tro­ne oder eine Pa­pierm­an­schet­te an einem Kno­chen ani­miert Sie bei Tisch, das Glei­che zu tun.

Der Trink­geld-Knig­ge Es ist gar nicht ein­fach, die Mitte zwi­schen klein­lich und über­heb­lich zu tref­fen. Im Re­stau­rant soll­ten es zwi­schen fünf und zehn Pro­zent, bei der Ta­xi­fahrt zehn Pro­zent der End­sum­me und beim Room-Ser­vice im Hotel min­des­tens zwei Euro sein.

 

 

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Quel­le: Focus 2/2007
http://​www.​focus.​de/​kul­tur/​leben/​mo­der­nes-​leben-​eti­ket­te-​und-​ma­nie­ren_​aid_​224880.​html