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Wirt­schafts­geo­gra­fie: Raw Ma­te­ri­als

raw materials

 

Re­ser­ven und Res­sour­cen (I)

Die Ver­füg­bar­keit von Roh­stof­fen in Form von Re­ser­ven und Res­sour­cen sind mit­tel- und lang­fris­tig ent­schei­den­de Kenn­zah­len eines jeden Berg­bau­be­trie­bes. An­hand die­ser Zah­len kön­nen An­le­ger Ge­sell­schaf­ten un­ter­ein­an­der ver­glei­chen, sowie zu­künf­ti­ge Chan­cen und Ri­si­ken einer In­ves­ti­ti­on bes­ser ab­wä­gen.

Der Ver­gleich ein­zel­ner Kenn­zah­len macht na­tür­lich nur Sinn, wenn diese genau de­fi­niert und für jede Ge­sell­schaft bin­dend sind. Im Jahre 1971 er­ar­bei­te­te das 'Joint Ore Re­ser­ve Com­mit­tee' (JORC) einen ers­ten Stan­dard für die Ni­ckel-In­dus­trie. Der Stan­dard wurde auf alle an­de­ren Me­tall­ar­ten über­tra­gen und wurde für alle bör­sen­ge­lis­te­ten Mi­nen­ge­sell­schaf­ten bin­dend. Der neue in­ter­na­tio­na­le Stan­dard (1997) ent­sprach wei­test ge­hend dem aus­tra­li­schen na­tio­na­len Stan­dard.

Be­griffs­be­stim­mung

Prin­zi­pi­ell sind 'Re­ser­ven' (engl.: Re­ser­ves) und 'Res­sour­cen' (engl.: Re­sour­ces) Men­gen­an­ga­ben über Mi­ne­ral- oder Erz­vor­kom­men im Erd­reich. Das kön­nen Me­tal­le (Ni­ckel, Kup­fer, Eisen, etc.), Edel­me­tal­le (wie Gold, Pla­tin,...) oder an­de­re Roh­stof­fe (Eröl, Erd­gas, Kohle,...) sein. Die de­tail­lier­te Ein­tei­lung und Be­stim­mung der Re­ser­ven- und Res­sour­cen­grö­ßen sowie ihrer Un­ter­glie­de­rung un­ter­liegt je nach Roh­stof­fart un­ter­schied­li­chen Richt­li­ni­en und Stan­dards.

Für den Be­reich der Edel­me­tal­le gilt:

Re­ser­ven:

...​sind Vor­kom­men, die mit gro­ßer Ge­nau­ig­keit er­fasst und mit den der­zei­ti­gen tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten pro­fi­ta­bel zu ge­win­nen sind. Im Stan­dard­werk ist de­tail­liert be­schrie­ben, wie die Durch­führ­bar­keits-/Wirt­schaft­lich­keits-Stu­di­en zu er­fol­gen haben und wel­che La­ger­stät­ten als wirt­schaft­lich för­der­bar gel­ten. Re­ser­ven sind eine Teil­men­ge von Res­sour­cen.

Res­sour­cen:

...​sind Vor­kom­men, die zwar geo­lo­gisch nach­ge­wie­sen, aber der­zeit noch nicht wirt­schaft­lich ge­winn­bar sind. Die Ein­tei­lung wird in drei Ka­te­go­ri­en (von wenig wahr­schein­lich bis sehr wahr­schein­lich) klas­si­fi­ziert: 'In­fer­red' (ver­mu­tet/ab­ge­lei­tet), 'In­di­ca­ted' (an­ge­deu­tet), 'Mea­su­red' (be­rech­net).

Da 'In­fer­red' (ver­mu­te­te) Res­sour­cen auf­grund von ein­zel­nen Stich­pro­ben-Boh­run­gen nur grob ge­schätzt wer­den, dür­fen sie nicht als Basis von Wirt­schaft­lich­keits­über­le­gun­gen her­an­ge­zo­gen wer­den. Nach wei­te­ren sys­te­ma­ti­schen Pro­be­boh­run­gen kön­nen ver­läß­li­che­re Schät­zun­gen der La­ger­stät­te vor­ge­nom­men wer­den. Diese Ka­te­go­rie, in der Fach­spra­che als 'In­di­ca­ted' Res­sour­cen und im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um als 'Mea­su­red' Res­sour­cen be­zeich­net , wer­den von den Ex­plo­rer-Un­ter­neh­men aus­ge­wie­sen.

Die Wand­lung einer Res­sour­ce in eine Re­ser­ve kann nur mit 'In­di­ca­ted' und 'Mea­su­red' Res­sour­cen er­fol­gen. Der Zeit­punkt ist von ver­schie­de­nen Fak­to­ren, wie lau­fen­de und er­war­te­te Me­tall­prei­se, Ab­bau­me­tho­den, me­tall­ur­gi­sche Pro­zes­se, Mar­ke­ting-Maß­nah­men, Um­welt­fak­to­ren und be­hörd­li­chen Be­stim­mun­gen ab­hän­gig. Kann nach einer ein­ge­hen­der Prü­fung und durch den Nach­weis der Wirt­schaft­lich­keit (oder zu­min­dest durch eine 'Pre-Fea­si­bi­li­ty Study' (vor­läu­fi­ge Mach­bar­keits­stu­die)) die La­ger­stät­te pro­fi­ta­bel unter le­ga­len und öko­no­mi­schen Be­din­gun­gen ab­ge­baut wer­den, spricht man von einer Re­ser­ve.

'In­di­ca­ted' Res­sour­cen wer­den in 'Pro­bable' (wahr­schein­li­che) Re­ser­ven kon­ver­tiert und 'Mea­su­red' Res­sour­cen in 'Pro­ven' (er­wie­se­ne) Re­ser­ven. Wie be­reits er­wähnt, muß die Re­ser­ve unter nor­ma­len Be­din­gun­gen ab­bau­bar sein. Der Nach­weis er­folgt an­hand einer 'Fea­si­bi­li­ty Study' (Mach­bar­keits­stu­die) durch die Ge­sell­schaft. Zu­sätz­lich muß der Erz­ge­halt von un­ab­hän­gi­ger Stel­le be­stä­tigt wer­den.

Eine Art Un­ter­ka­te­go­rie sind die 'Pos­si­ble Re­ser­ves' (mög­li­che Re­ser­ven), bei denen unter di­ver­ser An­nah­men und In­ter­pre­ta­tio­nen die Roh­stoff­men­ge nur ge­schätzt wird. Die Pos­si­ble Re­ser­ven, die aus den 'In­fer­red' Res­sour­cen her­vor ge­gan­gen sind, dür­fen bei Ver­öf­fent­li­chun­gen nicht ein­zeln aus­ge­wie­sen wer­den, son­dern nur als Er­gän­zung zu 'In­di­ca­ted' und 'Pro­bable' Res­sour­cen.

Tasks

  1. Pro­du­ce a chart to il­lus­tra­te the terms 're­ser­ves' and 're­sour­ces' with their sub-ca­te­go­ries.
  2. Find out about the dis­tri­bu­ti­on and re­ser­ves of 3 im­portant re­sour­ces (e.g. atlas, in­ter­net).
  3. Find out more about the book 'li­mits to growth (Gren­zen des Wachs­tums) by D. Mea­dows.

Do­ku­ment her­un­ter­la­den [.doc][27 KB]