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Sekundarstufe entwickeln


Definition

Das Crailsheimer Modell ist ein Schulentwicklungsmodell, das an der Kaufmännischen Schule Crailsheim im Jahre 2002 konzipiert wurde und seither durchgeführt und weiterentwickelt wird. Ausgangspunkt ist die zweijährige Berufsfachschule, eine auf der Hauptschule aufbauende Schulart, die zur Mittleren Reife führt.

Zwischenzeitlich ist es auch für das berufliche Gymnasium modifiziert worden. Die hier vorgestellte Variante ist in allen Schularten der Sekundarstufe einsetzbar. Das Modell kann ganz oder in Teilen übernommen werden.

Die vorgestellte Struktur ist plastisch. Zum Ende jeden Schuljahres bewerten die Unterrichtenden die eingesetzten Module, verändern diese gegebenenfalls, diskutieren Neuentwicklungen und führen sie eventuell ein.


Intention

Ziel unserer Bemühungen ist es, die Lernprozesse kooperativ neu zu strukturieren, um die Ergebnisse zu verbessern. Dabei geht es zunächst um Schülerleistungen, bei denen die Grundkompetenzen eine zentrale Rolle spielen, aber auch um Lernhaltung und Verhalten in der Gemeinschaft.


Anwendung

Die in einer Klasse unterrichtenden Kollegen/-innen entscheiden im Vorfeld gemeinsam, welche der bereits ausgearbeiteten Module in welcher Form eingesetzt werden. Die zentral positionierten Elemente (= Kernmodule) werden für das Gelingen als unabdingbar angesehen.


Chronologie der Vorgeschichte unseres
Schulentwicklungsprozesses

Seit 1995 Arbeitskreis „Neue Unterrichtsformen"
Seit 1998 SOL in allen Klassen der Eingangsstufe des Gymnasiums über einen Zeitraum von drei Wochen
Seit 2000 Vier Multiplikatoren für neue Unterrichtsformen
Seit 2001 Innere Schulreform
  Schulinterne Einführung einer
Kooperationsstunde (Mittwoch, 7.Stunde)


Geschichte I

Im Schuljahr 2001/2 bestand ein Drittel der Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule die Abschlussprüfung nicht. Das wurde als Tiefpunkt einer Entwicklung empfunden, die wir nicht mehr länger gewillt waren hinzunehmen.

OStD Walter Neumann initiierte 2001/02 das Projekt Innere Schulreform, das extern moderiert wird von OStD'in Renate Hessel vom Hohenlohe-Gymnasiums und OStD Jürgen Niemeyer von der Gewerblichen Schule, beide in Öhringen. In diesem Zusammenhang fanden am 18./19.3.2002 pädagogische Tage statt.

Der damalige Abteilungsleiter StD Günther Bruckmeir schlug mit Nachdruck vor, eine Arbeitsgruppe möge sich bei den pädagogischen Tagen mit der Entwicklung der Berufsfachschule befassen. Tatsächlich entwickelte es sich dann so, dass sich vier Arbeitsgruppen mit diesem Thema beschäftigten.

Die Multiplikatoren/innen für handlungsorientierten Unterricht Jutta Dickmanns-Kempf, Joachim Karg und Dr. Hans-Jörg Ronecker, der SOL-Projektleiter Wolfgang Bertsch, die Initiatorin des Arbeitskreises „Neue Unterrichtsformen" Ursula Richter und einige andere Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich. Nach der Zusage der Schulleitung, alle mit der Neukonzeption Befassten mit dem Deputat in einer gemeinsamen Klasse zu beauftragen, wurde in fünf Klassenkonferenzen das Konzept für das Schuljahr 2002/03 fertiggestellt. Im Schuljahr 2003/04 wurde eine Eingangsklasse des Wirtschaftsgymnasiums nach modifiziertem Verfahren als Projektklasse geführt.


Schulinterne Organisation, Teambildung

Vorbedingungen für die Einführung dieses Schulentwicklungsmodells ist die bedingungslose und nachhaltige Unterstützung durch Abteilungsleitung und Schulleitung. Es muss Planungssicherheit gewährleistet sein. Die Projektlehrer benötigen schon in der Vorbereitungsphase die verbindliche Zusage für das Deputat der entsprechenden Klasse.

Den Kollegen/-innen sollte in den ersten drei Tagen eines neuen Schuljahres größtmögliche Entscheidungsfreiheit bezüglich der Durchführung ihres Unterrichts gewährt werden, damit sie als Team die Projektklasse betreuen können.